Unser neuer Citroën – C3 Aircross Shine Pack (2023)

Nach auf fast den Tag genau langen 13 Monaten Wartezeit ist es endlich soweit. Unser neuer Citroën C3 Aircross Shine Pack steht in der Stellantis Niederlassung Neu-Isenburg zur Abholung bereit. Wir sind gespannt auf das Auto und die Übergabe und machen uns mit den frischen Nummernschildern auf den Weg nach Hessen.

Ich bin – natürlich – etwas skeptisch. Kleine SUV sind nicht so mein Ding, Motoren mit nur drei Zylindern sind es auch nicht. Außerdem war da das Lieferchaos der letzten Monate und die Sache mit nicht lieferbaren Ausstattungsdetails und auch das Problem mit der Kundenkommunikation. Laut Disponenten sollte die Rückfahrkamera nicht lieferbar sein, als Teil des City Pakets 2.

Es kommt wie immer ganz anders, der Citroën überrascht, aber langweilig wäre ja auch fade. Aber das wissen wir noch nicht, als wir uns mit dem Fiat 500 C, dem Leihwagen von Stellantis, auf den Weg machen.

Citroën C3 Aircross Shine Pack im Auslieferungsbereich
Citroën C3 Aircross Shine Pack im Auslieferungsbereich

Unterwegs zur Auslieferung des Citroën C3 Aircross Shine Pack

Kurz vor Neu-Isenburg schaltet das Wetter auf Starkregen, dunkle Wolken verdüstern den Himmel. Ein schlechtes Vorzeichen? In der Niederlassung empfängt uns Herr Rollwage. Unser vierter Betreuer in nur wenigen Jahren, das Personalkarussell dreht sich offensichtlich schnell. Der Empfang ist freundlich – und während es draußen in Strömen regnet, geht drinnen die Citroën Sonne auf. Ein wenig.

Der C3 Aircross Shine Pack steht schon zur Abholung bereit – nur noch die Formalitäten erledigen, Nummernschilder dran und los geht es.

Abschiedsfahrt - wir werden den Fiat vermissen
Abschiedsfahrt – wir werden den Fiat vermissen

Zuvor noch ein paar Worte zum Auto selbst. Der C3 Aircross hat das höchste Ausstattungslevel, der 130 PS 3-Zylinder ist mit einer 6 Gang Automatik verheiratet und das Auto hat zusätzlich einige Extras an Bord. Ein großes Panorama Schiebedach wäre wichtig zu erwähnen, das Kältepaket mit beheizten Sitzen und Frontscheibe, und theoretisch auch noch der Assistenten für den Totenwinkel (Blind Spot). Theoretisch? Die Erklärung folgt.

Sonst ist alles in Serie an Bord, etliche Assistenzsysteme, DAB Radio, Navigation, LED Licht und vieles mehr. Citroën ist ja bekannt für gute Ausstattungsumfänge. Der Listenpreis lag vor 13 Monaten knapp unter 30.000 €, was das neue Normal für Kompaktwagen zu sein scheint. Jetzt wäre der Aircross fast 3.000 € teurer.

Der C3 Aircross Shine Pack überrascht

Während unser Kundenberater sich noch um die Formalitäten kümmert, plaudern wir über den Neuwagen. Unvermeidlich kommen wir auf den verminderten Ausstattungsumfang zu sprechen – und auf die Rückfahrkamera…die bekanntlich fehlen soll. Die aber da ist, sagt Herr Rollwage. Ehrlich? Ein Blick auf den C3 im Auslieferungsbereich bestätigt das Gesagte.

Die Rückfahrkamera ist an Bord. Das ist positiv, denn sie ist meiner Frau, die den Neuwagen im Alltag bewegen wird, während ich meinen alten schwedischen Autos treu bleibe, schon wichtig.

Schnitt. Spulen wir schnell die Geschichte etwas nach vorne.

Raus aus Neu-Isenburg, einige Tage später im Büro. Ich schaue mir die Auftragsbestätigung aus dem Februar 2022 an. Dabei fällt mir der Assistent für den Totenwinkel auf. Der wurde bestellt, bestätigt, aber nicht geliefert. Somit löst sich das Rätsel, das durch fehlerhafte Kommunikation entstand. Die angeblich nicht lieferbare Rückfahrkamera ist da, aber der Blindspot fehlt. Kein Drama, andersrum wäre schlechter, damit können wir leben. Den Minderpreis klären wir.

Zurück in das verregnete Neu-Isenburg.

