Saab GlobalEye – ein schwedischer Exporterfolg
Das GlobalEye Programm von Saab entwickelt sich zu einem schwedischen Exporterfolg. Das Luftüberwachungssystem wurde zuerst an die Vereinigten Arabischen Emirate (VAR) geliefert, die nach dem Erhalt der ersten beiden Systeme die Option auf ein Drittes ausübten.
Mittlerweile wird damit gerechnet, dass Saab zwei weitere Systeme liefern wird. Die Bestätigung steht zwar noch aus, aber auf dem Linköping Airfield wird GlobalEye Nummer 4 getestet, bevor es im nächsten Jahr den VAR übergeben wird. Auch Flugzeug Nummer Fünf mit dem Luftüberwachungssystem soll in den nächsten Wochen zum Modifikationsflug abheben, berichtet Aviation International (Link).

GlobalEye kann zum Exporterfolg werden
Im Sommer haben auch die schwedischen Luftstreitkräfte zwei GlobalEye bestellt, mit der Option auf zwei zusätzliche Systeme. Dänemark und Norwegen zeigen sich ebenfalls interessiert, Gespräche über das GlobalEye werden geführt. Frankreich hat mittlerweile Personal nach Schweden entsandt, um das Überwachungssystem kennenzulernen. Korea steht als weiterer möglicher Kunde zusätzlich im Dialog. Mit einem modifizierten System, das lokale Wertschöpfung beinhalten wird.
Spekuliert wird auch, dass Polen als Empfänger der früheren Erieye Maschinen (Link) der VAR, zukünftig ebenfalls auf das noch leistungsfähigere GlobalEye System wechseln könnte.
Die Saab AB verbessert währenddessen das GlobalEye System permanent. Von dem aktuell in Linköping erprobten Flugzeug will Aviation International wissen, dass es durch Modifikationen eine 360° Radarabdeckung ermöglicht. Diese soll bei den bereits gelieferten Maschinen nachrüstbar sein wird.
Umstieg auf die Global 6500 möglich
Um die Nachfrage zu decken, hat die Saab AB von Bombardier zwei Global 6000 (Link) erworben und sich eine Option auf ein zusätzliches Maschinenpaar gesichert. Eine der erworbenen Maschinen wurde den Schweden bereits übergeben. Sie wird zum Ende des Jahres in Linköping erwartet. Aktuell führt Bombardier noch Kabinenarbeiten an dieser Global 6000 durch.
Für die möglichen Neukunden wird man vermutlich auf die weiterentwickelte Global 6500 (Link) umsteigen müssen. Denn Bombardier lässt die 6000 auslaufen. Durch die höhere Belastbarkeit der Rolls Royce Pearl 15 Motoren der 6500 würde im Vergleich zur 6000 die Verfügbarkeit steigen, die Anpassung der Saab Systeme an die 6500 gilt als problemlos.
Mit Bildmaterial der Saab AB
….in Indien baut SAAB eine Fabrik für RPGs, ja die Aktiviäten sind vielfältig. Ich denke die haben leider grad keine Zeit sich auf einem Massenmarkt zu bewegen. Es müsste ein so spezielles und teueres Kfz sein das sie wieder einsteigen,.. und dann jemand der sie davon übezeugt.
https://de.topwar.ru/230142-u-granatometa-ne-voznikaet-polomok-shvedskaja-kompanija-sozdaet-zavod-po-vypusku-rpg-carl-gustaf-m4-v-indii.html
Saab verdient gutes Geld, ich sehe keine Motivation auf einem Markt anzutreten, der hoch wettbewerbsintensiv ist. Selbst Polestar wackelt, ohne Volvo und Geely im Rücken wären die Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe tödlich.
Die Saab Aktivitäten sind so unglaublich vielfältig, ein toller Konzern. Wie aber machen wir es diesen Herren klar, dass sie wieder Autos bauen sollen. Hat jemand Ideen, sieht da wer ein Chance?
Es ist faszinierend, wie erfolgreich Saab agiert, indem sie eine ganze Vielzahl kleiner Nischen besetzen …
Der Rückzug aus dem Automobilbau ist ja sogar mit einem Clip gefeiert worden, der hier geteilt wurde. Wäre der Clip ein wenig später zum 25-jährigen der Veräußerung gekommen, wäre er endgültig symbolträchtig für die Konzernstrategie.
Auch hat man sich ja nicht nur aus dem Fahrzeugbau zurückgezogen, sondern mit Ausnahme eines (Nischen-) Modells auch aus dem Flugzeugbau. Es scheint die Nische zu sein, besser gesagt, eine ganze Vielzahl geschickt als Produzent, Zulieferer, Entwickler oder Dienstleister besetzter Nischen, die Erfolg begründen, kennzeichnend für die Unternehmensstrategie sind und längst eigene Tradition innerhalb der Saab AB haben.
Dass dieses Unternehmen sich nochmals im Fahrzeugbau engagieren oder auch nur seinen guten Namen dafür lizensieren könnte, scheint mir maximal unwahrscheinlich. Man scheut ja sogar im Flugzeugbau die Konkurrenz, betreibt Löschflugzeuge, die man nur geleast hat, stellt das GlobalEye auf Fremdfabrikate und sucht sich in der zivilen Luftfahrt Nischen als Zulieferer, fährt mit dieser Strategie gut und macht Gewinn.
Ich erwarte von der Saab AB in Zukunft nichtmal mehr ein eigenes, ziviles Flugzeug. Eigene Autos oder auch nur Namensrechte für solche schon gar nicht …
Scania wurde 1995 ausgegliedert, 2000 alle verbliebenen Anteile an der Automobilsparte an GM verkauft und 2005 wurde die Saab 340 ohne Nachfolger eingestellt. Die Konzentration auf die Nische ist seit mehr als einem Vierteljahrhundert Dogma und Strategie der Saab AB und man spürt deutlich, dass Unternehmen und PR da einen gewissen Stolz entwickeln und trotzig in den öffentlichen Raum stellen. Wir sollen den Erfolg sehen, akzeptieren und memorieren. Und wir sollen darüber die Autosparte vergessen, oder dass Scania unter anderem Dach profitabel ist. Wir sollen die Saab AB als einen Konzern wahrnehmen, der jederzeit alles richtig macht …
Bleibt die Frage, wie lange man sich mit Veräußerung und Technologie-Transfer nach Indien oder Korea wie tief in Nischen zurückziehen kann, ohne redundant zu werden?
Ich würde keine Wette auf die Saab AB abschließen, dass sie in einem Vierteljahrhundert ohne Veräußerungen (sie hat bereits ihr Tafelsilber verscherbelt), noch immer glänzt. Das kann auch ganz schnell enden. Die Nischen sind auch nur so groß und nur so langlebig, wie die Welt längst klein und schnell geworden ist. Da ist keine Nische sicher oder von Dauer. Es ist ein Rückzug, oder?
Und die enden meist zuverlässig mit dem Rücken an der Wand.
Und weil es nur um Nischen in der Nische geht – und das auch noch vorwiegend im militärischen Bereich stattfindet – sehe ich keine Veranlassung die SAAB AB als einen tollen Hecht zu feiern (so wie sie es selbst gerne tut).
Ich sehe es auch irgendwie als Rückzug – spätestens wenn Korea und andere Staaten gleichartige Dinge entwickeln und produzieren ist Schluss mit lustig – das ehemalige Standbein Fahrzeugproduktion wäre zu diesem Zeitpunkt bereits Geschichte und dann später eben auch die SAAB AB komplett.