50.000 Kilometer mit dem Citroën Berlingo – wie Urlaub in Frankreich? (1)
Es gibt diese Autos, die sollte es aufgrund von ärztlichen Verordnungen oder auf Empfehlung des Homöopathen geben. Der Citroën Berlingo gehört zu ihnen, weil er so total entspannend und entschleunigend wirkt. Ein Auto, gebaut für Genießer und kühle Rechner. Weitab von jeder Eitelkeit, dafür mit hohem Nutzwert. Angefangen hatte meine persönliche Liaison mit der französischen Marke lange Zeit vor Saab. Mit einer frühkindlichen Prägung im schwebenden Salon einer Citroën DS. Das bleibt und wird man nie mehr los.

Schweben oder nicht schweben – das ist hier die Frage
Als in der Familie ein Fahrzeug mit hohem Nutzwert gefragt ist, sehen wir zwei Optionen. Einen VW Caddy oder einen Citroën Berlingo. Schon aus Gründen der Sympathie ist der Volkswagen lediglich der Zählkandidat, er hat von Anfang an keine echte Chance. Der Berlingo, er kommt 2018 neu auf den Markt, interessiert uns hingegen sofort.
Leider gibt es den traditionellen Citroën Familienbetrieb unseres Vertrauens nicht mehr, er schloss vor einigen Jahren seine Pforten. Auch ein Vertragshändler in der Nähe, zur Premiere des Berlingo besucht, schreckt eher ab, als dass er überzeugen könnte. Schließlich buchen wir im Oktober 2018 bei der PSA Niederlassung in Neu Isenburg eine Probefahrt, die nach einer kurzen Wartefrist stattfindet.

Die ersten Meter im neuen Berlingo sind spannend. Citroën verspricht, für kleine Vans ungewöhnlich, eine Komfortfederung, die an die Tradition der bedauerlicherweise entschlafenen Hydropneumatik anknüpfen möchte. Möchte, wohlgemerkt. Denn tatsächlich kann keine aktuelle Lösung der Marke mit dem Doppelwinkel der früheren Federung das Wasser reichen, soviel muss klar sein.
Interessant ist das, was angeboten wird, trotzdem.
Die ersten Meter oder Kilometer nimmt man einen schwankenden Transporter wahr. Der Umstieg vom straff gefederten Saab Aero auf den Berlingo, das sind Unterschiede wie zwischen Stockholm und Paris. Mit einem besorgten Seitenblick versuche ich eventuelle Reaktionen meiner Frau einzufangen. Scheitert die Erneuerung der französischen Liaison schon auf den ersten Metern?
Nichts dergleichen passiert. Mit jedem Kilometer finden wir das angedeutete Schweben besser und für einen Transporter sogar außerordentlich komfortabel. Der Berlingo gefällt sofort, der 130 PS Diesel gibt sich kultiviert und leise, die 8-Stufen Automatik schaltet angenehm. Obwohl der Motor akkustisch immer präsent bleibt, wird er nie als lästig oder laut empfunden.
Nach der Probefahrt steht fest, wir bestellen einen Berlingo.

Neuwagen bestellen – französisch entspannt
Unser Verkäufer ist ein Citroën Veteran, der routiniert, unkompliziert zur Sache geht. Er steht leider kurz vor der Rente, und fast hätte er das Kunststück fertiggebracht, noch einen DS 7 zusätzlich einzupacken. Aber eben nur fast, der oder die DS, wie auch immer, hat am Ende nicht zu 100, sondern nur zu 90 % überzeugt.
Die Bestellung läuft in freundlicher Atmosphäre, mit einem frischen Kaffee verfeinert. Die Aufpreisliste des Berlingo wird länger und länger, und am Ende sieht unser Wunsch-Citroën wie folgt aus:
Es wird ein Berlingo mit dem Ausstattungsniveau “Feel” und dem kurzen Radstand. Ein Blue HDI Diesel mit 130 PS plus 8 Stufen Automat in Schwarz, angereichert mit dem coolen Multifunktionsdach, HUD, Navigation und DAB+, Sitzheizung, Komfortpaket und vielem mehr.
Am Ende steht der Listenpreis bei weit über 30.000 €, mit einem Gewerbekundenrabatt sinkt er unter diese Marke, und ganz am Schluss folgt ein Full Service Leasingangebot, das man einfach nicht ausschlagen kann.