Perfekte Auslieferung in Neu-Isenburg

Bei Stellantis scheint die Sonne. Unser Betreuer ist sympathisch, kompetent, die Chemie zwischen ihm und den Kunden stimmt. Das ist viel wert. Die Formalitäten sind rasch erledigt, das Auto wird in Augenschein genommen, die Kennzeichen montiert.

Im Unterschied zur Auslieferung des Berlingo vor 4 Jahren, die nicht ganz so perfekt geriet, ist alles in Ordnung. Meiner Frau gefällt ihr Neuwagen und ich, naja, beginne ihn langsam sympathisch zu finden.

Neuwagen-Auslieferungen sind immer so eine Sache. Es gibt Verkäufer, die quälen ihre Kunden mit Markenphilosophie. Andere sind der Meinung, dass man jedes Detail ganz genau erklären muss, damit der Kunde garantiert zufrieden ist. Denn, das muss man wissen, im Hintergrund lauert immer das Bewertungssystem.

Wochen nach dem Kauf kommt die Umfrage des Herstellers. Jetzt ist der Kunde am Zug, und hohe Bewertungen sind für Mitarbeiter essenziell.

Startkopf C3 Aircross - wollen wir ihn drücken?
Startkopf C3 Aircross – wollen wir ihn drücken?

Zum Glück gibt es Verkäufer mit einer feinen Antenne für den Kunden. Wir unterhalten uns über Autos, primär natürlich über Citroën, plaudern über den Markt und streifen das Saab Thema. Ja, es wäre schön, wenn unser neuer Ansprechpartner länger in Neu-Isenburg bleiben würde. Denn so macht Citroën Spaß.

Nein, eine umfangreiche Einweisung möchten wir nicht, sagen wir auf Nachfrage. Wir sind mit der Materie vertraut, und wir möchten mit dem C3 Aircross auf die Straße, raus in den Regen. Sicher? Ja, wir sind uns sicher.

Da es etwas eng im Auslieferungsbereich zugeht, übernimmt Herr Rollwage diesen Part und manövriert den Aircross nach draußen. Das kleine City SUV ist bereit für die erste Fahrt. Drücken wir jetzt, wo die Sonne durchbricht und die Wolken sich verziehen, den Startknopf?

Noch nicht ganz.

Zuvor schauen wir uns das Interieur und seine Verarbeitung an und suchen Citroën Spezifisches. Werden wir etwas finden? Dann erst starten wir den Dreizylinder. Ich bin von meiner Skepsis noch nicht geheilt. Wie gut ist der Citroën?

– Fortsetzung folgt –

22 thoughts on “Unser neuer Citroën – C3 Aircross Shine Pack (2023)

  • blank

    Viel Freude und sichere Fahrt mit dem neuen Wagen. Bin auch gespannt bezüglich Verbrauch in der harten Realität des Alltags und auch Zuverlässigkeit.

  • blank

    Bin gespannt, wie der 3-Zylinder konsumiert und auf weitere Berichte. Gibt es auch Praxiswerte für den 500?

    Immerhin emittieren kleine EV ja im dt. Strommix 125 g/km (siehe mein Kommentar unten). Dazu der größere CO2-Rucksack der Produktion als Klimahypothek für kommende Generationen. Lassen wir den Backpack mal außen vor, sind das 12,5 kg auf 100 km. Geteilt durch 2,32 (so viel Kg CO2 entsteht bei der Verbrennung von einem Liter Benzin) sind das immerhin rund 5,4 l/100 km.

    Verbrenner können das heute. Vielleicht auch der C3? Wenn er das schafft, ist er ein Klimaschützer und EVs überlegen. Es ist ein Trauerspiel, dass die EU diese Technologie schon heute absägt, ohne über klimaneutralen Strom im Überfluss zu verfügen. Es ist ein Trauerspiel, nicht auf klimafreundlichen Sprit (E85) zu setzen. Dann enthielten 5,4 Liter nur noch 0,81 Liter fossilen Brennstoff und die CO2-Emission je km betrüge nur 19 g …

    Man darf sich das gar nicht erst durchrechnen (sorry dafür). Die Laune geht sofort in den Keller.

    • E85, ja das wärs. Ist einfach ein Jammer, dass unsere Politik das nicht sieht und diesen umweltfreundlichen Treibstoff wieder aufnimmt.
      Ich habe es gut und kann meinen 9-5 BP noch in der nahen Schweiz auftanken. Allerdings keinen Cent billiger als E10, aber immerhin ist es E85 und der gehirschte 95er soll damit noch 10 PS mehr Leistung haben 😉

    • Für den 500 gibt es nichts Belastbares. Dazu war er zu kurz hier und das Fahrschema war zu einseitig urban. Für den C3 bin ich ebenfalls gespannt, 3 Zylinder und Automatik, das hatten wir noch nicht. Gibt es übrigens auch bei der anderen schwedischen Marke mittlerweile – als Teaser kann man jetzt schon sagen, der Citroën ist in diesem Kapitel besser.

