NEVS Manager spricht über SAAB Zukunft
Die kurze Auszeit auf dem Saab Blog ist vorbei. Gelegenheit für einen kurzen Blick in das recht ruhige, winterliche Schweden. Und auf das, was ein NEVS-Manager im Radiointerview über die Zukunft zu sagen hat. Doch zuerst nach Uddevalla, wenige Kilometer von Trollhättan entfernt. Dort wird Autometal Scandinavia AB eine Montage von Auspuffanlagen für das Saab Werk etablieren.

Uddevalla leidet wie Trollhättan unter dem Wegfall der PKW Produktion von Saab und unter der Schließung des Volvo Montagewerks im letzten Sommer. Jeder neue Arbeitsplatz ist sehr willkommen, und Autometal Scandinavia AB möchte die Werkshalle im örtlichen Gewerbegebiet lieber kaufen als mieten.
Woraus wir mindestens zwei Schlüsse ziehen können. Wer kauft statt zu mieten, der sieht ein gewisses Zukunftspotential und hat Vertrauen in das, was NEVS plant. Einerseits. Aber wer im Januar vor der Frage steht, ob er mieten oder kaufen will, der wird kaum im Frühjahr mit der Montage beginnen. Schweden ist nicht China, Dinge benötigen im Zweifelsfall mehr Zeit als weniger. Die Montage könnte zum Herbst oder noch später in Betrieb gehen. Dann wenn NEVS endlich Stückzahlen bei Fahrzeugen mit Turbotriebwerken fertigt.
Was dauern kann, länger als wir es mögen, denn der Fokus liegt auf China und dem Elektroantrieb. Wie zutreffend diese Feststellung ist, untermauert das Interview von NEVS Manager Frank Smit.
Frank Smit über die Pläne bei NEVS
Frank Smit begleitet die Position eines “Vehicle Program Managers” bei NEVS. In der Vergangenheit war er mehrere Jahre bei GM in den verschiedensten Positionen und bei der SAAB Automobile AB tätig. Seit September 2013 steht er in den Diensten von NEVS.
Auf BNR Nieuwsradio gab der Niederländer vergangenen Freitag ein Interview zu den Zukunftsplänen. Im Brennpunkt steht das Elektroauto, welches in diesem Jahr Premiere feiern wird, aber nicht in Genf auf dem Autosalon (sondern etwas später in Peking). NEVS hat dabei den Ehrgeiz, Tesla zu übertreffen. Nicht gleich mit dem ersten Produkt, aber auf mittlere Sicht.
Auch ein Plug-in Hybrid auf Basis des “neuen” 9-3 schließt Smit nicht aus. “Aber wir konzentrieren uns zunächst vor allem auf die Produktion von Elektroautos. Das ist unser Geschäftsmodell. “
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Dass Saab in naher Zukunft wieder eine Volumenmarke werden wird, sieht Smit vorerst nicht. “Wenn man pro Auto gut verdient, dann muss man nicht 80 – , 100 – oder 120.000 Autos pro Jahr produzieren” meinte er. Hmm…
Smit spricht im Interview vom “neuen 9-3” und meint damit die uns bekannte, überarbeitete Basis. Erstmals fällt das Wort vom “Plug-in Hybrid”. Vielleicht wird, so sieht es aus, die Überarbeitung der Modellreihe tiefgreifender sein als bisher angenommen und mehr als nur ein “Upgrade”. Die Niederlande sind traditionell ein starker Markt für Saab. Die Fahrzeuge aus Trollhättan sind dort die Alternative zu den deutschen Premiumanbietern. Auch die letzte 9-5 Generation wurde im Nachbarland besser verkauft als bei uns. Vielleicht sieht man in Schweden die Niederlande als ersten, zukünftigen europäischen Markt, den man ausserhalb Schwedens erschließen wird. Möglich wäre es.
