Evergrande Auto erlöst 1.4 Milliarden US $ an der Hongkong Börse

Die Platzierung von 2,7 % der Aktien an der Hongkong Börse spülte am vergangenen Donnerstag 1.4 Milliarden US $ in die Kassen von Evergrande Auto. Für die Anleger gab es einen Abschlag von 20 % auf den aktuellen Kurs, wie die Automotive News meldete. Der Verkauf ist von einiger Bedeutung. Für Evergrande bringt die erfolgreiche Platzierung eine Perspektive für die Zukunft, denn sie macht den Weg frei zur Notierung an der Börse in Shanghai.

Neues Kapital für Evergrande Auto
Neues Kapital für Evergrande Auto

Mit dem Verkauf von 2,7 % der Anteile sinkt der Anteil der von den 9 Großaktionären gehaltenen Aktien unter die magische Marke von 90 %. Die Aktionäre kommen alle aus dem elitären Kreis chinesischer Milliardäre, die schon die Muttergesellschaft zu einem der größten Immobilien Entwickler des Landes machten. Ihre Dominanz wurde von den Regulierungsbehörden gerügt und galt als eines der Hindernisse für das Börsendebüt in Shanghai.

Durch die Reduzierung der Anteile erfüllt Evergrande Auto eine der Bedingungen für die zukünftige Notierung an der Shanghai Börse. Sie vereinfacht den Zugang zum chinesischen Kapitalmarkt und die weitere Expansion.

Der Aktienkurs fällt

Der Kurs der Aktie entfernt sich mittlerweile immer weiter vom bisherigen  Höchstwert von rund 8,00 € und notierte am Freitag nur noch bei umgerechnet 4,60 €. Die Vorschusslorbeeren sind offensichtlich verbraucht, die Fantasie alleine reicht nicht ewig um die hohe Bewertung zu gerechtfertigten.

Um den Anspruch auf zukünftige Marktführerschaft zu untermauern, wären harte Fakten gut. Oder neue Elektroautoautos auf der Straße. Doch die lassen weiter auf sich warten, wie auch der Produktionsbeginn, der spätestens im letzten Quartal 2021 stattfinden soll. Dann gleich in 3 Werken, in Tianjin, Shanghai und Guangzhou. Das Werk Tianjin wurde noch unter der Leitung von NEVS errichtet und in Betrieb genommen.

Evergrande Produktionsstrasse in Tianjin mit NEVS 9-3 Elektroauto
Evergrande Produktionsstrasse in Tianjin mit NEVS 9-3 Elektroauto. Photo Credit: finet.hk

Im Sommer 2019 liefen die ersten Elektroautos auf Saab 9-3 Basis von Band. Die Produktion währten nicht lange, das Werk wurde kurz darauf für eine Kapazitätserweiterung umgebaut.

Da man im Moment nichts anderes vorzuweisen hat, versucht man mit Zahlen zu beeindrucken. Evergrande Auto gibt an im Ausland und in China 3.012 Patente angemeldet zu haben. 1.355 seien mittlerweile anerkannt, sie umfassen Batteriemodule oder das Wärmemanagement, Fahrwerksaufhängungen, elektrische Architektur oder autonomes Fahren. Im Car2x Bereich sieht Evergrande sich mit holografischen Assistenten führend. Batterien aus eigener Produktion sollen ab Jahresende in großen Stückzahlen hergestellt werden.

Die Botschaft hinter der Meldung: Seht her, wir decken den kompletten Bereich der Produktions- und Entwicklungskette für Elektroautos ab.

Rund 3.500 Entwickler, so die Pressemeldung, sollen weltweit für Evergrande Auto forschen. Einige davon in Trollhättan, am ehemaligen Saab Werk. Dort dreht der selbstfahrende Sango in Hallen und auf dem Außengelände seine Runden. Erste Exemplare im Praxistest sollen irgendwann in Stockholm zu sehen sein.

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Kochje
Kochje
2 Jahre zuvor

So Evergrande has 260 Milionen Aktien verkauft (10%) das heisst die chinesischer Milliardäre haben noch 2.600 Milionen Aktien im Besitz. Nicht schlecht fuer ein stark central organisiertes Land.

Francis
Francis
2 Jahre zuvor

Es wäre schön, wenn auch Trollhättan unter den Werken wäre, die bald Autos bauen. Ob elektrisch oder nicht ist egal. Hauptsache es tut sich etwas.

bergsaab
bergsaab
2 Jahre zuvor

Ja, danke für die Infos!,…. und, wie geschrieben, bringt Autos auf die Straße auf die Tests und wirkliche Verbrauchs-, und Reichweitendaten bin ich gespannt!