Warum 3mal 95 plus Hirsch, noch lange nicht gefühlte 9000 ergibt…

Liebe Leser, wie ich schon vor einiger Zeit im ersten Bericht schrieb, war es für mich ein langer Weg zu der schwedischen Marke. Irgendwann klappte es – es war ein 95 Vector Baujahr 05 als Diesel. Der 2.2tid und dann als Hirsch- zwei Autos in einen waren dies. Doch er zickte rum und dann kam wie schon erwähnt die Fahrt im Aero meines Freundes. Das brannte sich so in mir ein – lies mich nie wieder los!

Saab 9000 2.3i
Saab 9000 2.3i

Das war Turbo- Schub!!!

Seiner hatte weit über 200.000 km runter und lief und lief. Es kam so wie es kommen musste- im Frühjahr, zwei Jahre nach den ersten Saab, stand bei mir ums Eck ein Aero- Modell 06 zum Verkauf. Kombi in Schwarz mit beiger Innenausstattung, Standheizung, Hirsch- Auspuffanlage – bitte, bitte wieder auflegen liebe Schweizer – der Sound ist genial komponiert!!! Die war im übrigen zweiflutig.

Und er hatte Niveauregulierung. 150.000 km auf der Uhr und scheckheftgepflegt. Absolute Vollausstattung. Klingt toll oder? Anscheinend schon- ich fuhr ihn Probe und es war um mich geschehen.

Doch das dieser Saab, meine Nerven erneut bis zum äußersten strapazieren würde, das werde ich im Teil 4 meiner Geschichte schildern! Nur eins vorab- manchmal hat man einfach Pech! Und das war ne ganz dicke Nummer.

Doch später dazu mehr.

Heute möchte ich an so trüben Tagen über was positives Schreiben. Denn der eben erwähnte schwarze Aero war sehr oft in der Werkstatt. Zu oft. Irgendwann suchte ich ne Alternative zum Leihwagen. Und bitte verkauft mich nicht für blöd- es wurde wieder ein Saab.

Warum?

Durch den Blog hier. Immer wieder tauchte der 9000er auf. Beschrieben als Raumwunder. Und zuverlässig- siehe Talladega! Ich beschäftigte mich näher mit der Materie und es war um mich geschehen.

Allein wegen des Cockpits!

Ich fing an konkret nach nen 9000er zu suchen. Und ich hatte meine Vorstellung. Scarabäusgrünmetallic und Pamir- Lederausstattung sollte es sein. Das stand auf der Agenda. Ein frühes Modell wenn geht so 92/93er. Weil der noch keine dritte Bremsleuchte und Scheibenwischer hinten hatte. Für mich war das Heck damit aufgeräumter. Noch skandinavischer!

Ich suchte von Oktober bis März jede Woche im Netz. Total krank und infiziert halt von mir.

Nix.

Doch dann im März war es soweit. 92er Saab 9000 CSE mit 2.3- 16 V Motor. Ohne Turbo. Sehr schön. Mit oben erwähnter Farbkombi und Schiebedach. Nur 175.000 km runter! Sofort ging es ab ins Schwäbische.

Der äußere Eindruck passte- er war rostfrei und nicht runtergeritten. Die Scheibenwischer vor den Scheinwerfern funktionierten tadellos. Schön. Einziges Manko- der Himmel! War mehr ne Hängematte als der Himmel eines Autos.

Egal. Das mach ich irgendwann selber war mein Gedanke.

Frischen TÜV hatte er auch. Probefahrt, Kaufvertrag und weg ging es. Abends auf der Rückfahrt gab s an ner Fuge von ner Autobahnbrücke nen Knall und es wurde sofort lauter. Mir war klar- Auspuff oder Flexrohr. Ich hielt im Dunkeln an und leuchtete darunter. Flexrohr.

Sah abenteuerlich aus- hielt aber. Und war laut. Sehr laut. Mehr wie 130 ging gar nicht mehr. Die Kinder schliefen trotzdem im Fond mit eingeschalteter Leselampe ohne das es mich störte. Und wieder zauberte mir der Saab ein Lächeln auf die Lippen wie beim Öffnen der Türen.

23 Jahre alt? Und hier riecht es noch nach Leder? Genial. So dick!

Ganz anders als in meinen 95 Aero. Das Cockpit. Ein Traum. Auch die Klima. Und Platz hinten für die Kinder. Selbst mit Kindersitzen. Kurzum sehr zufrieden.

Und dann?

Er fuhr einfach. Ohne Probleme. Zu hause angekommen ging es zum Saab- Zentrum Zwickau. Flex- Rohr getauscht und ne kleine Inspektion. Fertig. Sie bekommen von mir bis heute ein dickes Lob! Ich erledigte dann noch ein paar kleine Arbeiten um ihn optisch auf den Stand zu bringen, den ich mir vorstellte.

Ich besorgte mir im Netz paar Original Aero Seitenschweller und nen Spoiler. Lies dann beim Lackierer ne Kur machen – Stossstangen komplett und Schweller damit das hässliche Plastik was im Lauf der Jahre unterschiedlich altert weg fällt. Den Spoiler ließ ich komplett in Grün lackieren. Und die einzige Delle am Auto- oben an der Kofferraumklappe mit beseitigen.

