Vicura geht an AVL

In Trollhättan gehen die Firmen-Übernahmen  und -Veräußerungen weiter ! Nach LeanNova verkauft die staatliche Fouriertransform jetzt 51 % der Anteile der Saab Powertrain-Ausgründung Vicura.

Vicura geht an AVL
Vicura geht an AVL

Käufer ist AVL aus Österreich, der größte unabhängige Powertrain- Entwickler weltweit. Die Österreicher erwarben bereits 2008 die Saab Motorenentwicklung in Södertälje, die heute unter Södertälje Powertrain Engineering AB firmiert. Vicura bleibt als selbstständiges Unternehmen in der AVL Gruppe erhalten, neben einem Büro in Göteborg unterhält man auch eine Niederlasung im indischen Pune.

AVL hat 6.650 Mitarbeiter weltweit und ist für die großen Namen der Branche tätig. Die neuen Volvo Motoren ( der Göteborger Konzern setzt nur noch auf 4-Zylinder Turbomotoren ) wurden zum großen Teil bei AVL in Södertälje entwickelt,  und man erzählt,  dass jede Menge Saab DNA darin enthalten sein soll.

Wohin geht Trollhättan? Erst trennt sich die staatliche Risikokapital Gesellschaft Fouriertransform von LeanNova, jetzt gibt man die Mehrheit an der Gesellschaft ab, die einen Teil der Saab Powertrain Kompetenz für den Standort gerettet hat. Das alles in ziemlich rascher Abfolge und vor dem Hintergrund, dass NEVS in 12 Tagen Farbe bekennen muss. Von dem Unternehmen in der Stallbacka ist momentan nicht viel zu hören, zumindest nichts,  was Rückschlüsse auf eine zukünftige Entwicklung geben könnte,  dringt nach außen.

Der Automobil-Standort Trollhättan ist für AVL und für die ÅF AB als Investoren interessant. Das sind in erster Linie gute Nachrichten und eine langfristige Standortsicherung. Vielleicht ist es die Nähe zu der Volvo Fabrik, eine gute Stunde Fahrzeit liegt zwischen Trollhättan und dem Werk, die Trollhättan und die ehemaligen Saab Ingenieure in den Fokus rücken. Vielleicht ist es begründete Hoffnung (oder Wissen),  dass es Zukunft für das Werk in der Stallbacka gibt. Wir werden sehen !

11 thoughts on “Vicura geht an AVL

  • blank

    Was passiert ist schwierig vorherzusagen. Im Hintergrund ist (war) schwedische Politik beteiligt, auch bei den Verhandlungen von NEVS und der Saab AB. Welche Inszenierung läuft, warum von Vicura 49 % staatlich bleiben, das sind mehr offene Fragen als Antworten.

    • blank

      Was immer man für SAAB oder für NEVS daraus schließen mag, es ist in jedem Fall interessant zu wissen. Wo sonst noch außer auf saabblog.net könnte man in D was über die Entwicklungen vor Ort lesen?

      Für die Menschen, die einst SAAB und SAAB-Fahrern als Entwickler gute Dienste geleistet haben, freut es mich, wenn es beruflich für sie weitergeht.

      Vielen Dank auch für diesen Artikel.

      P.S.

      Schon lustig, dass ein so großes und schweres Auto wie der XC90, der ja zeitweilig auch mit einem Ford-V8 angeboten wurde, künftig ausschließlich mit turbogeladenen 2 Liter 4-Zylindern unterwegs sein wird. Und es ist nun sogar umgekehrt. Ford schickt den Mustang erstmalig in einer zwangsbeatmeten Variante mit 4 Töpfen an den Start.

      Und kein Automobiljournalist schreibt noch ein Auto klein, weil es diesem vermeintlich an Zylindern und/oder Hubraum fehlen würde. In gewisser Weise hat SAAB sich heute endgültig und auf breiter Front durchgesetzt. Zumindest ein Gen.

      • blank

        Das ist die Tragik in der Geschichte. 4-Zylinder und Turbo gelten als akzeptiert. Das Unternehmen, welches den Turbo kultiviert und alltagstauglich gemacht hat gibt es (im Prinzip) nicht mehr.

    • blank

      Evtl. ist dies ja ein Anzeichen dafür, dass bei NEVS Plan B (Auftragsfertigung für andere Hersteller und auch Eigenentwicklungen) vorgesehen ist – dann hätte NEVS die Entwickler gleich auf eigenem Gelände mit dabei.

      Nachteil an diesem Szenarium wäre allerdings, dass dann aufgrund der “Hürden” durch die SAAB AB erstmal keine Fahrzeuge mit SAAB-Emblem mehr hersgestellt werden könnten – NEVS bliebe unter Beobachtung.

  • blank

    Ich setze nicht mehr auf NEVS! Wichtig ist es den Standort zu bewahren, und das passiert im Moment. Damit gibt es Chancen auf eine Zeit nach NEVS!

    • Sehe ich auch so. Wenn dort keine Saab-Fahrzeuge mehr vom Band rollen… ist es doch immerhin schön, wenn das “Vermächtnis” von Saab weiterhin genutzt wird. Mir ist das so lieber als die nächste Tragödie a la NEVS.

  • Das sind diese kleinen Nachrichten, weshalb ich nicht glauben kann, dass ein Investor ernsthaft in NEVS investieren will und ernsthaft einen auf Jahre angelegten Wiederaufbau anstrebt. Fähigkeiten und Wissen gehen hier an andere.

  • blank

    Is there another business (Mahindra) interested in NEVS or NOT?, that is the question.

    These disposals look like NEVS is slowly and in controlled way (administration) selling off the business part by part.

    Why would they do this IF another business wants to buy in…….?

  • Vielleicht ist es auch einfach nur bedingt durch die Konzentration der Ingenieure im Gebiet Trollhättan-Göteborg. Diese sind bereits mit Automobilen vertraut und können einfach übernommen werden. Förderlich ist wohl auch die Autmobilbau-DNA in der gesamten Region. Wundert mich jetzt ehrlich gesagt nicht, dass andere Unternehmen Interesse haben, diese Leute zu übernehmen. Einzelne Entwicklungsabteilungen kann man recht problemlos Outsourcen… Über die Zukunft von Saab/NEVS sagt das imho rein garnichts.

    LG

    • Was man als Hintergund wissen sollte: Vicura und LeanNova sind auf dem Gelände zu Hause, das NEVS gehört. Ebenso sämtliche Labors und Testeinrichtungen, Prüfstrassen. Vor dem unsicheren Hintergrund von NEVS sehe ich da einige Fragezeichen.

      • Das ist natürlich interessant zu wissen, danke! Da LeanNova und AVL nichts miteinander zu tun haben (weiß es jemand besser?), würde ich meinen… dass es um NEVS schlecht aussieht und es darauf hindeutet, dass das Gelände peu a peu von Zulieferern etc. übernommen wird? Schlussfolgerung wäre dann ja auch, dass es eher schlecht aussieht für Saab Automobile….

        Wie du merkst, Tom, versuche ich dir noch ein paar Infos zu entlocken 😀 🙂 LG

Kommentare sind geschlossen.