Rückspiegel: Ruhiger ist besser…

Heute keine breaking news rund um unseren Autobauer. Saab ist nicht in den Schlagzeilen. Gut so, denn ruhiger ist besser. Nachdem in den letzten Tagen die Emotionen getobt haben, ist es an der Zeit, sich zurückzulehnen und die Situation zu betrachten. Saab Automobile hat einen neuen Eigentümer. Saab ist damit kein insolventer Autobauer mehr. Eine Investorengruppe kümmert sich um das Unternehmen und beginnt, Mitarbeiter einzustellen.
Das Werk in Trollhättan ist zurück gekauft, und Saab ist wieder der Herr auf dem Werksgelände. Natürlich sind viele Fragen offen geblieben. Die Antworten dazu werden kommen. Irgendwann. Den Zeitplan kann man nicht abschätzen. Die Konstellation rund um Saab ist erst im Entstehen, und was wir aus Schweden hören, stimmt positiv.
Saab ist auf den Weg in Richtung Zukunft. Der Verkauf an NEVS hat, mit Recht, keine Jubelschreie ausgelöst. NEVS ist nur die halbe Geschichte, der Rest wartet noch auf uns. Die Administratoren mussten den Verkauf vor Sommerbeginn abwickeln. Da waren zum einen Lecks im Firewall, so dass die Vertraulichkeit mancher Verhandlungen nicht mehr gegeben war. Parallel wuchs der öffentliche Druck, aufgebaut durch die Medien.
Dazu kamen die laufenden Kosten des Verfahrens, die Kosten zur Instandhaltung der Produktionsanlagen, Personal und vieles mehr. Das Geld wurde knapp. Jetzt ist erst einmal eine Phase der Ruhe angesagt. Die Schweden feiern in einigen Tagen Midsommar, eines der wichtigsten Feste im Jahr. Dann beginnt die Reisesaison, man verlässt das Land in Richtung Süden oder zieht sich auf sein Haus am See oder auf den Schären zurück. Das Leben verlangsamt sich die nächsten Wochen, die Presse kämpft dann mit dem Sommerloch.
Jetzt ist Zeit für uns, einmal einen Gang runter zu schalten und mehr über Autos zu schreiben. Für die Öffentlichkeit ist Saab gerettet. Wer nicht täglich die einschlägigen Blogs und Foren besucht, für den ist Saab raus aus den Schlagzeilen. Vielleicht wissen diese Mitmenschen irgendwas von Elektroautos, die demnächst aus Schweden kommen sollen. Mehr aber auch nicht.

Heute an der Waschstrasse standen ein Jaguar, ein Opel und ein Saab. Der neue Jaguar war ohne Interesse, der Opel sowieso. Erst kam der Opelfahrer, schlich um den Turbo X herum, um dann ein Gespräch zu beginnen. Dann der Jaguar Besitzer. “Saab baut tolle Autos….hat mir immer gefallen…und es geht ja weiter in Schweden…” Das waren die Themen an der Waschanlage.
Saab geniest überall auf der Welt große Sympathien. Saab ist der Kleine, der um sein Überleben kämpft. Saab ist raus aus der Insolvenz. Wir müssen uns keine Sprüche mehr zu diesem Thema anhören. Unsere Ersatzteilversorgung ist sicher, in Eschborn arbeitet ein tolles Team für uns. Saab ist zurück auf dem Weg in Richtung Normalität. Das ist die Botschaft, die wir auch kommunizieren sollten. Und es geht weiter in Trollhättan. Überraschungen (fast) garantiert.
Zeit, die Ruhe etwas zu geniesen. Zeit für unsere schwedischen Autos. Ruhiger ist manchmal besser…
Text: tom@saabblog.net
Ja liebe Freunde, ruhe ist eingekehrt, ich würde aber sehr gerne einige wesentliche Tatsachen wissen,
-heisst jetzt Saab – “Saab” oder heisst Saab – “Nevs”
oder sind die Markenrechte geklärt,
-steigt Mahindra in die Diese,Turbo, Benzin, Hybrid
Produktion ein.
-jemand sprach von Pflege und Instandhaltung der
Produktionsstrassen, wofür, für e-power im jahre
2014? oder geht bald was anderes über die Bänder
– hat jemand infos darüber, würde mich freuen
etwas zu erfahren. ich möchtte auch einen
Hybrid-Saab fahren
– es sind viele offene Fragen, ich weiss Antworten
kommen irgendwann, aber vielleicht ist noch
ein Loch in der Firewall, oder mehrere……..
NEVS träumt und plant Elektro-Autos, geht aber nicht auf die treue Saab-Gemeinde zu. E-Antrieb schön und gut, aber heute kaum ein vollwertiger Ersatr für konventionelle Antriebe. Für mich fehlt deshalb auch der Saab-Spirit beim Investor. Derzeit bin ich wenig optimistisch.
