Pressekonferenz der Saab Administratoren

Update: 13:49 / 13:55 / 14:08

Heute fand die Pressekonferenz der Saab Administratoren Hans Bergqvist und Anne-Marie Pouteaux in Göteborg statt. Zumindest zum Saab Museum gab es heute keinen Beschluß. Mehr als 500 Gebote, darunter wie wir wissen auch welche aus Deutschland, sind eingegangen. Die Auswertung wird im Laufe der nächsten Woche folgen.

Es gibt auch noch keinen definitiven Beschluss zu den möglichen Investoren. Die Verhandlungen dauern an und in den nächsten 2-3 Wochen werden sich die ernsthaften Interessenten herausgestellt haben. Die Namen möglicher Investoren, die noch nicht in der Öffentlichkeit genannt wurden, wird auch das Konkursverwalter Duo nicht nennen. Auch ist die Aufstellung des Saab Vermögens immer noch nicht vollständig. Dass die Zeit eilt, haben die Verwalter verstanden. Denn mit jeder Woche die verstreicht wenden sich kompetente Mitarbeiter von Trollhättan ab.

Was gar nicht gefällt ist die Aussage von Hans Bergqvist. Um das Konkursverfahren zu finanzieren ist es nach seinen Worten nötig einzelne Teile von Saab zu verkaufen um Liquidität zu erhalten. Auf die Frage eines Reporters ob er damit die PhoeniX Plattform meine und ob er sie an Youngman verkaufen wolle, gab es keinen Kommentar. Auch auf die Frage, ob das Interesse von Youngman an die Plattform gebunden sei, gab es keine Antwort. Bergqvist verglich Saab mit einem Patienten, der tot sei aber immer noch der verblute – oder ausblute. Wenn die Konkursverwalter in diesem Tempo weitermachen, dann wird das wohl so sein.

Die Gespräche mit GM werden weiter fortgesetzt, trotz der negativen Aussagen die GM am gestrigen Tag gemacht hat. Es gibt immer Möglichkeiten auf eine Einigung meint Anne-Marie Poteaux, die erst vor einiger Zeit in den USA war.

Kein Zweifel an Youngman scheint es nach dem Chinabesuch zu geben. Die schwedische Delegation hat mehrere Youngman Werke besucht. Schwedische Freunde erzählten aber gestern, dass Youngman ein zweites Saab Werk in Jinhua plant.

Von Saab selbst gibt es auch nicht so erfreuliche Nachrichten. Ein hochkarätiger Verlust ist zu vermelden, verständlich bei der aktuellen Situation. Mats Fägerhag, Saab Technikchef verlässt Trollhättan in Richtung Göteborg. Aber, wer geht, der kann auch wieder zurückkehren.

Updates folgen…

Text: tom@saabblog.net

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kruegus
kruegus
12 Jahre zuvor

Entweder es läuft dort hinter den Kulissen eine riesengrosse Schweinerei ab, oder den Schweden ist tatsächlich völlig egal was aus dem ganzen Rest(incl. Arbeitsplätze) wird! Diese Vorgehensweise bei(Bsp.) einem deutschen Unternehmen wäre völlig undenkbar! Meines Empfindens geht dort oben seit den vergangenen Monaten auffallend viel schief…..!

gustyx
gustyx
12 Jahre zuvor

…. tja und wieder einmal ist das Geld für das Konkursverfahren (also die Bezahlung der Verwalter und des Verfahrens) im Vordergrund, anstatt dass die Herren und Damen weitermachen, den Laden verkaufen und nachher ihren Anteil einstreifen – wo gibts den Sowas, Schweden ist anders. Auch das Desinteresse des Schwedischen Staates ist fast schon beängstigend – und auch deren Handlungsweise im Vorfeld haarstreubend. Es sieht fast so aus als ob die Schweden auf ihre Autoindustrie verzichten wollen, und das mit allen Mitteln und Konsequenzen – vielleicht reicht ihnen ja Holz und Plastik in Möbelform zu verkaufen – ein Armutszeugnis für die Politiker da.

tx driver
tx driver
12 Jahre zuvor

Wenn die Schweden Saab selbst nicht wollen, sollen Sie diese wenigstens für den Rest der Welt bauen.
Dann haben Sie immerhin eine Exportquote von 100%. Die Konkursverwalter müssen sich jetzt mal den Staub aus den Klamotten klopfen und endlich Gas geben, statt schon wieder nach Geld zu rufen. Irgendwie ist dass Maß bald voll. Man will zuerst das Museum verkloppen, aber steht doch nicht die Rettung der Fabrik im Vordergrund ? Begreifen die das nicht ?? Einfach eine verkehrte Welt in Schweden. Da wächst einem hier in Mitteleuropa doch eine Feder ( … wie man so sagt ).

Julie
Julie
12 Jahre zuvor
Reply to  tx driver

Volle Zustimmung – mittlerweile ist man auch bald auch so verunsichert wie deutscheseck123 (dort stellt man sich die Frage, wer noch alles auf der Gehaltsliste von GM steht…).

Es müßte wirklich etwas mehr der Turbo rein – die Ansage von Bergqvist, dass im März??? Gebote für SAAB abzugeben sind (so in einem anderen Blog gelesen) ist doch wohl hoffentlich ein Übersetzungs- oder Übertragungsfehler. Youngman-Lotus sollen sich in ihrem Elan bloß nicht ausbremsen lassen – diese Leute scheinen neben den Türken tatsächlich zu der Minderheit zu gehören, die den Ernst der Lage erkannt hat. Rachel Pang, laß Dich bitte wie bereits erwähnt, auf keinen Fall ausbremsen.

Viele Grüße an alle Leute mit Elan
aus Schleswig-Holstein

Julie

deutscheseck123
deutscheseck123
12 Jahre zuvor

Hie,
zum ersten Mal habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache. Ausgerechnet jetzt, wo sich offenbar drei ernsthafte Interessenten aufstellen, mache ich mir ernsthaft Sorgen. Ich befürchte, die Schweden versauen´s. Schon alleine die Aussage Hans Bergqvist “verbluten/ausbluten”. Hört sich ja an wir Hirntod oder Herztod. Manchmal frage ich mich, wer noch alles auf der GM-Gehaltsliste steht. Man kann sicher darüber streiten, ob die kolportierte Youngman Option, den 9-3 GM-free zu produzieren tragfähig sein wird. Eine wie auch immer geartete “Einigung” mit GM läuft zwangsläufig auf eine tödliche Umarmung hinaus. Es gibt da ein Sprichwort: Nur die allerdümmsten Kälber suchen ihre Metzger selber.”
Gruß aus Koblenz.
Peter

Kruegus
Kruegus
12 Jahre zuvor

Dieses andauernde Desinteresse der schwedischen Behörden ist zugegebener Maßen doch recht seltsam ……

Detlef Rudolf
Detlef Rudolf
12 Jahre zuvor

Das bei Youngman-Lotus ein zweites SAAB-Werk für China in der Planung ist, dürfte doch eigentlich keine große Überraschung sein (siehe Geely und Volvo). Selbstverständlich möchte ein chinesischer Investor so schnell wie möglich die Produktionszahlen steigern – dies geht natürlich kostengünstiger im eigenen Land. Solange in Trollhättan parallel produziert wird, wäre dagegen nichts einzuwenden.

Aber warten wir es ab, vielleicht kommt ja der unbekannte 3. Investor doch noch aus der Deckung und das ganze Vorhaben bliebe damit auf Europa beschränkt – dies wäre wohl die etwas bessere Lösung.

D. R.