Als er dann fertig vor mir stand, sagte die Fachwerkstatt: Viel zu schade zum Fahren- das ist n Klassiker“ Ich freute mich, stieg ein und grinste beim Wegfahren.

Im übrigen.

Ich mag den 2.3 Liter Sauger. Obwohl er kein Turbo ist, hat er Kraft aus den Keller. Und sparsam um die 8 Liter. So ausgestattet und gepflegt war er fit für die lange Reise. Die Bilder zeigen es jetzt schon.

Er ging auf ne lange Reise. Kann man in nen 23 Jahre alten Auto 1000km am Stück fahren? Mit Gepäck und Familie?

Ja, man(n) kann.

Wie dies gelang und warum ich dann den 9000er noch mehr ins Herz schloss, erzähl ich im Teil 3 meiner Geschichte.

9 thoughts on “Warum 3mal 95 plus Hirsch, noch lange nicht gefühlte 9000 ergibt…

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    Ach ja, ein Saab 9000 wäre auch noch sehr schön, wenn er zu unseren zwei 9-3 kommen würde.

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    Tja, gute Frage: Leider war der Fahrer krank.

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    Eine sehr schöne Geschichte und so passend für so einige von uns hier! 🙂
    Frage mich nur wo der 9000der zur Herbstausfahrt war??? 😉

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    Danke. Frage an die Leserschaft:
    Wie findet ihr die Spiegelaufkleber?
    Achtung- sie sind auch im Rückspiegel lesbar- gerade wenn der Vordermann an der Ampel steht!!!

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      Ich mag den Kleber! Ein nettes Detail, das gut in die Form des Spiegels passt!

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    Es ist eine Freude solche Geschichten bzw. LIebesbekundungen zu lesen. Das gibt es nur in unserer erlesenen Gemeinschaft. Ich freue mich auf mehr…..

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    Nett, sehr nett zu lesen und für mich völlig nachvollziehbar. In gut unterrichteten Kreisen wird ja behauptet, dass man erst ab dem 3. SAAB für die schwedisch-deutsche Freundsaftsmedaille vorgeschlagen werden kann. Das hat der Verfasser ja schon erfüllt und ähnlich wie bei mir, ist er sozusagen von Auto zu Auto zu immer älteren Fahrzeugen übergegangen.

    Einen 9000er habe ich zwar leider nicht, aber von einem 2009er 9-3 bin ich mittlerweile bei einem 2006er 9-5 AERO angelangt. Die beiden 9-3er waren/sind Diesel mit Automatik und insgesamt sehr problemfrei. Also kein AGR, keine Drallklappen u. s. w.

    Der 9-5er war da zu Beginn etwas problematischer. Der Vorhalter hatte ihn zwar gut durchgewartet, aber leider bei der falschen Werkstatt (Ford/Mazda und das über Jahre!!!). Gott sei Dank habe ich alle alten Rechnungen und konnte mir so schnell ein Bild machen, was noch getan werden muss, um ihn wieder richtig fit zu machen.

    Derzeit ist der 9-5er wieder in ziemlich guter Verfassung und wenn man zunächst mit Dieseln angefangen hat, dann merkt man erst, wie gut die Turbobenziner von SAAB abgestimmt sind.

    Er ist einfach zusammen mit der zwar alten aber gut passenden 5-Stufen Automatik ein genialer Reisebegleiter. 7-, 8- oder gar 9-Stufen Automatikgetriebe habe ich bei dieser Mtorisierung noch nie vermißt, um adäquat voran zu kommen.

    Bin gespannt auf die nächste Folge und wünsche viel Glück mit der SAAB-Flotte.

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    Der 9000-sender in scarabäusgrünmetallik ist eine Wucht! Eine Traumfarbe am Traum SAAB!
    Viel Freude damit!

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    Da hat sich wirklich jemand einen Traum erfüllt.

    Und dann noch so konkret und bis ins Detail. Sogar exklusive Heckwischer und dritter Bremsleuchte. Hut ab!

    Habe übrigens damals, als er aktuell war, einen scarabäusgrünmetallischen 9000er Aero dabei beobachten dürfen, wie dessen Fahrer auf zweispurig freien innerstädtischen Straßen sich einen nächtlichen Spaß mit einem optisch über die Maßen aufgebrezeltem (Kotflügel, Reifen, Heckleitwerk) Porsche 928 erlaubt hat.

    Das war brüllend komisch. Ein zweck- und nutzenorientiertes Laderaumwunder mit Leseleuchten und großzügigem Fond auf der rechten und sein vollkommen sinnloses, kriegsbemaltes und tatsächlich chancenloses Gegenteil auf der linken Spur.

    Nach mehreren Ampelstarts bog der Porschefahrer schließlich geknickt nach rechts in eine Seitenstraße ab. Dazu musste er sich hinter (!) dem Heck des 9000 umständlich an diesem vorbei manövrieren. Der Saab muss mind. gehirscht gewesen sein, war aber äußerlich die schwedische Unschuld vom Lande.

    So lustig das anzusehen war (ich war damals jung, wild und fand es gut), es war ein illegales Beschleunigungsrennen und die Teilnahme eines “braven” Saabs finde ich im Nachhinein schon auch ein wenig beschämend.

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