Vielleicht brauchen wir wirklich ein wenig Zeit um das zu reflektieren. Insolvenz ade und es geht weiter. So richtig ist das bei mit noch nicht angekommen. Aber dafür haben wir Tom ohne den es wirklich nicht mehr geht!
Bis vor ca. 10 Jahren habe ich 2 Volvos und 5 Saab gefahren. Als ich rechtzeitig zum Urlaub einen neuen Saab kaufen wollte, das war ca. 4 Wochen vor dem geplanten Urlaubsbeginn, war Saab nicht in der Lage einen Wagen in der Farbe schwarz oder rot zu liefern. Ich bin dann zu TOYOTA (SUV) oder jetzt zu SUZUKI, ebenfalls SUV gewechselt.
Jetzt warte ich darauf wieder einen SAAB, wohl 93, aber ohne Teile von GM, zu kaufen. Ein Elektroauto kommt für mich nicht in Frage, das ist technischer Unsinn und wg. der zu geringen Kapazität der Batterien abzulehnen.
Gruß
stumpy
Also meine Saab’s waren alle schwarz, Hauptsache schwarz.
Ich glaube auch, dass min. 80% der Saab’s die produziert werden, schwarz sind.
Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass kein Saab in schwarz zu dem Zeitpunkt erhältlich war.
Mit rot da wird es schon echt schwierig, ich glaube ich habe keine 10 roten Saab’s in den letzten 15 Jahren gesehen.
Aber ich glaube nicht, dass die Farbe entscheidend war, sondern das fehlen eines SUV’s.
Eigentlich schade, dass der 9-4X welcher ebenfalls als Cadillac SRX hauptsächlich in Trollhättan entwickelt, leider nie oder zu spät kam.
Mit diesem Auto hätte Saab sicher hunderte von Ex-Saab-Fahrern, welche jetzt ein anderes SUV fahren, zurückholen können.
Du wäscht dein Auto in einer Waschanlage? Ne ne, Handwäsche, sonst nix! 😉
Erwischt! Sonst immer Textilwäsche – aber wenn es schnell gehen muss…
Seit ‘nem Dachkratzer im Vorgänger meines 93 meide ich solche Anlagen – und das war damals ne teure und angeblich gute… Logischerweise wiesen sie auch jede Verantwortung zurück, für den etliche cm, schräg übers Dach gehenden Kratzer, zurück… ;(
Ich meide sie, seit der rechte Außenspiegel etwas fragil geworden ist (zweimal geklebte Kappe), und ich in einer Mitfahrwaschanlage das Fenster öffnen musste, um den von den Bürsten ausgeklappten Spiegel wieder zurückzuklappen. Seither bringe ich ihn einmal im Jahr zum Fahrzeugreiniger für eine umfangreiche Pflege, und dazwischen wasche ich selbst.
Als SAAB Fahrer bekommt man so gut wie immer eine positive Resonanz. Ich frage mich dann immer nur wie die es geschaft haben so wenige Autos zu verkaufen? 🙁
Hallo Frank,
den meisten Deutschen kann man leicht etwas oktroyieren – hier haben AMS, die BMW-Werbung und ganz allegemeine subjektive Presseberichte (dies sind nur einige Beispiele) in der Vergangenheit mitgewirkt.
Wir gehören zu der kleinen Gruppe, die sich gern eine eigne Meinung bildet und dann danach handelt – insbesondere in Deutschland leider eine “Mangelware”!
Viele Grüße aus der Hansestadt Hamburg mit vergleichsweise häufigen “SAAB-Sichtungen”
Wenn ich aus der Zahl der Nicht-Saab-Zulassungen in Deutschland die Schlussfolgerung ziehen soll, dass alle durch den Kauf eines anderen Produkts zum Bilden einer eigenen Meinung nicht geeignet oder dazu in der Lage sind und demnach auch nicht danach handeln können, entschuldige bitte, Hochmut kommt vor dem Fall :-(. Einzig das Attribut der “kleinen Gruppe” lasse ich gelten, das die Saab-Gemeinschaft durchaus zuztreffend bezeichnet.
