Das fährt Präsident Emmanuel Macron – DS 7 Élysée
Französische Präsidenten fahren Citroën. Oder DS. Was, rein historisch gesehen, zweifelsfrei ein Citroën ist. Seltener werden sie in einem Renault chauffiert, was aber auch schon der Fall war. Emmanuel Macron hat einen neuen präsidialen Wagen erhalten. Den DS 7 Élysée. Der unterscheidet sich von dem, was Normalsterbliche bei DS erwerben können, in einigen feinen Details. Denn, die Insignien der Macht und des Amtes, sie müssen sein.

DS 7 Élysée für den Präsidenten der Republik
DS Automobile, der noble Ableger von Citroën, hat den DS 7 Crossback auf den neuesten Stand gebracht. Der erste Kunde, der seinen Wagen bekam, war natürlich der Präsident der Republik. Sein Gefährt verfügt über einige Besonderheiten. Zuerst bemerkt man den verlängerten Radstand, der um 20 Zentimeter wächst. Der DS 7 Élysée ist jetzt 4,79 Meter lang, was die präsidialen Kollegen in Washington und Moskau wohl kaum beeindrucken dürfte. Putins Fahrzeug misst 6,60 Meter, das der Amerikaner soll noch etwas länger sein.

Immerhin, man kann den DS 7 Élysée als wohltuende Zurückhaltung im optischen Wettrüsten werten, oder überlegen, warum Emmanuel Macron nicht gleich auf den längeren DS 9 zurückgreift. Die von Haus aus repräsentative Limousine ist fast 5 Meter lang, in der Normalversion. Die Wahrheit hinter der Zurückhaltung dürfte sein, dass der DS 9 ein globales Produkt aus China ist, der DS 7 Crossback aber in Frankreich hergestellt wird. Und ein Auto aus Asien für den Präsidenten, das ist kaum diskutabel. Denn man könnte es als schlechtes Omen sehen.
Die Signets der Macht
Der (oder die) präsidiale DS 7 verfügt über eine spezielle Panzerung, innen lösen zwei Einzelsitze im Fond die Sitzbank ab und die Beinfreiheit soll satte 54,5 cm betragen. Reichlich Leder und ein mit Alcantara bezogener Fahrzeughimmel sorgen für ein angemessenes Ambiente.

Zu den optische Besonderheiten zählen außen wie innen zahlreiche RF (République française) Signets und die Trikolore. Sie ersetzt unter anderem das DS Logo auf der Motorhaube und ist auf den Radkappen der DS 7 Élysée spezifischen Felgen zu sehen. Motorisch liefert der DS 7 E-Tense 4×4 mit 300 PS die Basis. Auch hier ist präsidiale Zurückhaltung erkennbar, denn die neue Top-Version leistet 360 PS.

Der DS 7, dessen alte Version ich schon gefahren bin, ist ein ziemlich gelungenes Auto, das seinen französischen Charme innen trägt. In meinen Augen eine sympathische Alternative zu der optischen Langeweile, die auf dem Carrefour Parkplatz normalerweise zu finden ist.
Aber, ist sie (oder er) ausreichend präsidial? Wir haben das intern in der Redaktion ausgiebig diskutiert. Und wir haben eine (noch) würdigere Alternative für Präsident Emmanuel Macron gefunden.
Mit Bildern von DS Automobiles
Fortsetzung folgt
Hallo Tom,
mit der Bezeichnung “die DS” liegst du richtig. DS steht für (la) déesse, die Königin.
Und an Aero-93: der Papst, mit p, wie in papa, nicht Pabst Blue Ribbon, amerikanisches Durchschnittsbier…
Schöne Woche gewünscht !
