Kultmobil Prototyp zu verkaufen – Citroën E-Mehari
Selten nur gelangen Prototypen und Vorserien Fahrzeuge in die Hände von Sammlern. Der Prototyp des Citroën E-Mehari, der in Frankreich zum Verkauf angeboten wird, ist eine Ausnahme. Er ist in der Theorie ein Fall für einen Liebhaber oder Sammler, der praktischerweise einige Hektar Land besitzen sollte. Oder zumindest eine private Dünenlandschaft. Denn die Zulassung für den öffentlichen Raum wird dieser E-Mehari Prototyp nicht bekommen.

Ein Mehari ist eine Legende
Der Citroën E-Mehari war ein gemeinschaftliches Projekt von Citroën und dem französischen Bolloré Konzern. Das Konzept und Design lieferte Citroën, die Technikplattform stellte Bolloré zur Verfügung. Auf Basis des Bluesummer von Bolloré produzierte der PSA Konzern ab 2016 den E-Mehari.
Dabei ging es um nicht weniger als die Wiederbelebung einer Legende.

Pate stand der Mehari, ein offenes, puristisches Spaß- und Kultmobil mit Kunststoffkarosserie, das Citroën ab 1968 für fast 20 Jahre weitgehend unverändert baute. Wobei das fahren in einem Mehari nicht nur aus Gründen des Vergnügens erfolgte. Der Mehari konnte auch Dienstwagen sein. Feuerwehren, Polizei und Armee setzten ebenso auf den Mehari wie die Jet Set Gesellschaft in Saint Tropez.
Fast 145.000 Exemplare entstanden, einige davon sogar mit Allradantrieb. Die feierte Citroën mit Humor, lies sie auf Bergen ablichten und unterstellte ihnen beste Offroad Eigenschaften. Wie auf dem veröffentlichen Werbefoto. Eine locker – leichte Freizeitgesellschaft bezwingt einen Berg mit dem Mehari 4 x 4, während ein Bergsteiger mit Seil und zünftiger Ausstattung nach oben kraxelt. Wie man in Bayern zu sagen pflegt.
Motorleistung scheint damals genügend vorhanden gewesen zu sein. Unter der Kunststoff Haube arbeitete der Boxermotor des 2CV, dessen Leistung für das nur rund 500 Kilogramm leichte Gefährt ausreichend war.

Die Neubelebung des Kults floppte
Vom E-Mehari, der den Kult von einst neu beleben sollte, waren von Start weg kleinere Stückzahlen geplant. Maximal 3.500 Exemplare sollten pro Jahr in Rennes von den Bändern laufen, ob die Anzahl je erreicht wurde ist unklar. 2018 erfolgte die erste große Überarbeitung, 2019 das Aus und Citroën erklärte zukünftig Elektroautos auf eigener Plattform bauen zu wollen.

Vielleicht lag es am Preis und daran, dass der E-Mehari trotz eines Leergewichtes von 1.5 Tonnen ein rudimentäres Auto blieb. Bei einem Grundpreis von rund 25.000 €, plus monatlicher Batteriemiete, hatten die Kunden wohl andere Vorstellungen als die Entscheider bei Citroën.
Da halfen auch elektrische Motorsport Einsätze zur Image Pflege nichts, die Neubelebung des Kultes war ein Flop.

In Frankreich stehen jetzt 3 E-Mehari Prototypen der Phase 2 zum Verkauf (Verkauft). Ohne Batterie natürlich, und der Interessent kann zwischen verschiedenen Erhaltungszuständen wählen. Der Preis für den E-Mehari Prototyp ist niedrig, nur zwischen 1.500 € und 2.500 € soll ein Teil Citroën Markengeschichte kosten.

Die Einsatzmöglichkeiten sind freilich beschränkt, falls man den Citroën nicht nur in einer Sammlung parken möchte. Auch mit einer Batterie käme keiner der E-Mehari besonders weit. Es fehlt die bei allen Exemplaren die VIN, eine Zulassung ist unmöglich. Bliebe effektiv betrachtet nur noch die eigene private Dünenlandschaft als Alternative.
Mit Bildern von Citroën Communication (4) und Leboncoin (2)
Can someone tell me if is possibleand where buy the battery for one E Mehari?
I appreciate if some one can help
Kind regards,
Luciano Seixas
In der Nähe vom Pont du Gard fahren div. alte (!) Mehari in poppigen Farben mit Touris durch die schöne Landschaft. Ein herrlicher Anblick. Waren immer fröhliche Menschen im Fahrzeug!
Aber Sicherheit hatte Anfang der 70-ziger wohl nicht so einen hohen Stellenwert…
Nun ja, ein Fahrzeug zum cruisen, wie man heute so sagt ;-).
Offensichtlich schon weg… Für die einstige Batteriemiete des E-Mehari bekommt man aktuell in Frankreich den AMI. Das war einfach zu teuer und zu viel Plastik für die Preisklasse.
Zwischen dem 2CV4 von 1971 und dem 2CV6 aus 1974 fuhr ich für ca. ein Jahr einen Mehari. Sehr spassiges Auto, aber nach dem ersten Winter, brrrr…., habe ich ihn dann gegen den 2CV6 eingetauscht. Den fuhr ich dann rund 8 Jahre und machte so manche unvergessene Reisen damit.
Habe mich auch mal kurz für den E Mehari interessiert. Das gesamte Paket stimmte aber hinten und vorne nicht, das Mieten der Batterie war ein absolutes Killerargument!
Neidfaktor
Hach, das alte Original wäre ich/würde ich ja auch gerne mal ge-/fahren. Unglaublich charmanter Minimalismus im Kapitalismus – ein Charme, dem manche Käufer auch dann erlegen sind, wenn sie jung, schön und reich waren. Einfach eine witzige Kiste, in der man an der Côte d’Azur eine genauso gute Figur machen konnte, wie in den teuersten damals verfügbaren Sportwagen und Luxuscabrios. Ein geniales und unendlich charmanter Kapitel im Automobilbau …