Hedin Group bringt BYD Elektroautos nach Deutschland
Wenn die Hedin Mobilitiy Group, die vor kurzem den Saab Ersatzteilanbieter Orio AB übernahm, eine neue Automarke nach Deutschland bringt, dann ist das zumindest eine Notiz wert. BYD ist jener chinesische Hersteller, dem seit Jahren viel Potenzial und die Fähigkeit Tesla zu schlagen unterstellt wird. Passiert ist das bisher nicht. BYD konzentrierte sich primär auf den heimischen Markt. Die Strategie ändert sich aktuell, BYD kommt nach Schweden und Deutschland. Maßgeblich daran beteiligt ist die Hedin Mobility Group.

Die Schweden unterzeichneten am 1. August das entsprechende Vertragswerk und sind jetzt “Dealer+” Partner für BYD. Für Schweden und Deutschland organisiert Hedin Vertrieb und den After Sales Service. Marktstart ist der Oktober 2022, die ersten Fahrzeuge werden noch in diesem Jahr ausgeliefert.
Potenzial, das BYD endlich ausspielen möchte
BYD ist ein Elektroauto Pionier aus China. Seit 27 Jahren setzt der Konzern auf die elektrische Karte, im ersten Halbjahr 2022 verkauften die Chinesen mehr als 640.000 Fahrzeuge. Der Absatz konzentriert sich noch auf das eigene Land, aber mit dem kürzliche Markteintritt in Japan und jetzt in Europa wird sich das ändern. Chinesische Marken erobern, durch den staatlich geförderten Elektroauto Boom, in Deutschland deutlich Marktanteile.
Bestes Beispiel ist die ehemalige britische Marke MG, die unter chinesischer SAIC Eigentümerschaft zu einer neuen Größe heranwächst. In Deutschland verdoppelte sich der Absatz im ersten Halbjahr auf 4.200 ausgelieferte Fahrzeuge. Tendenz weiterhin steigend, da MG interessante Fahrzeuge nachschiebt und die Händler immer noch mehr verkaufen könnten als MG liefert.
Mit dem neuen BYD Seal haben die Chinesen ein Elektroauto im Angebot, welches dem M3 von Tesla gefährlich werden könnte. In China liegen bereits 60.000 Vorbestellungen vor. Die angenehm gezeichnete Limousine mit bis zu 700 Kilometern Reichweite wird in diesem Monat erstmals ausgeliefert. Sie hat das Potenzial, das BYD stets nachgesagt wurde, und das jetzt endlich ausgespielt werden soll.
BYD ist Automarke Nummer 37 im Hedin Portfolio
Der Seal kommt als erstes BYD Fahrzeug mit der innovativen CTB (Cell-to-Body) Bauweise. Die Zellen werden direkt in die Karosserie eingebaut, ohne Umweg über Module oder Pakete. Die Steifigkeit der Karosserie soll dadurch um 100 % besser gegenüber der konventionelle Bauart sein, sagt BYD.
Der Seal wird auch in Europa erwartet, mehr Informationen werden Laufe des Monats verfügbar sein, wenn die nationalen Seiten für Deutschland und Schweden online sein werden. (www.bydauto.de und www.bydauto.se).
Im früheren Saab Logistikzentrum in Nyköping könnten sich jetzt die Regale mit BYD Ersatzteilen füllen. Raum genug ist auf jeden Fall vorhanden, ausgelastet mit Saab Ersatzteilen ist das Lager schon lange nicht mehr. Die Hedin Group hat damit eine weitere Automarke dem Portfolio hinzugefügt. Nummer 37, wenn wir richtig zählen.
Ich glaube , man kann sich China nicht einfach entziehen, da man dann auch gewisse Modelle von BMW oder auch von anderen europäischen Herstellern nicht kaufen kann, da diese auch in China hergestellt werden.
Schöne neue Welt………………. am besten man fährt weiterhin Saab.
… u.a. daher (und auch Technikfirlefanz, etc) habe ich ganz bewusst “damals” Ende 2014 die für mich “mutige” Entscheidung getroffen, einen “teuren” 2011´er-Saab zu kaufen (quasi der neusten Generation, aber von Pleitefirma)
So hatte ich damals die absolut “allerneuste” Saab-Technik (inkl “Plattform”), die ich (damals hoffentlich) noch viele Jahre fahren kann.
(und auch da war/ist sicher genug “China” drin)
Mein Wagen ist nun schon über 11 Jahre alt, ich fahr ich mittlerweile fast 8 Jahre …
• der Saab ist immer noch “frisch” und optisch ohne große Alterung
• werde oft auch angesprochen, was für ein tolles Auto das sei oder seit wann es Saab wieder gibt
(oder ob noch immer)
• wenn kein Unfall passiert, kann ich den bestimmt mind. nochmal so lange fahren 🙂
(dann wird auch so ein Schlachtschiff irgendwann “fast umweltfreundlich”)
Da steckt jede Menge Asien drin. Die alten Modelle hatten einen sehr hohen Anteil von “Made by Sweden”. Die letzte Generation 9-5 NG und 9-4x waren Weltautos mit hohem Asienanteil.
Bestes Beispiel ist die legendäre Lightbar des 9-5 NG Hier sind 7 oder 8 Lieferanten mit Werken meist im asiatischen Raum beteiligt. Ein Grund, warum es keine Nachproduktion geben wird.
