Saab AB liefert die ersten Saab Gripen E nach Brasilien

Die Szenerie erinnert unwillkürlich an längst vergangene Zeiten. Als noch Zweitakt Saab aus den Schiffsrümpfen per Kran auf die Pier gehoben wurden. Und die schwedische Erfolgsgeschichte in Nordamerika ihren Lauf nahm. Heute gibt es längst keine Saab Zweitakter mehr. Auch keine Neuwagen. Dafür aber Flugzeuge, die zu den fortschrittlichsten der Welt gehören. Diese reisen per Schiff über den Atlantik und werden aus den Laderäumen mit Kränen an Land gehoben. Das geschieht aber viel vorsichtiger als es bei ihrer historischen Zweitakt-Verwandtschaft der Fall war. Die oft unsanft auf dem Boden landete.

Brasilianische Saab Gripen E über Rio de Janeiro
Brasilianische Saab Gripen E über Rio de Janeiro

Saab Gripen E aus Serienproduktion für Brasilien

Die ersten beiden Saab F39 Gripen E für die brasilianischen Luftverteidigungskräfte aus Serienproduktion kamen am 1. April im Hafen von Nevegantes an. Zwei Tage später erfolgte der Transfer vom Hafengelände zum internationalen Flughafen. Von dort aus flogen beide Saab zum Gripen Test Center in Gavião Peixoto, das sich auf dem Werksgelände des Flugzeugbauers Embraer befindet.

Der Flug dauerte 50 Minuten und wurde von zwei Piloten der brasilianischen Luftwaffe durchgeführt, die zuvor in Schweden ein spezielles F39 Gripen E Training absolviert hatten. Die beiden schwedischen Jets verbleiben während der militärischen Zertifizierung-Phase in Gavião Peixoto und werden anschließend zur finalen Übergabe nach Anápolis überführt.

36 Saab Gripen E für Brasilien

Brasilien bestellte im Jahr 2014 36 Flugzeuge der neuesten Gripen Generation in Schweden. 28 Saab Gripen werden in der F-39Es Version als Einsitzer geliefert. 8 weitere tragen die Bezeichnung F-39Fs und verfügen über zwei Sitze.

Das kleine “s” steht für die Gripen Varianten nach brasilianischer Spezifikation.

Eine erste Gripen E (F39E) wurde im September 2020 nach Brasilien verschifft. Sie dient bis heute zur Erprobung und zur Anpassung an die lokalen Systeme der brasilianischen Luftwaffe.

Die Saab Gripen E ist eines der besten Systeme auf dem Markt. Die Schweden bieten eine Alternative zu den US-Herstellern und sind für Staaten interessant, die sich nicht an die üblichen Machtblöcke binden wollen. Ein wichtiges Argument für den Gripen E sind seine niedrigen Betriebskosten. Sie sollen nur ein Bruchteil vergleichbarer Verteidigungssysteme betragen.

Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung der Saab AB

4 thoughts on “Saab AB liefert die ersten Saab Gripen E nach Brasilien

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    Moin
    Vielleicht ändert es sich ja, wenn Schweden in der Nato ist. Aber dann ist es für Deutschland evtl. Schon zu spät.
    Gruß André

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    Das freut mich sehr für Saab …

    Die JAS 39 Gripen ist nach meinem Verständnis (bin Laie) ein höchst aktuelles Produkt und eine gute Alternative zu allen anderen – russisch, US-amerikanisch, französisch oder europäisch.

    Finde es noch immer peinlich, dass man in Europa nicht einfach die 39 gekauft hat. Der Eurofighter ist nicht besser, nur teurer …
    Schlimmer noch: Frankreich stieg aus dem Eurofighter aus und hat etwas sehr ähnliches in Eigenregie verwirklicht. Jetzt hat Europa drei moderne Kampfjets, von denen zwei etwas jünger, deutlich teurer, aber kein bisschen besser als eine Saab 39 sind. Wozu?

    Freut mich, wenn der national europäische Lobbyismus sich auf dem Weltmarkt relativiert. Øre, wem Øre gebührt …

    Wenn nicht mehr den Autos, dann gerne den Jets.

    • Dazu kommt das der Grippen keine Kernwaffen tragen darf. Man soll diese Waffen trotzdem so schnell wie moeglich abbauen und da ist Saab mit diese Stellungnahme sehr entscheidend.

  • Zitat: Ein wichtiges Argument für den Gripen E sind seine niedrigen Betriebskosten.
    Halt SAAB ;-).
    Diese Aussage kann ich voll und ganz für meine 3 SAAB bestätigen.
    Auch deswegen die Entscheidung 1998 für den 1. SAAB.

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