Leider habe ich bisher fast immer nur die Titelseite betrachten müssen (AMS) um bei einem Testbericht die Rangfolge zu erraten…
Lieber Studer,
auch wenn man sicher nicht alle nicht-Saab-Fahrer als Banausen betrachten sollte ist die Problematik mit ams & co. ein wichtiges Teil im Puzzle. Die deutschen Marken haben bis in die 90er speziell präparierte Fahrzeuge zu den Tests geschickt und stets enge Verbindungen mit den Redaktionen gepflegt. Von da an kann ich das nicht mehr beurteilen: damals wurde ich praktisch gegen meine angelesene Überzeugung zu einer Probefahrt mit einem 900er gedrängt. Naja und da ist mir klar geworden, wie wenig diese Tests mit dem zu tun haben, was ich von einem Auto erwarte. Nun, dann habe ich mir erst mal einen richtigen 901er gesucht und gekauft aber nie wieder ams & co. Und seit 2 Wochen fühl ich mich sogar in nem 9-3er TTID Aero Combi wohl – auch wenn ichs nie für möglich gehalten hätte.
Saab hatte definitiv 2 Riesenprobleme – wir gusseiserne (bitteSaablieblingsmodelleinsetzen)er Fahrer und die Kommunikation mit potentiellen Kunden, die dazu geführt hat, dass viel zu wenige zu einer Probefahrt überredet werden konnten.
Hallo Studer,
an der Behauptung, dass die meisten unserer Landsleute sagen wir mal “leicht zu lenken sind” ist wirklich was dran – nicht nur auf dem Automobil-Sektor. Vielleicht sind auch Zeitgenossen dabei, die sich ja sogar gern alles vorkauen lassen (beispielsweise durch AMS)- ist ja schön praktisch, wenn man bereits in den Mund gelelgt bekommt, welches die “objektiv” besten Fahrzeuge sind und welche Marken daher eigentlich nur gekauft werden sollten.
Mit gutem Marketing könnten die neuen Eigner unter chinesischer Führung bereits ein wenig verlorenes Terrain zurückholen. Mit diesem Schritt hätten die Verbraucher wenigstens schon mal die Möglichkeit, von sich aus neue SAAB-Produkte via Presse oder TV kennenzulernen – denn unter GM spielte sich bekanntlich auch hier seit mindestens 10 Jahren nicht mehr viel ab.
Kann eigentlich nur besser werden – Voraussetzung ist natürlich, dass weiterhin auch sehr gute Produkte aus Trollhättan kommen. Noch hat sich der Nebel ja nicht völlig gelichtet!
Liebe Saab-Mitstreiter,
mir geht (und ging) es nicht um ams & co, die ich nicht lese und noch weniger schätze. Meine Meinung von oder zu einem Automobil bilde ich mir immer noch selbst und lasse mich durch wie auch immer geartete “Berichterstattungen” nicht beeinflussen. Dass es in jeder Gesellschaft Menschen gibt, die leicht beeinflussbar sind, bestreite ich keineswegs. Mir ging es um die von Joachim gewählte Ausdrucksweise, die etwas anderes impliziert. Und das kann ich so nicht stehen lassen.
Beste Grüße
Studer (der beinahe einen 9-5 AeroKombi gekauft hätte)
eine Antwort könnte lauten: die Saabs wurden zu billig verkauft. Die Auswirkungen zeigten sich nicht nur beim mangelnden Absatz, sondern auch beim Gewinn, richtiger beim Verlust.
meine Antwort ist an Frank Christ (3:30) ist an der falschen Stelle gelandet.
Wenn jeder, dem mein Auto gefallen hat und der dann auch noch gesagt hat, “Eigentlich wollte ich ja immer schon einen SAAB haben,” auch wirklich einen gekauft hätte, dann stünde SAAB jetzt wesentlich besser da.
Aber gut – Autos kauft man nun mal nicht so wie neue Unterhosen, oder einen Computer. Insofern mache ich da auch niemandem einen Vorwurf.
Guten Flug, Tom… und pass auf die Trolle auf, wenn sie unter den Hüten hervorkriechen.
Meintest Du Hütten oder sitzen die tatsächlich schon unter den Hüten der Teilnehmer??
Liebe Julie,
der Name der Stadt Trollhättan kommt daher – von den konischen Steinen (wie spitze Hüte) im Göta-Fluss, unter denen der Sage nach Trolle leben sollen.
Hier im Kommentarbereich gibt’s zum Glück keine Trolle.
pb
Das kann ich so nicht gelten lassen, auch, wenn ich noch nicht so lange dabei bin! 😉
Ja das wissen viele Menschen nicht, Saab baut tolle Autos 🙂
Ich hoffe du hattest eine schöne Zeit im hohen Norden, konntest deine Kontakte besuchen und neue insides bekommen, diese hoffentlich wie immer wen die Zeit reif ist 😉
Ich hoffe so auf eine gute Lösung für SAAB den Namen und den guten Motoren, nicht nur elekro 😉
Grüsse aus der heissen Schweiz
Yves
Die Zeit im Norden kommt erst noch. Fliege morgen in Richtung Göteborg… 😉
guten Flug wünsche ich in diesem Fall 😉