Text: tom@saabblog.net
Bild: saabblog.net
Sorry folks, aber langsam geht mir die Geduld aus mit dem ständigen Gelaber über den Elektro-NEVS-Saab. Es ist schlicht und einfach nicht mehr zeitgemäß ein altes, wenn auch sehr gutes, Diesel/Benzin-Auto zu nehmen und eine Batterie und einen e-Motor hineinzumontieren! Genau diese Strategie ging noch nie auf. Wer bitte schön braucht denn den Saab 9-3 um ausschließlich in der Stadt zu fahren? Warum soviel Gewicht mitschleppen? Das ganze ist ein Potenkimsches Dorf und nichts mehr. Die Elektroautos sind EINE Zukunft aber nicht die einzig mögliche, und der Erfolg wird davon abhängen wie “intelligent” das Fahrzeug der Zukunft ist. Ganz ehrlich, womit sollte den der NEVS-eSaab überzeugen? Mit seinen über 1500 kg Leergewicht oder 100 km Reichweite? Mir ist schon klar, dass man bei NEVS schnell mal am Heimmarkt mitnaschen will und über den Stadt-Partner hat man offensichtlich auch einen Abnehmer. Aber wer bitte glaubt denn wirklich, dass sich der NEVS-eSaab hier in Europa durchsetzen wird? Ich denke nicht einmal NEVS.
Ehrlicher und zukunftsorientierter wäre es zu sagen, “Leute wir bauen euch den 9-3 als Aero Turbo um Euch bei Laune zu halten und entwickeln dessen Nachfolger, der echte Saab-Tugenden mitbringt. Dazu kommen wir mit einem neuen e-Car, das leicht, flink, klein und perfekt für die Stadt konstruiert ist und die Errungenschaften von Mutter Google perfekt zu Wohle der Fahrerin/des Fahrers nützt” (z.B. a la Mia).
Also wenn ich ehrlich bin, so finde ich dass im Quoros 3 Sedan mehr Saab Gene stecken als jemals in einer NEVS-Neuentwicklung stecken wird. Nicht umsonst ist der ganze “Kübel” in Europa mit Hilfe einer Menge von Ex-Saab-Ingenieuren konstruiert worden und stellt bzgl. Sicherheit alles in den Schatten was jemals getestet wurde. Ja, ich gebe es zu, wenn mein Saab 9-3 XWD MY11 mal nicht mehr kann werde ich wahrscheinlich lieber einen in China gebauten aber in Europa mit Saab & AVL Ingenieuren konstruierten Quoros kaufen als einen in Toillhätten zusammengesetzten NEVS-Saab, der nur für den chinesischen Markt zusammengehuddelt wird….naja, meinen 9-5 Aero habe ich ohnehin zum täglichen streicheln aufgehoben 😉
So, das musste ich mal loswerden. Ich danke für’s lesen.
Besseres nicht, aber Anders schon! Und das auszudrücken finde ich schon wichtig!
Ich bin auch viele Jahre BMW gefahren. Mit den Sitzen gebe ich dir recht aber von den Motoren war ich immer begeistert. Da sind auch Laufleistungen von 250.000 km und mehr kein problem. Mein jetziger 9-3 v6 braucht im Schnitt 2 Liter mehr als der 330i den ich vorher hatte. Und jeder der halbwegs Auto fahren kann kommt auch mit einem Heckantrieb zurecht. Meine Frau fährt immer noch BMW und hat sich noch nie im Winter beschwert.
Die ewige BMW Diskussion… In München baut man erstklassige Motoren und wenn wirklich NEVS mit einem Lieferanten dieser Qualität für zukünftige Fahrzeuge aufwarten könnte, dann wäre es ein Gewinn für die Marke. Aber wir sollten abwarten was passiert, den aktuellen Stand der Dinge kennt man nur in Schweden.
Dem gibt es nichts hinzuzufügen!
Doch:
Einen BMW kauft man, weil man es nötig hat!
Einen Saab fürs eigene Wohl!
Häh ? ? ?
Klingt so, als würde mancher SAAB fahren, um sich als etwas Besseres fühlen zu können – als hätte mancher das “nötig”.
Wo ist denn da der Unterschied?
Wir leben in Deutschland und da wird es kaum möglich sein, dass ein Manager eines nicht in Deutschland beheimateten Autoherstellers in einer Radiosendung plaudern darf.
In den Niederlanden ist das anders, dass Saab-Nevs diese Chance genutzt hat, zeigt doch sehr deutlich, dass wir Hoffnung haben dürfen.