Claude
Richtig glaubwürdige Dienstwagen …
sind nach meinem Geschmack Kleinbusse. Darin kann man sich während eines Telefonats Notizen machen, während der Fahrt am Laptop arbeiten, hat einen Arbeitstisch vor sich und/oder Mitarbeiter oder Verhandlungspartner sich gegenüber sitzen. Das sind Dienstwagen im eigentlichen Wortsinn, fahrende Arbeitsplätze, in denen man tatsächlich auch Dienst tun kann …
Sie haben aber ein Handwerkerimage und sehen aus wie Transporter. Was ich wiederum für eine gute Botschaft halte. Es schadet in keiner Position der Welt, sein Handwerk zu verstehen und sich seine Brötchen redlich und fleißig zu verdienen. Wenn die eigene Zeit so wahnsinnig wertvoll, man selbst unabkömmlich und nicht für jedermann zu sprechen ist, sollte man seine Zeit auch nutzen. Der Chauffeur macht es möglich. Man fährt ja nicht selbst und Fahrspaß scheidet ab einer gewissen Liga als Kriterium für einen Dienstwagen aus …
Als Transportgut und wertvolle Ressource ist man in einem Kleinbus, am (fahrenden) Arbeitsplatz genau auf dem richtigen Stuhl, sehr ergonomisch und mit viel Kopf- und Beinfreiheit noch dazu. Kann man für wenig repräsentativ halten, aber nur dann, wenn man etwas anderes als seinen eigenen Dienst und Arbeitsethos repräsentieren möchte. Und da wird es fragwürdig …
Nix gegen Macron und seine Zurückhaltung an Fahrzeuglänge und Leistung (Chapeau), aber so richtig cool finde oder fände ich Dienstwagen, in denen man auch Dienst leistet …
Kleinbusse gibt es übrigens auch gepanzert und in luxuriös. Eine aufwendige Verlängerung des Radstandes gegenüber der Serie haben sie auch nicht nötig. Kein SUV dieser Welt und keine Limousine (wie stretched however) bietet mehr. Ist halt so, wenn man es nüchtern betrachtet …
Wär ein Kleinbus im “Falle eines Falles” denn dann auch noch schnell genug und wendig (bzw stabil/kippsicher)?
Ich glaub, da scheiden diese Wagen nicht (bzw nicht ohne massiven Auwand) sonderlich gut ab.
Aber mit “Wagen als fahrendes Büro” sehe ich das teils durchaus ähnlich.
Ich versteh auch nicht immer, warum so viele “Chefs” in so engen/ungemütlichen Luxuslimousinen fahren, in denen man zwar gut sitzen kann, aber eben auch tief sitzt und arbeiten sicher auch keinen richtigen Spaß macht und zudem auch nicht so komfortabel ist.
Von daher wär doch auch ein “Minivan” (von denen es ja wohl leider immer weniger Modelle zu geben scheint) ein guter Kompromiss (auch als “Dienstwagen”. o.ä). Macht natürlich mal so gar nix her für die Herren …
Als “Staatslimousine” ist so ein SUV ja schon mal sicher angenehmer (bequemerer Ein-/Austieg, hohe/bequeme Sitzposition, Platz) als so eine bisher übliche “Luxuslimousine”.
Aber ich glaub auch, dass der Hauptgrund für den DS7 eher hauptsächlich “Made in France” war.
Ist für den “Fall eines Falles” fast egal, welche Fahrzeugbasis man nimmt …
Je nach Anspruch der Schutzwirkung kommen mindestens 500 Kg hinzu (Schutz vor leichten Handfeuerwaffen). Oder eben auch 2.000 kg und mehr an Panzerung und lebenserhaltenden Systemen …
Alle geschützten Fahrzeuge, egal für welches Szenario, benötigen zwingend ein neues Fahrwerk. Es gibt nix in Serie, was mal eben 500, 1.000, 1.500 oder 2,500 kg zusätzliches Gewicht meistert …
Was die Wendigkeit betrifft, sind Kleinbusse oder Vans jeder Stretched Limo gnadenlos überlegen. Der Koeffizient aus Radstand und Innenraum ist eindeutig günstiger, als der verlängerter Radstände und oder Überhänge.
Die Motor- und Fahrleistungen lassen sich fast beliebig skalieren. Der Schwerpunkt lässt sich mit einer Panzerung gegen bodennahe Sprengsätze nach unten senken. Aber wie dem auch sei, alles hat seine physikalischen Grenzen.
