NEVS fordert mehr Engagement für Elektromobilität
NEVS steht unter Strom ! Fast täglich gibt es Nachrichten in der schwedischen Presse rund um den Saab Produzenten. Pressechef Mikael Östlund forderte jetzt mehr Engagement der öffentlichen Hand für grüne Autos.

Die Ladeinfrastruktur sei der Schlüssel, um Kunden anzuziehen, damit sie Elektroautos kaufen, so Östlund am gestrigen Tag. Denn die ist in Schweden wenig ausgebaut, und auch die bisherige Förderung des “Supermiljöbilar”, wie das Elektroauto als umweltverträgliches Fahrzeug in Schweden genannt wird, war bislang ein Flop. Die vor zwei Jahren eingeführte Prämie von 40.000 Schwedenkronen ( ca. 4.500,00 € ) pro Fahrzeug wurde kaum angenommen. Der auf 2.000 Fahrzeuge ausgelegte Subventionstopf ist auch in den vergangenen 24 Monaten nicht ausgeschöpft worden.
In den vergangenen beiden Jahren wurden in Schweden Prämien lediglich für 1.546 Fahrzeuge gezahlt, davon entfielen nur 141 auf privat zugelassene Elektrofahrzeuge. Ein ernüchterndes Ergebnis ! NEVS sieht dann auch, überzeugt von der Zukunft der Elektromobilität, Norwegen und die Niederlande als leuchtendes Beispiel. Beide Länder fördern Elektroautos sehr stark und haben zum Beispiel die Mehrwertsteuer für diese Fahrzeuge abgeschafft.
Schweden tut zu wenig und ist nach Meinung von NEVS eines der Länder, wo ein viel zu dünnes Netz an Ladestationen existiert.
Unterstützung von der Politik?
Am Freitag trifft sich Energieministerin Anna-Karin Hatt mit Vertretern der Industrie. Möglich sind mehrere Varianten, um der grünen Mobilität in der Heimat von Saab auf die Sprünge zu helfen. Diskutiert wird die Einführung eines Bonus/Malus Systems. Gefördert würden umweltfreundliche Fahrzeuge, bestraft würden Besitzer von SUVs, die schon lange auf der Liste stehen. Denn Schweden hat die höchste Dichte leistungsstarker Pseudo- Geländewagen in Westeuropa.
Alternativ ist die Ausweitung der Förderung möglich. 70.000 Schwedenkronen (ca 8.000,00 €) statt bisher 40.000 sind im Gespräch und wären ein verstärkter Anreiz.
Gewerkschaften hoffen auf NEVS
Wie groß die Erwartungshaltung und Hoffnung in Trollhättan ist, verdeutlicht ein Statement der IF Metal. Ombudsman Leif Hakansson hofft auf einen umfassenden Produktionsstart mit dem Elektroauto, auf entsprechende Stückzahlen, und auf weitere Jobs für seine Gewerkschaftsmitglieder. Denn immer noch sind 28 % der früheren Saab Arbeiter ohne Anstellung.
Die Quote hat sich zwar seit letztem Jahr von 33 % weiter verringert, aber ohne NEVS – mittlerweile zweitgrößter Arbeitgeber in Trollhättan – sind die Perspektiven unerfreulich.
Das Saab EV soll es also richten. Für NEVS und für die früheren Mitarbeiter. Gewagt und große Erwartungen für ein Fahrzeug, das bisher nur ein exklusiver Kreis von Menschen gesehen und gefahren hat. Wir vom Blog gehören selbstverständlich nicht dazu, denn Deutschland scheint nicht auf der elektrischen Prioritätenliste zu stehen. So warten wir geduldig, bis NEVS den Vorhang etwas lüftet.
Text: tom@saabblog.net
Bild: saabblog.net
Es geht ja nicht nur um SAAB/NEVS – BMW wird weitere Modelle mit E.-Antrieb bringen – ebenso andere Hersteller.
Es ist doch sinnvoll, wenn vor allen Dingen in Großstädten entsprechende Voraussetzungen für den Einsatz von E.-Automobilen geschaffen werden und dies auch europaweit subventioniert wird. Die mesisten Hersteller von Elektroautos bieten ja nach wie vor auch herkömmliche Fahrzeuge mit oder ohne Hybridtechnologie an – so wäre für jeden Geschmack etwas dabei. Die ausschließliche Herstellung von herkömmlichen Verbrennungsmotoren mit möglichst riesigem Hubraum kann wohl außerhalb Chinas auch nicht die Lösung sein – mit Erpressung hat das Ganze doch nun wirklich nichts zu tun!
Also doch Erpressung . Liebe Schweden , liebe Europäer bitte schafft die Vorrausetzungen damit die Fahrzeuge abgesetzt werden können die NEVS sich in den Kopf gesetzt hat bauen zu wollen . Ansonsten wird ja gerade in China ein neues Werk gebaut , das im 2. Schritt auch Forschung und Entwicklung beheimaten soll . Bye Bye Europa . Hallo Saab in China.
Bei allen Diskussionen über E-Autos sollte man zuallererst das E in ausreichenden Mengen CO2 neutral produzieren können.
Bevor grössere Mengen in den Verkauf kommen wäre NEVS gut beraten eine ausreichende Menge Personal zu schulen für Wartung und Instandhaltung. Sonst kommt man bei einem so dünnen Werkstattnetz mit einer Ladung nicht mal zur Inspektion.
Erst seine eigen Hausaufgaben machen und dann fordern -> gute Lade Infrastruktur + genügend CO2 neutral erzeugter Strom. Zumindest für Europa wären das Grundvoraussetzung der E-Mobilität.