Wie Frank Smiith im Gespräch deutlich erwähnt hat, verursacht das Hochfahren der Produktion und die Entwicklung sehr viel Kosten, (ist eigentlich selbstverständlich, die Erwähnung deute ich so, dass hier wohl nur wenig Spielraum vorhanden ist) vermutlich ist es leichter, benötigtes Geld kurzfristig in China zu verdienen.
Ich konnte es nicht verstehen, dass Nevs nicht Saab-Parts übernommen hat. Da jetzt BMW in Berufung geht, zeigt, dass das Risiko für Nevs wohl zu hoch war und erklärt den Verzicht.
Eventuell ist dieser Rechtsstreit auch verantwortlich für den eher zögerlichen Start in Schweden/Europa. Möglicherweise schlägt BMW jetzt Orio nur um Nevs zu schwächen, denn Saab ist auf vielen Märkten immer ein direkter BMW-Konkurrent gewesen.
Hoffentlich hilft dieser Rechtsstreit bei der Motorenwahl, der Gedanke an ein BMW-Triebwerk im Saab ist für mich absolut unvorstellbar. Ich leide ja schon heftig beim Anblick von ANA-Trollhättan, mit dem ganzen BMW- und Minimüll im Ausstellungsraum.
Detlef, ich weiß gar nicht warum Du hier so unsachlich über BMW herziehst. Ich bin zwar auch kein Fan der Bayern, aber Müll ist das bestimmt nicht!
Die Turbomotoren sind ehemaligen 2Ltr-SAAB-Motoren jedenfalls recht ähnlich und bestimmt nicht übel.
BMW bringt grade das dritte Schrägheckmodell mit großer Heckklappe auf den Markt. Ich habe mir im November den 3er GT mal angesehen, der kommt dem 9000er-Konzept schon relativ nahe und hat erstaunlich viel Platz – wenn da nicht dieser elende Heckantrieb wäre….Die Allradler werden dann gleich richtig teuer.
Da werden grade offene alte SAAB-Nischen geschlossen.
Ich habe BMW in den 80er und 90er Jahren hassen gelernt, da wir als Firmenwagen 3er und 5er hatten. Niemals habe ich so schlecht in einem Auto gesessen, wie in den verschiedensten BMW. Die Charakteristik der Motoren und ihr “Trinkverhalten” war im Vergleich zum privaten Saab unterirdisch. Als “gelernter” Frontantriebsfahrer” war mir das Fahrverhalten bei nicht optimalen Verhältnissen einfach zu anstrengend. Ich weiß, da hat sich einiges geändert, aber seither will ich von diesen Bayrischen Produkten verschont werden.
Design ist noch mehr Geschmackssache. Diese Faltenwürfe von BMW sind eine Zumutung, naja und was da unter dem Namen Mini vermarktet wird, da wäre Blindheit eine Erlösung.
Nach dieser Polemik kurz ernsthaft. Gerade weil BMW die Lücken, die Saab gelassen hat, zu schließen versucht, zeigt doch dass man hier einen direkten Konkurrenten sieht. Nach GM, jetzt in die Abhängigkeit von BMW zu geraten, halte ich für Saab nicht für erstrebenswert.
Das mit der Auspuffanlagen-Fabrikation ist wirklich interessant.
Langsam sehe ich meinen neuen Wagen aus Trollhättan schon vor mir – wenn die Niederländer zuerst an der Reihe sind, ist dies auch o.k.
Übrigens haben Langzeituntersuchungen ergeben, dass die Niederländer neben den Skandinaviern zu den intelligentesten Menschen in Europa gehören. Damit wird uns klar, warum dort SAAB-Automobile allerste Wahl sind!
Viele Grüße aus HH
Deswegen haben die Niederländer auch mehr 9-5 gekauft , als die Deutschen.
Grüße aus S- H
Mit den Niederlanden könnte ich auch leben. Einfach über die Grenze fahren und einen neuen SAAB kaufen 🙂
Hach. Wie hab ich deine Berichte vermisst. Also ich kann noch warten. Nur können es andere auch? Zur Not kann man ja dann einen aus den Niederlanden Importieren. Ist bestimmt einfacher als aus Schweden.