Als Liefertermin wird Januar oder Februar 2019 vereinbart, und tatsächlich erhalten wir den Berlingo erst im März. Produziert wird er am 31.01.2019, dann folgt die Verteilung über das PSA Distributionsnetzwerk, das fast 6 Wochen Wartezeit kostet. Die Niederlassung hält während der Wartephase Kontakt, und wir sind annähernd in Echtzeit dabei, wie sich unser Berlingo von Woche zu Woche näher an Neu Isenburg heranschiebt.
Das ist gut, spricht für eine hohe Kundenorientierung gegenüber einem ganz normalen Verbraucher. Denn vom Blog, dem Thema Saab, hat man bei Citroën keine Ahnung. Was die Angelegenheit besonders authentisch werden lässt.

Die Auslieferung – nicht ganz so perfekt
Mitte März ist es dann soweit. Der Berlingo steht zur Auslieferung bereit, die Zulassung haben wir aufgrund der räumlichen Distanz nach Neu Isenburg selbst übernommen. Und wie erwähnt hat bei PSA kein Mensch eine Ahnung, dass eben dieser Berlingo in ein paar Jahren Gegenstand eines Berichts in den Medien werden würde.
Sonst wäre Folgendes nicht passiert.
Die optional bestellte Mittelkonsole weist einen tiefen Kratzer auf. In Neu Isenburg versucht man diesen in letzter Sekunde heraus zu polieren, was nicht glaubwürdig wirkt. Dazu ist der Kratzer einfach zu tief, die Erfolglosigkeit jeder Bemühung ist auf den ersten Blick zu erkennen. Es folgt der Vorschlag, den Kratzer so zu belassen, wie er ist. Ihn im Leasingvertrag zu fixieren und das Auto 3 Jahre so zu fahren.
Der Vorschlag scheint vollkommen ernst gemeint, aber wir lehnen ab. Eine neue Mittelkonsole wird bestellt, sie ist ein paar Tage später vor Ort und ist schnell montiert.

Die Auslieferung selbst ist routiniert, im Wortsinn. Unser ursprünglicher Verkäufer ist nicht mehr vor Ort, ein Nachfolger hat übernommen. Das Interesse am Kunden ist nicht überschwänglich, aber akzeptabel.
Berlingo fahren ist wie Urlaub in Frankreich
Was folgt, das sind 3 Jahre und 50.000 Kilometer entspanntes Auto fahren. Der Berlingo wiegt uns souverän an die Ostsee, er transportiert Menschen, Hunde, Gepäck und Großgeräte. Der Laderaum schluckt alles, was wir ihm geben. Nichts ist zu sperrig, und man bemerkt die hohe Kompetenz, die bei der Konstruktion zum Tragen kam. Nicht umsonst ist der Citroën eine Größe in diesem Marktsegment.
Dazu kommt, der Kastenwagen ist kinderleicht zu rangieren und zu überblicken, und die freundlichen elektronischen Helfer an Bord erleichtern das Leben.

Die relativ zierlichen Sitze sind bequem, man relaxed wie auf einem Sofa und steigt selbst nach einigen Stunden Fahrt völlig entspannt wieder aus. Der Berlingo macht Langstrecke genauso gern wie den Stadtverkehr, der Verbrauch pendelt sich zwischen 6 und 7 Litern Diesel ein.
Berlingo fahren ist wie Urlaub in Frankreich, ganzjährig, mit niedrigem Blutdruck und Ruhepuls. Was an der Abwesenheit von jeglicher sportlicher Ambition und der Komfortfederung liegt, die sogar aus fürchterliche, ausgefahrenen deutschen Straßen wieder hervorragende Asphaltpisten werden lässt.

Der Citroën ist eine Mischung aus Gitanes und Landwein, die man auf dem Marktplatz genießt, während die Sonne über den Seealpen langsam verschwindet. Französisch eben, der Tradition der Marke und ihrer unkomplizierten Fahrzeuge entsprechend. Wir mögen den Berlingo, schließen ihn in unser Herz. Was aber nicht davon abhalten sollte, ein paar Fakten über das Auto im zweiten Teil zu erzählen.
Fortsetzung folgt
6-7 Liter Diesel für einen neuen/modernen PKW sind für mich eindeutig zu viel Verbrauch.
Aber die Geschichte ist ja hinlänglich bekannt:
SAAB war/ist knauseriger mit dem Saft. Mein TTiD (Bj. 2008) verbrauchte nie (!) über 6 Liter ! 5,3-5,5 Liter war “Standard”.
Aber der Fokus beim Kauf ist ja individuell ;-).
