Saab 9-3 Aero – die Schönheit und der Rost.
20 Jahre ist der Saab 9-3 Aero in diesem Jahr alt geworden. Hinter ihm liegen 12 aufregende Monate. Einmal war er sogar auf dem Abschleppwagen unterwegs. Über die ganze Aufregung traten andere Dinge in den Hintergrund. Die Disziplinen Rost und Schönheit zum Beispiel. Das holen wir heute nach.
Mittlerweile kennt man mich bei Saab Service Frankfurt recht gut. Ich mag alte Autos, so weit ist alles in Ordnung, aber sie sollen bitte auch gut aussehen. Natürlich gibt es bei einem rund 20 Jahre alten Fahrzeug immer etwas zu tun, nur fehlt mir die Zeit dazu.

Rost und eine Frage der Schönheit
Die Bremsen am 9-3 Aero sind neu und wurden auf den Standard des größeren 9-5 aufgerüstet. Eine Aktion, die unbedingt zu empfehlen ist. Denn jetzt verzögert der Saab, ohne dass man den Angstschweiß auf der Stirn hat. Neue Bremsen, leicht rostige Bremssättel und umgebende Hardware. Geht gar nicht, fällt sofort ins Auge.
Saab Frankfurt sieht das genauso und nimmt sich der Angelegenheit an. Dezent in Grau lackiert passen sie jetzt zum Rest des Fahrzeugs. Gleichzeitig wird noch die Antenne auf dem Dach erneuert. Die Haifischflosse ist in die Jahre gekommen. UV-Strahlung und kleine Nager haben sie, gepaart mit Umwelteinflüssen, perforiert. Runter damit und neu! Der Saab sieht damit schon viel gepflegter aus.
Ernster als die Frage der Schönheit ist die Sache mit dem Rost. Autos aus den 90er Jahre rosten gerne, die Fertigung lief bei fast allen Herstellern mit überlappenden Karosserieblechen, die von Natur aus Angriffsflächen bieten. Das Ganze ist nicht tragisch, wenn man es im Auge behält. Am Unterboden besteht Handlungsbedarf, eingeplant für den Herbst dieses Jahres.
Rost und Karosseriedichtmasse?
Eine tickende Zeitbombe bei allen Fahrzeugen ist die verwendete Karosseriedichtmasse. Sie zieht sich im Laufe der Jahre zusammen und tut nicht mehr, was sie soll. Statt abzudichten, lässt sie eindringender Feuchtigkeit freien Lauf. Das Ergebnis ist Rost an Stellen, die überraschen. Das Problem hat jedes Auto mehr oder weniger, es kommt aber erst dann zum Tragen, wenn das Fahrzeug seine Garantiezeit plus geplante Lebensdauer schon längst überschritten hat. Nach 2 Jahrzehnten so in etwa.
Der Einsatz von Karosseriedichtmasse ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Grob ausgedrückt hat die Menge der verwendeten Masse vor allem etwas mit der Präzision im Karosseriebau zu tun. Umso präziser, desto weniger Dichtmasse wird verwendet. Eine Marke im Süden der Republik huldigt bisher einem sehr präzisen, aufwändigen Karosseriebau. Eine andere, etwas südwestlich gelegen, geht mit dem Zeug dagegen recht verschwenderisch um. Beide spielen im gleichen Marktsegment.
Der Saab Karosseriebau galt im GM Konzern als Benchmark, besonders auffällige Probleme gibt es nicht. Trotzdem hilft ein Blick, zum Beispiel unter die Motorhaube. An der Federbeinaufnahme der Fahrerseite hat sich Masse zurückgebildet und den Weg für Feuchtigkeit freigegeben. In Frankfurt sieht man rasches Handeln als angesagt, bevor daraus ein Problem wird. Der 9-3 bleibt also einige Tage in Fechenheim, die fraglichen Stellen werden abgeschliffen und neu versiegelt. Damit ist Ruhe für die nächsten 2 Jahrzehnte. Aber nur an dieser Stelle.
Damit ist beim Saab 9-3 Aero eigentlich alles im grünen Bereich. Die Gelegenheit, sich nochmals um die Kür zu kümmern. Was mich seit den fast 8 Jahren, in denen der Aero bei mir ist, stört, ist das Holz am Armaturenbrett. Schrankwand-Design geht gar nicht, sagt ein Bekannter dazu. Und recht hat er. Zeit für ein Redesign des Innenraums im nächsten Beitrag.
Mit diesen Felgen schaut der Aero noch so frisch aus, man glaubt fast nicht dass das Auto schon 20 Jahre alt ist.
Danke Tom, den Anruf starte ich
@Charkes, immer wieder etwas Parfume an die Gummiteile sprayen, das mögen die Marder gar nicht. Nicht zu viel und die Blechteile abdecken, sonst bildet sich dort ein Belag der nur noch mit Politur weg zu bringen ist.
Ich spraye auch immer wieder etwas Parfume an die Gummiteile im Motor. Das billigste vom Discounter tut es vollkommen.
Sehr schöner Wagen. Ich finde die Alu 36 passen am besten zu dem Wagen. Individueller sind natürlich die, die jetzt drauf sind.
Gibt es eigentlich eine Möglichkeit den Radiocode, wenn nicht bekannt; irgendwo zu erfahren? Mein Vorgänger fand es toll das original Radio einfach rauszuholen ohne es zu scheiden.
Im Sommer sind die ALU 36 drauf, die jetzt unerreichbar weit weg in Bamberg lagern. Der Räderwechsel wird also auf sich warten lassen.
Die Radios sind von Clarion. Vor Jahren hat das Repair Center in Oberursel weiterhelfen können. Ich würde einen Anruf investieren.
Antennenerneuerung bzw. Haifischflosse, ja das steht bei mir dieses Jahr auch an! Ich kann es nicht verstehen, warum die Marder darauf so gerne herumkauen! 😉
…. mit perfekt passenden Felgen.
Von wegen “KARRE”, der Ausdruck ist mir geblieben. Als wir 1986 auf der Durchfahrt von der BRD via Eisenach und Erfurt nach Berlin zum ersten Mal in der damaligen DDR tanken mussten und mit unserem nicht mehr ganz neuen Saab 9000 CS perlmutt an der Bedien-Tankstelle mit aufgefülltem Tank standen und zahlen wollten, wünschte man uns zwar gute Weiterfahrt, konnte es aber nicht verklemmen beizufügen “mit dieser KARRE machen Sie dem Sozialismus auch keine Ehre”, No Kidding, Wort für Wort, das ist mir seither immer geblieben. Wir verstanden die Aussage ein wenig besser, wenn wir unsere ehrenhafte Saab KARRE mit den Trabis rundherum verglichen und hatten deshalb bei der Weiterfahrt fast schon ein wenig schlechtes Gewissen, denn man fiel natürlich echt auf damit und wurde schief angesehen. Soviel zum aktuellen Thema Schönheit, von Rost war damals noch keine Rede und eigentlich bis heute nicht.
Deine “Karre” ist ein unaufgeregt schönes Teil!