Kein gepanzerter Kleinbus und keine gepanzerte Limo mit verlängertem Radstand wird je so schnell um eine enge Kurve kommen, wie ein Carlsson auf dem Dach seines Saab 😉
Ich finde auch, dass die Zeit des automobilen “Sch….-Vergleich” vorbei sein sollte – auch bei Staatskarossen (ist doch eh eher nur was für die Trumps, Putins, Xis & Co dieser Welt.) 😉
Weniger sollte auch da langsam mehr sein !
Wird es eigentlich auch eine DS-Version des CITROËN C5 X geben?
Gute Frage. Ich habe dazu noch keine Hinweise gefunden, aber logisch wäre es. Zwischen DS 4 und DS 9 klafft eine interessante Lücke.
Ja, finde ich auch.
Und der CITROËN C5 X ist (optisch; aussen) ein Wagen, der mir aktuell durchaus gefällt (900 lässt grüßen?).
… und etwas “edler” könnte das doch sicher eine wirklich schicke DS-Variante dann sein!?
Aber aktuell steht bei mir ja eh kein neues Auto an.
(was irgendwann ein neues Auto bei mir aber dann gerne haben dürfte ist “Allrad” … da bin ich durch meinen aktuellen fetten Schweden echt “versaut” worden; leider ist das Allrad-Angebot bei CITROËN ja recht überschaubar)
Der C5 X erregt in der Saab Welt definitiv Interesse. Ein Freund meinte, wenn sein Saab reif für die “Altersteilzeit” wäre, würde er sich gerne den Citroën gönnen.
Ich werde versuchen, irgendwann einen für einen Bericht hier zu fahren. Vorher kann ich wenig zum Interieur und seiner Wertigkeit sagen.
Ja, bitte! Habt Mut und wagt euch mehr an das Citroën Biotop heran. Neuwagen leiht vielleicht der Händler oder Ihr fragt die Pressestelle in Rüsselsheim! Ich denke, die freuen sich über jede Anfrage und helfen euch gerne weiter!
Wir werden in den nächsten Tagen Kontakt aufnehmen!
Köstlicher Kommentar
Je länger die Haube und größer die “Beinfreiheit”, desto “kleingeistiger” der Despot oder aber auch die (e-) chauffierte Dame auf dem Rücksitz …
Mir kam vor rund 2 Wochen der Gedanke, machtbewusste Institutionen, unter fragwürdiger Führung fragwürdig begünstiger Führungskräfte, nur noch wie folgt und korrekt gedendert anzuschreiben:
Sehr geehrte Herrinnen und Herren,
sehr geehrte geschlechtlich unentschieden herrschende Persönlichkeiten, (…)
Mache ich natürlich nicht, aber es juckt mich schon etwas in den Fingern …
Es gibt in D unendlich viele Dienstwagen, die deutlich länger und stärker motorisiert sind, als der von Präsident Macron. Muss man auch erstmal bringen, sich beispielsweise als Intendantin im regionalen Rundfunk des Öffentlich Rechtlichen wichtiger zu fühlen, als der französische Präsident. Bringt die Intendantin aber problemlos …
Ein klarer Pluspunkt in meiner Sichtweise für Präsident E. Macron.
In dieser jetzigen Zeit (mit dem Klimawandel vor/auf den Füßen) kann es NUR ein optisches Zeichen geben:
WIR HABEN VERSTANDEN und gehen/fahren voran. US-Präsident J. Biden würde ein gepanzerter TESLA gut stehen…, aber er hat augenscheinlich nicht verstanden… Der Diktator in europä. Osten kann gern sein no name-Produkt weiterfahren/-nutzen. Geistige Haltung zu diesem Menschheits-Thema erwarte ich gar nicht erst von ihm.
Der aktuelle Pabst geht allerdings (schon länger !) voraus: Mercedes G-Klasse ade stattdessen FIAT 500L. Es sind die symbolträchtigen Handlungen die dem gesprochenen noch mehr Wirkung verleihen.
Die spez. Signets gefallen mir sehr gut. Dezent. Netter als Protz…
Also: gute Wahl in F !
Frankreich hat sich ja schon länger aus der Oberklasse abgemeldet. Es gibt keinen großen Renault mehr, keinen Zitrön und keinen Peugeot. Da bleibt am Ende nur noch DS als Alternative. Wobei der DS 9 gar nicht mal so schlecht aussieht…