  • Glückwunsch zum Neuen!
    Schade um den abzugebenden “Alten” 500-er… (das wäre meine Wahl gewesen 😉 )
    Trotzdem immer eine unfallfreie Fahrt.

    • Es ist “nur Design”. Das Concept-Car hatte diese Dachreling, der C5 Aircross nimmt das Design ebenfalls auf. Ich habe auch in den Pressetexten nicht über eine Funktionalität lesen können. Aber es sieht gut aus 😉

      • Ahhh, ok.
        Danke für die schnelle Antwort, Tom. 🙂

        Das war nur die erste Sache, die mir beim Betrachten des Bildes sofort “ins Auge sprang”. 🙂
        (ist mir auf Hersteller-Homepage zB vorher so noch nie direkt aufgefallen)

  • blank

    Wieder ein SUV mehr auf der Straße!!, ….die SUV-Hasser werden Euch als Klimakiller verfluchen………….., aber macht Euch locker!….alles was kleiner ist wie mein 9-7x ist kein SUV! Es sind einfach Kombi mit Allrad—hat er eigentlich Allrad? Sonst kommt er ja nicht mal in die Nähe eines SUV. Ich finde es imme wieder lustig wenn laut Statistik wieder mehr SUV verkauft worden sind und ich mir Werbung von den Herstellern ansehe und SUV in Polo-Größe beworben werden.
    Viel Spaß damit und immer eine Handbreit Luft zwischen allen Hindernissen!!

    • Danke! Der C3 Aircross könnte als Welpe des 9-7x durchgehen, denke ich. Und Allrad hat er als kompaktes Stadtauto natürlich nicht 😉

    • Ja, genau …
      SUV wie von dir in den ersten zwei Zeilen beschrieben sind “natürlich völlig “unnütz” …. 😉 😉
      Nach deiner Definition hab ich ja zum Glück sogar fast einen “Kleinwagen” mit meinem mexikanischen Schweden von 2011. 😉 😉

      P.S. – nun mal etwas ernsthafter dazu:
      Bei der Geschichte von Henryk Fridman (würde Namen sonst nicht nennen, aber “er” hat ihn ja selber überall veröffentlicht bzw “preisgegeben”).
      Da kauft einer einen Audi e-tron mit annähernd 5x2m, ca. 340 PS und weit über 3000kg (den Wagen kriegt man übrigens lt. Liste auch für weit unter 3000kg), um – wie nach eigenen Aussagen – sinngemäß, für Umwelt und Klima was Gutes zu tun. WIRKLICH? Och nö, ne???

      Dann wird ihm die Dauerparkerlaubnis entzogen, weil der Wagen viel zu schwer ist.
      Daraufhin regt sich HF darüber massiv auf und macht das sogar öffentlich (inkl. dov. Presse- und Filmbeiträge).
      Und kündigt dann abschließend an, den Wagen wieder “zurückzugeben” und sich statt dessen eine “Verbrenner” wieder zu kaufen. Aua.

      Da sieht man (leider), wie ernst er es mit “Umwelt und Klima” wirklich nimmt.
      … ich muss bei solchen Sachen immer schmunzeln und leicht den Kopf schütteln.

      • blank

        Habe neulich hinzugelernt, dass im dt. Strommix eine kWh wohl ca. 500g CO2 im aktuellen Durchschnitt emittiert …

        Es soll auch eine App geben, die das aktuell für die Stunde auf dem Handy anzeigt. Bei viel Wind und Sonne kann der aktuelle Wert der jüngsten Stunde wohl auch deutlich unter 400g CO2 sinken.
        Trotzdem, wenn selbst Kleinwagen bei 0 Grad Celsius und mit eingeschalteter Heizung bei schwedischer Autobahngeschwindigkeit 25 kWh auf 100 km brauchen, kann man sich problemlos ausrechnen, dass sie den größeren CO2-Rucksack ihrer Produktion niemals abtragen werden. Ich kenne den Fuzzi und sein 3000 kg SUV nicht, auf den Sie sich beziehen, aber dass er zurück auf einen leichteren Verbrenner schwenkt, würde ich ihm nicht vorwerfen. Ist vielleicht ja für den Moment ganz okay so …

        • Eine dieser Apps wäre die Übersicht von electricitymaps. Leider nicht mehr ganz so informativ wie früher (essentiell für Studis der Energieökonomik), die Seite ist in den letzten Jahren immer bekannter geworden was wohl ein tragbares Geschäftsmodell zur Folge hat. Viele Features sind hinter einer Paywall verschwunden (500 EUR p.Monat) Verbrauch/Produktion + Emissionen sind aber immer noch verfügbar. Ein Vergleich zum Handelsvolumina, Börsenpreise etc ist aber nicht mehr möglich.