Ja und Nein. Der Berlingo ist ein Transporter mit dem CW Wert einer Schrankwand, das darf man nicht aus dem Blick verlieren. Im Vergleich zu meinem deutschen Premium Fabrikat, das mit sensibelster Fahrweise nicht in die Nähe des WLTP Wertes kam, ist (war) der Berlingo akzeptabel unterwegs.
Na ja,
gemessen an Querschnitt und Windwiderstand nehmen sich 9-3 und Berlingo dann aber auch nix im Verbrauch. Da muss man fair bleiben …
Das ist Physik. Ganz simpel und unbestechlich. Ein Raumwunder mit großem Rucksack wird immer etwas mehr Sprit brauchen, als eine Haute Couture.
Der Punkt ist doch, dass weder Ihr 9-3 noch der Berlingo (oder irgendein anderer Verbrenner) den Fortschritt der Motoren je voll ausgespielt haben. Mit 7 Litern außerorts konnte man auch schon vor 60 Jahren eine Volvo Duett bewegen – mit Benzin, mit geringerem Brennwert und weniger CO2, als 6 bis 7 Liter verbrannter Diesel emittieren ….
Mit modernen Motoren wäre ein Volvo PV 445 (Duett) heute ein 3-Liter-Auto und hätte den gleichen Nutzwert wie ein Berlingo. Industrie und Gesetzgebung haben einen anderen Weg gewählt. Ein Auto, dass im Nutzwert in etwa einer Duett entspricht, wiegt als Verbrenner heute 50 bis 75% mehr und hat trotzdem weniger Zuladung. Als EV wiegen Autos vergleichbaren Laderaums locker das doppelte einer Duett – benötigen entsprechend ein Doppeltes an Energie und Ressourcen in der Herstellung und auch im Betrieb für deren Beschleunigung. Es ist der reine Wahnsinn …
Hätten wir in den letzten 50 Jahren weiterhin leichte Autos aber mit optimierten Motoren gebaut, wir hätten heute eine ganz andere Diskussion …
Niemand käme auch nur ansatzweise auf die krude Idee, dass ein 2,7 Tonnen schweres EV mit nur 400 Kg Zuladung einem 0,9 Tonnen leichtem Verbrenner, der bis zu 600 Kg Zuladung CO2-neutral mit nur einem Liter Pflanzenöl 30 bis 50 Km weit fährt, ökologisch überlegen sein könnte. Das ist aber genau der Punkt, an dem wir gerade sind bzw. sein könnten …
Ich persönlich würde lieber eine Duett mit einem modernen Motor und 2 bis 3 Litern Verbrauch an Biosprit fahren, als irgendeinen anderen Scheiß. Leider gibt es solche Autos nicht, die jedem EV ökologisch gnadenlos überlegen wären. Einsteigen, fahren und sparen, ankommen und aussteigen. Das ist das Gebot der Stunde. Interessiert aber keine Sau mehr …
Es sind längst und ironischerweise die größten selbsterklärten Automobilisten, die uns mit 7-Meilen-Stiefeln dem autonomen Automobil und letztlich dem Abschied vom Individualverkehr näher bringen.
Sie begeistern sich für jedes noch so überflüssige Gimmick, Assistenz oder Komfortmerkmal, kaufen die gesamte Ausstattungsliste möglicher Extras gerne rauf und runter, setzen dadurch neue Standards, machen Autos immer schwerer, teurer und verhindern Einsparungen bei der Produktion und Einsparungen an Kraftstoff ….
Die Industrie verspricht uns, das alles liefern und mit der Umwelt vereinbaren zu können. Wenn nicht in Form eines Verbrenners, dann eben gerne elektrisch. Logisch, natürlich verkaufen die lieber ein Auto von 2,7 als nur 0,9 Tonnen mit einer entsprechenden Preispolitik. Wer notorisch mehr will, zahlt auch mehr. Ich habe da gewisse Zweifel, ob das der richtige Weg zum Klimaschutz ist. Und ich habe so meine Zweifel, ob es am Ende nicht ausgerechnet die Enthusiasten der Automobilität gewesen sein werden, die sie letztlich beschleunigt zu Grabe getragen haben werden. Manchmal ist weniger eben mehr …
Weniger Gewicht, weniger Assistenz, weniger Komfort, weniger Extras, weniger Ressourcen, weniger Verbrauch. Wie gesagt, wir könnten heute eine ganz andere Diskussion führen ….