… du musst mir meinen Spass am Auto auch unbedingt (noch mehr) verderben … 😉 ;-(
Mal ernsthaft: Gibt es (seit Jahrzehnten) überhaupt noch ein Auto, dass die Mehrheit seiner Teile nicht irgendwie aus China kriegt?
Natürlich nicht. Saab war da, durch langsame Modellwechsel, nur sehr spät dran. Der Entwicklung hätte sich die Marke niemals entziehen können. Aber genau diese Quellen in Asien sind aktuell das große Problem der Branche.
… ich muss ja schon damit jeden Tag leben, dass das Ding eigentlich zum großen Teil ein “Taco Shell” ist. 😉
So gut es geht verzichte ich auf “Made in China”. Gelingt mir nicht immer, aber immer öfters!
Zu 100 %! Spätestens, wenn es um Taiwan gehen wird, wird hier das entrüstete Geheule wieder losgehen. Ich kann es schon hören!
… ich auch.
Aber das ist ja aber leider so gut wie unmöglich (siehe Rohstoffe, Technik, Kleidung, Kleingeräte, “Firlefanz”/Gimmcks, Werkzeug, etc. … eigentlich so gut wie alles bzw überall).
Aber wenn man -generel- etwas bewusster “konsumiert”, kann man “China” hier und da auch schon mal umgehen (und vielleicht damit irgendwie/irgendwann mal etwas bewirken und den Fokus etwas mehr auf “unser Europa” lenken).
Ich bin erstaunt, wie gut das noch immer geht, wenn man bereit ist, auf Schnulli zu verzichten.
Ach was, verzichten? Weniger ist oft mehr.
Ich bin sehr glücklich mit einem 6-flammigen italienischen Gasherd, dessen elektrischen Backofen ich NICHT über mein Handy steuern kann.
Oder mit Rasenmäher und Kettensäge ohne seltene Erden in weiß-orange mit Verbrenner. Oder mit meinem Haarschneider, der seit 50 Jahren unverändert Made in Germany in Produktion ist. Oder, oder, oder …
Die Liste meiner Werkzeuge und Haushaltsgeräte, die ohne Akku, ohne Ladegerät, ohne Display, ohne Sensoren und Prozessoren und ohne Internet auskommen, ist endlos. Schlimm ist, dass man sie alle auch ganz anders kaufen kann. Ich rechne quasi täglich damit, dass auch noch der digitale Hammer kommt. Vielleicht mit einem Laser zum Zielen, Sensorik und einem LCD-Display im Griff, das die Schläge zählt? Wer weiß …
Schnulli ist kein Fortschritt, ist schlicht so überflüssig wie ein Kropf. Es geht auch ohne. Noch …
Weniger Schnulli, wenig China.
Damit wäre klar, wofür die Orio AB gekauft wurde !
Man kann eine neue Automarke nur etablieren, wenn auch der Service und die Ersatzteilversorgung stimmt. Es gibt ja auch noch einige der ehemaligen Saab Autohäuser. Aber wie sieht es denn mit dem Crashverhalten der China-Autos aus ?
Hedin hat für wenig Geld ein 1a Logistikzentrum gekauft. Orio gab es gratis dazu, die Geschäftszahlen sind wirklich nicht so, dass man den Laden kaufen würde.
Was das Crashverhalten angeht: Die Chinesen haben sich in den letzten 30 Jahren erfolgreich unsere Technologie angeeingnet. Die Autos sind auf Augenhöhe, teilweise besser und innovativer.
Wenn es zum Verdrängungswettbewerb kommt sitzt China am längeren Hebel. Die haben Batteriewerke und die Rohstoffe. Wir haben nichts.
Interessanter Artikel 🙂 .Danke.
Jedoch kein Produkt für mich…
Ist doch großartig! Hedin bringt mir BYD, Emil Frey bringt Great Wall und der deutsche Staat subventioniert weitblickend jede China Kiste der Umwelt wegen großzügig mit Steuergeld. Die China Welle läuft, da muss ich mir doch gar keine Sorgen um die europäische Autoindustrie machen.
… kriegen die Chinesen eigentlich noch diese Art “Entwicklungshilfe” von uns?
(oder wurde das mittlerweile eingestellt)
Es scheint, die “Entwicklungshilfe” läuft 2022 aus. Quelle: https://fragdenstaat.de/anfrage/entwicklungshilfe-fur-china/
Ah … danke Tom.
(ich fauler Kerl hätte ja aber auch selber man etwas suchen können) ;-(
Das Thema hatte mich jetzt selbst interessiert.
Waren ja zum Schluss auch nur noch wenige Millionen im Jahr 🙂
Vergessen geht dabei, dass die postalische Einstufung von China als Entwicklungsland weiterhin bestehen bleibt.
Dadurch können die zehntausenden von Händlern auf Plattformen wie Wish, ihre Produkte quasi gratis in die Welt verschicken.
Dies ist für den sozialen Frieden in China wichtig, da dadurch die Güterproduktion besser weiterläuft.
… neeeee, sowas kauft man doch nicht (zumindest ich wohl zukünftig nicht) … ;-(
… bitte kein Chinese (daher auch ein “Aus” für Volvo/Polestar für mich) ;-(