          Zum Zeitpunkt dieses Kommentars (02.04. 9:59) beträgt der Emissionswert der Produktion p. kWh 287 g bei einem Anteil von insgesamt 70% (!) durch erneuerbaren Energien.

          Zum Vergleich: Schweden hat zum selben Zeitpunkt die gleiche Einspeisung aus den Erneuerbaren, aber nur 23 g pro kWh 😉

          • blank

            Das ist interessant.

            Die Werte (S und D) klingen zunächst nicht plausibel. Wer weiß woran es liegt und ob es nicht doch eine Erklärung gibt?

            Etwa wenn der Anteil der Atomenergie im schwedischen Netz höher als in D läge, würde dies den Ausstoß an CO2 je kWh bei einem identischen Anteil der Erneuerbaren ja plausibel senken.
            Vermutlich ist das auch schon die oder zumindest Teil der Erklärung?

          • Schweden hat Atomstrom – wir nicht mehr. Liegt es daran?

            • So ist es, 50% des Stroms in Schweden kommt aus der Kernspaltung. In den nächsten Jahren wird es wohl noch mehr werden, Schweden ist nach dem Ausstieg aus dem Ausstieg wieder in den Bau von Meilern eingestiegen.

              • Zuvor gab es harsche Kritik an der deutschen Energiewirtschaft, die nach schwedischen Einschätzungen die Stabilität der europäischen Stromnetze gefährdet. Eine ganz interessante Entwicklung.

              • blank

                Wieder interessant. Schlimm ist aber der freie Flug der Zahlen …

                Wenn man das studiert (ist ja anscheinend so?) lernt man bestimmt ganz viel, möchte wahrscheinlich aber auch immer wieder verzweifeln?

                Sei es an den monatlichen Kosten für eine hilfreiche App oder an bilanziellen Tricks und nicht in sich aufgehenden Prüfsummen für Flächenbedarf, C02-Emmissionen (grenzüberschreitend, national, lokal) und so weiter. Es gibt wohl kaum etwas, was aktuell global lobbyistisch, ideologisch, politisch und von nationalen Eigeninteressen so durchseucht und kontrovers wäre, wie die Frage nach Maßnahmen gegen den Klimawandel, zukünftiger Lebensweise und zukunftsfähiger Energieerzeugung und Speicherung.

                Das ist echt ein allseits bewegendes Thema. Vielen Dank für den Input und weiterhin Spaß am Studium!

                Gab es zu meiner Zeit noch nicht, würde mich heute aber sehr reizen und brennend interessieren. Und zwar als nächste Frage, wie Schweden zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig 50 % seiner elektrischen Energie atomar und synchron zu 70 % mittels regenerativer Energie produziert? Das wären dann ja 120 % einer Energieproduktion, die nur 100 % ihrer selbst betragen kann. Das Thema ist wahrlich komplex und von Interessenvertern und Kommissionen sind selbst simple Grundfragen bereits bis zur Undurchschaubarkeit vielfältig mit Regularien und vermeintlich sinnvollen Antworten besetzt.

                Ich wünsche Ihnen, dass Sie das Studium erfolgreich abschließen und eine unbeeinflusst wissenschaftliche Position im Beruf beziehen und ausfüllen dürfen. Das wäre ein Traumjob 😉

  • blank

    Ich würde mal behaupten, mit der Auslieferung konnte Citroën Pluspunkte hamstern. Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

  • blank

    Hallo Tom,
    Ich bin auch ein Freund von Citroen, auch wenn ich keinen mehr besitze.
    Ich weiß, Geschmäcker sind verschieden, zumal wenn noch Besitzerstolz
    dazu kommt.
    Aber dieser C3 Aircross geht designmäßig überhaupt nicht.
    Die Front ist eine optische Katastrophe in meinen Augen.
    Aber bitte Deiner Frau nicht die Freude verderben.

    • Das Design des C3 Aircross polarisierte schon bei seinem Debüt extrem. Mit dem Facelift hat Citroën nachgeschärft, es gefällt, oder man lehnt es ab.

Kommentare sind geschlossen.