SAAB News: Youngman möchte eine schnelle Entscheidung
Die Youngman Delegation trifft sich in Schweden mit den Saab Administratoren. Im Gefolge befinden sich Vertreter der Bank of China was als Indiz dafür gelten kann, dass die Finanzierung der Saab Übernahme steht. Ohne eine Zusage der Saab Verwalter möchten die Investoren aus China nicht nach Hause fahren, zitiert Dagens Industri eine mit dem Prozess vertraute Quelle.
Youngman hat für Saab als Intialgebot die Summe von 2 Milliarden Kronen genannt, die Investitionssumme in das Unternehmen und die Produktpalette soll bei 12 Milliarden Kronen liegen. Das erste Gebot umfasst allerdings nicht die profitablen Teile des Automobil Konzerns, wie heute bekannt wurde. Die Saab Parts AB aus Nyköping dient dem Staat als größten Gläubiger zur Sicherheit für abgelöste EIB Kredite. Daher wird das finale Gebot für das Komplettpaket, Saab Automobile AB, Saab Tolls AB und Saab Parts AB um einiges höher ausfallen.
Die von Youngman vorgelegten Summen sind beachtlich und nach der Meinung von Saab Insidern zeichnen sich zumindest finanziell mit dem Investor gute Perspektiven ab. Mit diesem Budget könnte Saab in eine gesicherte Zukunft starten. Die Aufgaben für den Neustart sind riesig. Das Lieferantennetz sollte Youngman mittlerweile genau kennen, aber das Händlernetz ist ein Pflegefall der auch große Summen zum Wiederaufbau erfordern wird. Dazu kommen die nationalen Saab Gesellschaften, die in Deutschland und Österreich zwar gut funktionieren (wie einige Saab Fahrer und Leser diese Woche erfahren konnten), aber nur durch enormes persönliches Engagement der Mitarbeiter. Auch hier muss viel Geld in Personal und Neuaufbau investiert werden.
Dass Youngman den Verkauf möglichst schnell abschließen möchte ist verständlich. Es geht nicht nur um den Erfolg, es ist eine Frage des Images. Die Chinesen haben bereits etliche Millionen Euro in Saab investiert und den Einstieg mehrere Male verpasst. Den Konkursverwaltern selbst werden die Wünsche egal sein. In der nächsten Woche stehen intensive Gespräche mit den Investoren an und es scheinen sich mindestens drei sehr interessante Möglichkeiten abzuzeichnen. Viele Käufer sind eine gute Ausgangslage für Saab, viele Möglichkeiten erfordern aber auch das Gespür und Geschick der Anwälte zur Wahl der besten Partei.
In der nächsten Woche werden wir mehr wissen.
Für Saab Fans, die auf der Suche nach dem Ultimativen sind gibt es in Upsalla einen Saab aus prominenten Vorbesitz. Der holländische “De Telegraaf” berichtet von Victor Mullers altem Saab 9-5 der beim örtlichen Händler zum Verkauf steht. Von 358.800 Kronen soll der Wagen jetzt auf 328.800 Kronen reduziert worden sein. Muller hatte damals den ersten Saab 9-5 im Serientrim nach seinem Einstieg bei Saab publikumswirksam übernommen. Ein Freund meinte es sei der teuerste Saab aller Zeiten gewesen. Ist es wirklich dieser besagte 9-5, dann ist er jetzt günstig zu haben. Das Sammlerstück für Muller Fans.
Text: tom@saabblog.net
Für mich klingt das alles ein wenig nach organisierter Panik. Ich habe den Eindruck, dass Youngman nicht mit so vielen und vor allem nicht so solventen Mitbewerbern gerechnet hat. Man hätte das alles viel schneller und auch preiswerter haben können…
Es wird sicherlich auch darum gehen, das Gesicht nicht zu verlieren – schließlich hat man bereits viele Millionen in SAAB investiert, von denen man bei einem Scheitern aller Voraussicht nach nichts wieder sieht.
High Noon in Trollhättan, und kein Amerikaner weit und breit…
Das ist völlig normal. Hier geht es um Detailgespräche; die Offerte und der Businessplan stehen auf dem Prüfstand – bei allen Bietern (Finalisten). Hier geht es darum die Angaben zu verifizieren und die Bewertung des Bieters anzupassen.
Nach dieser Runde dürfte es nur noch um Nachverhandlungen, Vertragsgestaltung und Deal gehen.
Youngman konnte wohl in 2011 nicht den Angaben vom Saab Management glauben. Die Details zur Lizenzsituation (PhoeniX ist wohl auch nicht geklärt) waren einfach unsicher. Besser YM hat jetzt geprüft und kennt den realen Wert und schreibt letztendlich die geleisteten Investitionen ab, als für viel Geld Saab in 2011 übernommen zu haben und dann noch einmal eine grosse Kiste zu investieren. Man konnte sich jetzt vorbereiten.
Da geht es wohl um die Detailgespräche:
– Finanzierungsgarantie
– Betriebskonzept/ Businessplan
– Ressourcenbedarf (Mitarbeiter)
Also quasi was sind die Meilensteine und kritischen Pfade
Mahindra & Mahindra wird die geichen Gespräche auch führen
Wir sind in der (vor)letzten Runde angekommen.