Geschmackvoller Luxus – die DS 9 Opéra Première
Wer zu einer DS 9 Opéra Première greift, der wird es wohl weniger wegen der Motoren tun. DS bietet in der oberen Klasse weder Antriebe mit acht, noch mit sechs Zylindern an. Dafür aber geschmackvollen Luxus und Raffinesse. Besonders viel davon findet man in der DS 9 Opéra Première, dem neuen Flaggschiff der Pariser Avantgardisten.
Fährt die DS9 vor, könnten sich einige langjährige Saab Fahrer überraschend an die spannenden Zeiten von vor 25 Jahren erinnert fühlen. Warum wohl?

Geschmackvoller Luxus für alle Passagiere
In die DS9 Opéra Première packen die Avantgardisten eine ganze Menge Luxus, auch für die zweite Reihe. Denn die elegante, fast 5 Meter messende Limousine, eignet sich durchaus für Menschen, die nicht selbst am Steuer sitzen möchten.

Hochwertige Materialien, wie das verschwenderisch eingesetzte bayrische Nappaleder, die gravierten Metallelemente mit Clous-de-Paris-Guillochierung oder die Perlenstickerei sucht man bei anderen Marken in dieser Konstellation vergebens. Armaturenbrett und die Türverkleidungen schmeicheln mit Lederbezug, die Sitze tragen das markentypische Bracelet-Finish, der Dachhimmel ist Alcantara bezogen.

Im Fond kümmert sich das DS Lounge genannte Sitzpaket, angereichert mit Sitzheizung und Massage sowie Belüftung, um das Wohlergehen der Passagiere, auf den vorderen Plätzen ebenfalls.
Es ist serienmäßig an Bord, wie das High End Focal Electra Soundsystem, die Akustik Verglasung, Nachtsichtkamera und das aktive Fahrwerk.

Intelligente Reduktion auf elektrifizierte Vierzylinder Motoren
Der aufgeladene Vierzylinder Motor leistet 200 PS, mit zwei weiteren Elektromotoren kommt die allradgetrieben DS9 auf 360 System PS.
Interessant ist zu wissen, dass DS und Stellantis auf den Grundmotor setzen, der auch bei Saab ab 2012 für allen neuen Fahrzeuge, bis hin zur zweiten 9-4x Generation zum Einsatz gekommen wäre. Auch die Schweden hätten elektrische Allradantriebe gehabt, hätte man Saab ein weiteres Leben geschenkt.
Die DS 9 Opéra Première ist das aktuelle Spitzenmodell der Marke, eine elegante Limousine, die man leider viel zu selten auf den Straßen antrifft. Als Opéra Première ist sie besonders exklusiv, spezielle Signets an der Karosserie weisen auf den Status hin.
Ob die Welt allerdings eine luxuriöse DS9 benötigt, ist offen.

Sicher ist, es kann schön sein, eine zu besitzen und sich mit geschmackvollem Luxus verwöhnen zu lassen. Die DS9 bietet eine individuelle Alternative zu den deutschen Premium Giganten, die man lange Zeit vermisst hat.
Extravaganz – zeitlos gültig
Für das Topmodel haben die Pariser Designer eine spezielle, exklusive Lackierung im Programm. Der neue Farbton nennt sich “Whisper“. Ein dunkler, gewagter Aubergine-Ton, der dem Fahrzeug einen unverwechselbaren Anstrich verleiht.

