Saab AB und Boeing verlängern Dreamliner Vertrag

Wussten Sie, dass in jeder Boeing 787 Dreamliner auch Technologie von Saab steckt? Tatsächlich begleitet seit dem Start des Nachfolgers der 767 auch immer ein Stück schwedischer Ingenieurskunst jeden Flug. Sämtliche Türsysteme der 787 werden von der Saab AB geliefert.

Die Boeing gilt als innovatives Großraum Flugzeug, das keinen einfachen Start hatte. Im Gegensatz zum Vorgänger besteht der Rumpf größtenteils aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen. Was als wegweisend zählt, führte in der Entwicklung immer wieder zu Problemen und dazu, dass der Hersteller am Ende eine Verzögerung im Zeitplan von mehr als 3 Jahren melden musste.

Boeing 787 Komponenten Produktion, Saab in Linköping
Boeing 787 Komponenten Produktion, Saab in Linköping

Doch der Aufwand sollte sich lohnen. Der absolute Leichtbau, auf den die Amerikaner setzten, brachte ein Gewichtsersparnis von rund 20 % gegenüber der konventionellen Bauweise. Der Großteil des Rumpfs besteht nun aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen, der Aluminium Anteil der 787 beträgt nur noch 20 %. Heute ist das Großraumflugzeug von Boeing eines der meistverkauften und wirtschaftlichsten in seinem Segment.

Saab liefert für das Boeing 787 Programm sämtliche Türsysteme. Auch sie bestehen hauptsächlich aus Verbundstoffen, sie sind besonders leicht und auf eine einfache Montage durch Boeing ausgelegt. Die Zugangstüren, die Türen zum Frachtraum und Zugänge für die Massenfracht symbolisieren etwas von Saab in jeden Dreamliner.

Der Lieferrahmenvertrag der Saab AB mit Boeing, 2004 geschlossen, wurde jetzt verlängert (Link). Saab hat bisher mehr als 1.100 Türsysteme für den Dreamliner geliefert.

Saab und Boeing arbeiten eng zusammen. Gemeinsam entwickeln beide Unternehmen den Jet Trainer T-7A Red Hawk, der im kommenden Jahr die veralteten Northrop T-38 der USAF ablösen soll (Link). Die Schweden produzieren im neuen Saab Werk in West Lafayette, Indiana das Heck des Flugzeugs.

Die Komponenten für die 787 Dreamliner hingegen werden in Schweden hergestellt. Das traditionelle Saab Werk Linköping ist für die Fertigung der Türsysteme verantwortlich.

Mit Bildmaterial der Saab AB

2 thoughts on “Saab AB und Boeing verlängern Dreamliner Vertrag

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    Danke für die erneute Erweiterung des Horizontes Tom.
    Und für die schöne berufliche Perspektive. Sollte ich jemals auf den Dreamliner wechseln, könnte ich jeden Flug damit beginnen, etwas saabiges anzufassen. Mit dem Öffnen der Türen geht es nämlich los…..

    Der Lizi grüßt vom nächtlichen Himmel über Algerien aus 10.000 Metern Höhe

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    Nein, das wusste ich nicht. Ist aber schön zu wissen!

    Dann ist die Saab AB ja doch noch im zivilen Flugzeugbau aktiv – wenn auch vielleicht nur als Zulieferer? Aber immerhin Komponenten Made in Sweden. Weiß der Blog, ob auch Ingenieurleistung der Saab AB in den Türen steckt?
    Ich halte das für wahrscheinlich. Käme mehr als eine Spezifikation der Anforderungen, käme die Konstruktion von Boeing selbst, würde es sich also um eine reine Auftragsfertigung handeln, wäre diese wahrscheinlich nicht nach Schweden gegangen. Vielleicht hält die Saab AB sogar ein oder zwei Patente, die Entweder die Konstruktion selbst oder aber spätestens die Fertigung einer solchen betreffen? Würde mich nicht weiter wundern – so sehr mich die Info aus dem Artikel auch überrascht hat …

    Gab hier ja schon viele Blicke über den automobilen Tellerrand nach Schweden. Ich erinnere da auch ein paar Kommentare, die der Saab AB vorgeworfen haben, ausschließlich militärisch Unterwegs zu sein. Das ist also widerlegt, der Artikel schon alleine deshalb eine gute Nachricht.

    Und wer weiß, vielleicht findet die Saab AB noch weitere zivile Verwendungen für ihre Ingenieure und/oder Fertigung? Muss ja nicht gleich wieder ein eigenes Auto sein, aber cool wäre es schon. Und noch nie hätte eine Agentur es so einfach gehabt, einen griffigen Slogan zu finden. Reborn from Jets wäre in Stein gemeißelt. Das muss die Manager der Saab AB doch eigentlich unter den Fingern jucken, oder?

    Zur Emily gab es hier einen Kommentar, dass der potentielle Investor sich an ausstehenden Namensrechten (Saab) aufgehangen haben und deshalb zögern könnte. Mir erschien das gänzlich unwahrscheinlich. Bin mir da jetzt nicht mehr so sicher …

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