Bei den Verbräuchen tragen wir alle eine gewisse Mitschuld. Der Berlingo von Tom fährt vermutlich mit 17″ Felgen, ich glaube 16″ gingen auch. Brächte einen halben Liter auf 100 Kilometer Minderverbrauch. Tut man sich aber aus optischen Gründen nicht an.
Nur mal so zur Erinnerung: Den guten alten 9000 und ich glaube auch den 900 gab es maximal mit 16″ Felgen als Sonderaussattung. Das war damals schon der optische Hammer, heute müssen es ja 22 oder 23″ sein.
Korrekt, der Berlingo hatte 17″ Bereifung.
Da ist was dran. Ist aber kaum jemanden bewusst und wenn doch, dann meistens egal.
Tatsächlich kosten größere Felgen bei gleichem Radumfang Energie, weil die Massen und somit ihre Trägheit sich im Rad nach außen verschieben, deren Hebel am Drehpunkt größer werden …
Bei insgesamt größeren Rädern kommt hinzu, dass auch die gesamte Fahrzeugemasse und ihre Trägheit einen größeren Hebel an der Rotationsachse bekommen. Selbst wenn das Gewicht der größeren Räder und das Gesamtgewicht des Fahrzeugs durch aufwendigen und kostspieligen Leichtbau auf dem Niveau früherer Fahrzeuge gehalten würde, müsste trotzdem zwingend eine stärkere und somit schwerere Bremsanlage mit größeren Scheiben für die gleiche Bremswirkung verbaut werden. Das ist definitiv nicht der Weg, auf dem sich Energie und Ressourcen sparen lassen.
Im (Renn-) Radsport ist man sich der Trägheit rotierender Massen übrigens genau bewusst. Da wird bei Radsätzen um jedes Gramm gekämpft, weil es den Fahrern Energie spart und Sprintern und Bergfahrern schnellere Antritte ermöglicht, Punkte bringt. Die UCI schreibt ein Mindestgewicht für die Rennräder vor, das konstruktiv längst seit Dekaden unterboten wird. Entscheidend ist einzig noch, wo das Gewicht sitzt und wie es sich dort physikalisch auf den Energieverbrauch und die Performance der Sportler auswirkt. Ein Radsatz, der 100 g an rotierender Masse spart, kostet gerne mal das Doppelte und einer, der die nächsten 100 g spart, gerne das Vierfache …
Im Radsport kann man Motor, Tank oder Batteriekapazität eben nicht einfach mal so austauschen, Drehmoment, Leistung und Energiespeicher nicht beliebig skalieren. Hier ist der Mensch die einzige Ressource in Sachen Antrieb. Vom Doping mal abgesehen wird mit dieser Ressource auch einigermaßen bewusst umgegangen – zumindest ist es den Konstrukteuren und Technikern bewusst, dass sie es mit einer endlichen Ressource zu tun haben, aus der sie das Maximum heraus holen müssen. Könnte man genau das auch über den Automobilbau sagen, würden die Branche und die Politik von endlichen Ressourcen ausgehen, würden unsere Autos heute ganz anders aussehen …
Es gilt aber noch immer der (Irr-) Glaube an unbegrenztes Wachstum – und er manifestiert sich auch an unseren 23″ Felgen. Das haben Sie gut erkannt. Vielen Dank für diesen gedanklich sehr anregenden Kommentar.
Danke!
Ja, ein netter Bericht und eine sympathische Marke. Citroen ist ja auch irgendwie anders und hatte so tolle Autos wie C5, C6, XM CX und BX. Allerdings wie steht es um die Sicherheit bei Citroen und wie zuverlässig ist so ein Citroen im Alter von 12 und mehr Jahren ? Ersatzteilversorgung soll auch nicht so gut sein ?!
Ich habe mal für die Citroen Deutschland AG in Köln vor vielen Jahren für einige Wochen gearbeitet . Der Arbeitsdruck war damals sehr hoch bei den Franzosen.
Ich sage es so: Ich würde lieber in einem alten Saab als in einem Citroen sitzen, wenn es zum Unfall kommt. So ein DS oder CX ist ein Kunstwerk auf Rädern, aber sicher ist er nicht. Dafür aber schön!
Die Versorgung mit Ersatzteilen ist nach Saab Maßstäben nicht gut. Alles hängt an Händlern und Schraubern, die sich darauf spezialisiert haben. Von Citroen selbst kommt nichts. Aber es scheint recht zufriedenstellend zu funktionieren, es sind ja eine Menge Citroen Klassiker auf der Straße.