Ältere Saab Fahrer kennen ihn bereits. Er trug in Schweden allerdings den Namen “Amethystviolett” und wurde 1997 zum 50. Markengeburtstag exklusiv für den 9000 angemischt.
Der Lack war damals schon sehr besonders, er ist es heute immer noch. Einige Extravaganzen scheinen zeitlos gültig zu sein.
Mit Medienmaterial von DS Automobiles
Ach, hätte die DS 9 doch bloß die Hydropneumatik 😉
Ja, ist schon groß. Aber würde ich kaufen, wenn ein geschäftlicher Neuwagen anstehen würde. Schon mal, weil es kein AUDI, BMW oder BENZ ist.
Geschmackvoll! Außen dezent, innen chic. Gefällt mir!
Unabhängig aller Schönheit oder Sinnhaftigkeit einer solchen Limousine, der Produktionsstandort der DS9 wäre für mich ein Ausschlusskriterium. Auch in der Farbe „Whisper“.
Der Lizi
Der Produktionsstandort ist wahrscheinlich auch der Hauptabsatzmarkt?
Mir kommen chinesische (aber auch andere asiatische) Autokäufer aus unserer Sicht etwas konservativ (ausgeprägter Hang zu repräsentativen Limousinen) vor …
Im kulturellen und nationalen Kontext sehen diese selbst (und auch deren Nachbarn) es gänzlich anders. Der Besitz eines Autos einer europäischen Marke – zumal einer großen Limousine – steht für den persönlichen beruflichen und wirtschaftlichen Erfolg, für die Progressivität des Erwerbers, seine Unabhängigkeit im Denken und Handeln …
Eigentlich ein Image, das wir selbst aus den 1970er bis 1990er Jahren so ähnlich auch kennen. Wer in D einen Schweden, großen Franzosen oder Italiener anstelle eines BMW, Mercedes oder Audi gekauft hat, hatte im Bezug auf seine eigene Selbstvergewisserung und die Rezeption durch sein Umfeld ganz ähnliche Motive …
Im Fall der DS 9 ist natürlich China der Markt im Fokus. Dort steht man immer noch auf große Limousinen.
Bei Saab war es ähnlich, der 9-5 NG hatten den Hauptmarkt in den USA, die Vorserie der Limousine für China war auch schon produziert. Zusammen mit dem 9-4x hatte man große Ambitionen und sah, nicht unbegründet, dort den Markt der Zukunft.
Leuchtet sofort ein, ist nachvollziehbar …
Und doch ist/war es strategisch vielleicht falsch?
Der Markt mag offensichtlich größer sein, das ist aber kein Automatismus für die Größe des eigenen Kuchenstücks …
Gut möglich, dass Saab den europäischen Markt künftig mit mehr Erfolg hätte bespielen und somit im globalen Kontext eine sogar wachsende Nische hätte finden können.
Bei einem Run auf China vorne mitspielen zu wollen, erscheint mir gerade für eine Marke ungesicherter Konzernzugehörigkeit vergleichsweise riskant …
Wir sprechen ja über die Zeit vor 10 Jahren. Europäer konnten damals in China noch leicht Marktanteile erobern. Heute verlieren sie diese, denn die Chinesen holen sich ihren Markt zurück. Für Saab wäre es der einfachste Weg gewesen, um auf Stückzahlen zu kommen. (Und um für asiatische Geldgeber interessant zu sein)
Europa war definitiv zum Überleben zu klein.
Das leuchtet auch wieder ein …
Man muss halt aufpassen, zu welcher Zeit man worüber wie redet. Mir ist, als sei die endgültige Saab-Insolvenz erst gestern gewesen …
Mein Fehler. Vielleicht hat der Gedanke, dass Marken und Konzerne sich heute (!) mit ihren Modellen nicht mehr zwangsweise am chinesischen Markt ausrichten müssten, ja trotzdem eine gewisse Relevanz?
Vielleicht auch nicht? Vielleicht ist es es nur Wunschdenken? Ich weiß nur, ich würde mir mehr Mut europäischer Marken wünschen, mehr typisch europäische Modelle zu kreieren …
Amethystviolett hatte ich in meinen 9000er Anny.
Genialer Farbton.
Wenn es bewölkt war, war er schwarz.
Schien die Sonne, schmunzelte man, wenn man sich den Farbton näherte…
Die Beschreibung erinnert ein wenig an den „Espresso-Black“ Effekt beim 9-3 NG. Würde gerne einen amethystvioletten 9000 in Natura begutachten. Alleine die Bezeichnung des Farbtones ist ein Genuss.
Der Lizi
Zitat: … fast 5 Meter messende Limousine. Ob die Welt allerdings eine luxuriöse DS9 benötigt, ist offen.
Ein neuer eleganter automobiler Dinosaurier.
Ein no go in dieser Zeit.
Stimmt schon, aber …
Ich sehe noch immer erstaunlich viele und auch nagelneue Limousinen auf den Straßen. Ich frage mich auch immer, wozu?
Das Transportbedürfnis scheint ja nicht besonders groß zu sein, sonst hätte man ja zu einem Kombi gegriffen …
Und doch verkaufen sich Limousinen. Und doch sind viele Kombis noch heute Derivate der Limousinen, wenn sie denn überhaupt kommen. Das war bei Saab ja auch nicht anders. Alle SCs und auch der 9-4X wurden mit C-Säulen für das kurze Dach designt. Der 9-4X sogar ohne Notwendigkeit. Nix mit “Form follows function”. Und der 9-5 NG SC kam ja bekanntlich auch nicht mehr …
Mir persönlich unbegreiflich, aber Marken und Unternehmen in finanzieller Not setzen notorisch zu erst oder gar insgesamt und ausschließlich auf die Limousine. Siehe auch den letzten aller Saabs oder die Alfa Guila.
Das Antriebskonzept finde ich gut. Ich hätte gerne einen aktuellen Saab, der ein paar km rein elektrisch kann und seinem Verbrenner städtisch und auf Kurzstrecke thermischen Stress erspart, seine Systemleistungen in einem hybriden Allradkonzept wahlweise elektrisch oder thermodynamisch und nur dann vollständig abruft, wie es je nach Szenario von ihm gefordert wird. Dazu noch E85 für den Verbrenner und ich wäre mit einem ruhigen Gewissen unterwegs …
Die 5m sind ja nicht das Problem,Limo schon eher. Aber mit dem 9-5NG ist man ja da in der selben Liga, ich freue mich immer wieder wenn verloren geglaubte Dinge in der Tiefe des Kofferaumes wieder auftauchen. Nun ja als Geschäftsführerauto schon ok, nette Details, ordentlich verarbeitet, da ist man sicher auf Augenhöhe mit anderen Premiumfahrzeugen. Ich denke mit der DS 9 Opera ist man sicher gut unterwegs.
Nicht gut finde ich die geringe E-Reichweite von 51-70km , das wird wohl nur 25-35km, doppelt bis dreifach wären viele Strecke rein elektrisch zu bewältigen.
Das äußer Design ist schon sehr beliebig, wenn da vier Ringe drauf wären würde ich nie drauf kommen das es ein Citröen ist.