Wenn wir nach China schauen, dann geht das Konzept von NEVS auf. Kai Johan Jiang hat 31 Biomasse Kraftwerke am Netz, 6 weitere sind ind Planung oder Bau. Grüne Energie + Grüne Saabs 😉
Sollten Sie nicht erst einmal liefern, bevor sie fordern?
Frischer Wind für die Elektromobilität in China
Darüber in der heutigen FAZ, S. 15 – aber leider nichts über Saab oder NEVS
Herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren gibt es doch von allen möglichen Herstellern wie Sand am Meer – hier wird NEVS nicht die erwünschten Gewinne realisieren können.
Also gilt es, zunächst mit aller Kraft eine qualitativ hochwertige Elektro-Flotte auf den Weg zu bringen!
Was jedoch nicht heißen soll, dass die Turbo-Fraktion total vernachlässigt werden soll – aber Prioritäten sind schon zu setzen. Wenn dabei staatliche Förderung, wie in anderen Ländern auch, eingefordert wird, ginge es schließlich nicht um eine unsinnige Sache – die fortschreitende Luftverschmutzung in den Großstädten (insbesondere durch Verbrennungsmotoren verursacht)sollte zum Wohle der Natur und damit auch des Menschen endlich deutlich reduziert werden. Dies gilt natürlich auch für Schweden – Norwegen und Dänemark machen es doch beispielhaft vor und haben nicht mal eine eigene nennenswerte E.-Autoindustrie am Start!
Grüße aus HH
Du hast vollkommen recht. Mit dem X. Verbrennungsmotor-Modell auf dem Markt wird es ein Kleinhersteller Saab/NEVS nicht reißen!
Das Marketing muss auf die Elektrofahrzeuge fokussiert sein, die Fahrzeuge mit handelsüblichen Verbrennungsmotoren können nur ein Komplement sein. Was nicht heißen soll, dass sie nicht deshalb bei der Entwicklung vernachlässigt werden sollten
Den Vorstoß von NEVS betrachte ich als eine sehr gute Möglichkeit sich in die Medien zu bringen.
Das SUV höher besteuert werden sollten, ist nach meiner Auffassung mehr als wünschenswert, genauso wie die geringere Steuer für Diesel umweltpolitisch verheerend ist.
Hallo Joachim, die Prioritäten sind es wirklich. Wenn ich dringend ein Ersatzteil aus unserem Stammwerk benötige, sind 700 km Hin- und 700 km Rückfahrt fällig. Kommt einige Male im Jahr vor. Geht nur mit Turbo. Muß meine Frau einkaufen, reicht ein E-Mobil.
Wahre Worte von Heiko . Warum wird nicht gebaut was die Leute wollen . Das hört sich doch fast schon so an wie die GM Masche , wenn man sich verspekuliert oder verrannt hat schreit man nach dem Staat und fordert Hilfe durch Steuergelder.
Na ja, so einfach ist das nicht. NEVS schafft Arbeitsplätze in einem Land das die höchsten Lohnnebenkosten in ganz Europa hat. Da ist es schon fast legitim etwas mehr Bewegung beim Ausbau von Ladestationen und Unterstützung beim Kauf von Elektroautos zu fordern.
Allerdings würde ich mich mehr freuen wenn etwas Bewegung in die Geschichte mit den Turbo Antrieben kommen würde. Das dauert eben etwas länger.
Wenn man es den Menschen aufdrängen muss kann es nicht das richtige sein. Nevs sollte erst mal die Produktion hochfahren und anfangen Autos mit herkömmlichen Antrieben in ordentlichen Stückzahlen zu bauen. Und wenn die Leute gern SUVs fahren dann baut auch die. Der 9-4x war doch ein geiles Auto. Man kann ja trotzdem zweigleisig Produzieren.
Was wäre, wenn man den Muttis einen 9-4x elektrisch gäbe, mit denen sie ihre Kiddies zum Kindergarten oder zur Schule chauffieren könnten? SUV`s vor der Schule müssen wohl momentan angesagt sein. Elchsicher elektrisch mobil? Papa könnte am Wochenende sein Brennholz damit aus dem Wald holen. Hätte das Potenzial?
Mal so gefragt.
Du sprichst mir von der Seele, und alles was subventioniert werden muss, ist in der Regel noch nicht ausgereift.
Die ewige Diskussion gegen SUV und richtige Geländewagen bin ich mittlerweile auch leid…. Als eingefleischter SAAB Fan habe ich natürlich auch mehrere Fahrzeuge der Marke, ich lass mir aber den Spass an meinem Chevy Tahoe, den ich nur in der Freizeit nutze, nicht nehmen.
Ein Bonus Malus System ist einer freien Marktwirtschaft nicht würdig!
Na, dann hoffe ich nur, dass die Subventionierung der Dieselfahrzeuge endlich ein Ende hat.
Noch nennt sich unser System ja “Soziale Marktwirtschaft” und viele Anhänger der sogenannten “Freien Marktwirtschaft” leben sehr gut von “Bonus Malus Systemen” in unserem System. Wenn ein System vollkommen frei ist, dann ist es Anarchie.
Niemand soll der “Spaß” genommen werden, aber einen angemessenen Preis sollte jeder bezahlen, besonders wenn rücksichtslos unsere Ressourcen verbraucht werden, wie bei der vollkommen sinnfreien Benutzung von Geländefahrzeugen auf gut ausgebauten Straßen.