Mein Bruder fährt seit 2005 nun Berlingo bzw. das Pendant Peugeot Partner. Freie Werkstatt, liegengeblieben ist er nie. Im Alter kommen eben typische Verschleißteile mal auf die Rechnung. Ansonsten waren die Fahrzeuge unauffällig. Beim ersten Berlingo damals musste er allerdings eine halbe Rolle Küchentücher in Armaturenbrett und Verkleidungen verbauen, damit jiebeln und klappern weg waren.
Bei meinen ersten C5 (Bj 2011) hatte ich nur einmal etwas, ein Injektor hatte sich während der Fahrt verabschiedet. Abends um neun Uhr natürlich. Auf drei Zylindern habe ich mich zur nächsten Citroën-Werkstatt abgeschleppt, den Wagen abgeschleppt und den Schlüssel mit kurzer Fehlerbeschreibung in den Briefkasten geworfen. Die Werkstatt hatte sich am nächsten Vormittag schon um alles gekümmert und auch einen Kulanzantrag gestellt; der gewährt wurde, es war eine Charge fehlerhafter Injektoren verbaut worden. Der Kundendienst von Citroën war kulant.
Mein zweiter C5 (Bj 2016, Euro 6-Diesel mit AdBlue) war weitgehend unauffällig, man merkte aber, dass die Verarbeitung nicht mehr ganz so gut war. Gravierender war am Ende, dass das AdBlue nach einigen Tagen Standzeit auf dem Hofparkplatz bei -15 Grad eingefroren war, die Pumpe dennoch versuchte zu pumpen und sich damit selbst zerstörte. Pumpe und Steuergerät sind im Tank in der Reserveradmulde verbaut und mussten komplett getauscht werden für 1.200,- Euro. Ob beim Tank etwas verbessert worden war hinsichtlich dieses Problems, konnte mir der Citroën-Kundendienst in Köln nicht beantworten; sie wüssten es nicht. Auch die Werkstatt in der Nähe konnte es nicht herausbekommen. Der französische Citroën-Kundendienst verwies auf sein deutsches Pendant. Immerhin: nach mehreren Schriftwechseln und Telefonaten konnte ich 25% Kulanz durch Citroën heraushandeln. Dort hat man dann überraschend 75% gewährt, jedoch ein paar Wochen später bei meiner Werkstatt 50% wieder zurückgefordert; die sie dann von mir zurückgefordert hat. Citroën habe sich offensichtlich geirrt.
Das hat mein Vertrauen sehr erschüttert. Den C5 mag ich nach wie vor. Eine Lösung wäre es gewesen, ein älteres Exemplar mit Euro 5 zu kaufen, ohne AdBlue. Mit den möglichen Konsequenzen in einigen Städten. Ich habe es sein gelassen. Aber später doch nochmal ein Jucken in den Fingern bekommen, als ich einen wunderschönen blauen C5 Tourer von 2012 mit wenig Kilometern und sandfarbener Volllederausstattung gesehen habe…..
Die Ersatzteilversorgung für die neueren Citroën ist gut, für ältere Exemplare wird es aber schon dünn. Man hat in Frankreich vor einigen Jahren überlegt, stark nachgefragte ältere Teile noch einmal neu zu produzieren. Das ist aber nach meinem Kenntnisstand nicht passiert. Gerade beim XM wäre das bei den Federbeinen ein Thema und beim Domlager. Und: man braucht eine gute Werkstatt, die sich auskennt und nicht unbedingt à la français arbeitet. Ich kann Citroën Bleker in Ahaus wärmstens empfehlen.
Citroen passt zu Tom, ein Vau Weh Caddy hätte ich mir nicht vorstellen können. Passt nicht zu Saab. Ich freue mich auf die Fortsetzung!
Sehe ich genau so. Eine “Vau Weh” Story hätte ich nicht mit so viel Spaß gelesen.
Zitat: “Denn vom Blog, dem Thema Saab, hat man bei Citroën keine Ahnung. Was die Angelegenheit besonders authentisch werden lässt.” Damit ist der 50.000 Kilometer Test mehr wert als jede Autozeitung!
Toller Bericht! Da scheint Citroën doch etwas aus der alten Zeit in die Gegenwart gerettet zu haben. Ich finde es generell spannend, hier eine Neuwagen-Geschichte zu entdecken. Selbst wenn es kein SAAB ist, aber so lockert sich die Altblech-Berichterstattung doch erfreulich auf!
Weiter so 😉