Saab Lage Schweden: Update zur Situation…

Update: 15:07

Noch ein kurzes Update zur aktuellen Lage in Schweden. Ich denke, wir sollten dabei die positiven Töne zur Lage hören. Der Administrator, Guy Lofalk, hat heute um 10.00 Uhr einen Antrag auf Abbruch der Rekonstruktion gestellt. Er sieht den bisherigen Plan als nicht mehr tragfähig an und schlägt den Gläubigern eine komplette Übernahme von Saab durch Youngman und Pang Da vor. Mit den Investoren aus China sieht Lofalk die Finanzierung auf lange Sicht gesichert.

Saab, bzw. der Eigentümer Swedish Automobile, ist gegen den Plan und möchte Lofalk als Administrator gerne abberufen. Das Gericht wird jetzt die Gläubiger hören, ein Statement von Saab erhalten, und entsprechend entscheiden. Nicht heute und es scheint sicher dass die Rekonstruktion bis zum 31. Oktober fortgeführt wird.

Übernimmt Lotus Youngman und Pang Da Saab Automobile komplett, ist der Standort Trollhättan dennoch sicher. Denn die Markenrechte sind eng mit Trollhättan verflochten. Ob der Plan von Muller mit einem amerikanischen Hedge Fond die bessere Alternative ist, das sollte jeder für sich selbst entscheiden.

Nächste Woche wir in Schweden der Poker weitergehen. Dadurch dass das Überleben von Saab mit den Chinesen für den Administrator als sicher gilt, haben wir gute Chancen in Zukunft Autos aus Trollhättan zu sehen. Auch wenn der Weg noch etwas holprig sein wird.

Noch ein kurzes Update, ein Freund aus Stockholm hat es mir gerade erzählt. Lofalk ist nächste Woche in Peking und hat dort, durch Vermittlung der schwedischen Botschaft, einen Termin mit der NDRC.

Wir alle sind keine Investmentbanker oder Eigentümer von Hedge Fonds. Zumindestens hat sich hier noch keiner geoutet 😉 . Wir sollten uns daher die nächsten Wochen auf das konzentrieren, was wirklich zählt.

Wir schauen uns die neuen Produkte aus Trollhättan an. Es sind, das sollten wir bedenken, exklusive Vorserienmodelle die uns Saab Deutschland präsentiert. Aber wir können uns als Saab Fan und Fahrer eine Meinung bilden über die Zukunft und die neuen Produkte unserer Marke.

Denn darum geht es. Keine Gerüchte, keine Spekulationen. Autos aus Schweden, das sollte für uns zählen.

Text: tom@saabblog.net

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pmh
pmh
12 Jahre zuvor

Ich verstehe nicht ganz , dass einige hier lieber ein Hedge Fond als Eigentümer haben will.
Bei denen ging und geht es nie um das Unternehmen und deren Produkte , sondern immer nur um
höchstmögliche Gewinne . In Bezug auf SAAB würde das doch unweigerlich auf eine Zerschlagung und
Verkauf der gewinnbringenden Teile hinauslaufen.

carlsons
carlsons
12 Jahre zuvor

hallo tom
eine ganz praktische frage:
angenommen die chinesen kaufen, durch den administrator bewilligt,
saab auf,
werden die bestellungen dann endlich ausgeführt oder verfallen die dann?

grüße von

carlsons

Marcus
Marcus
12 Jahre zuvor

vm alleine, da hast du sicher recht – darum geht es ja auch nicht.
auch er wird finanziers brauchen und auch finden, wenn der start wieder geglückt ist.

saab als 100% chinesisches unternehmen braucht kein mensch in europa – und auch nicht in den usa.
was macht denn saab aus? es sind sicher nicht nur die autos, sondern eben die andersartigkeit, wozu auch die skandininavische herkunft gehört.
wenn dieses spektakel hier für die chinesen erfolg haben sollte, werde ich meine neuen saab verkaufen, da für mich anstand immer nich über geld geht und nicht jeder dreck mit dem globalen unfung entschuldbar ist.
was ist das eigentlich für eine denkweise? es ist notwendig un dann sind die mittel dahin egal?
mit mir nicht.

Detlef Rudolf
Detlef Rudolf
12 Jahre zuvor
Reply to  Marcus

Hallo Marcus!

In den letzten Monaten (und eigentlich auch schon bei Beendigung der Zusammenarbeit mit GM) hat sich doch kein finanzstarker Konzern wirklich getraut – auch jetzt gibt es eigentlich nur die chinesischen Unternehmen. Diese werden mit Sicherheit ein besseres Konzept liefern als GM.

Bei Volvo sieht es doch bis auf die eingestellte Cabrio-Produktion recht gut aus. VM hat bis auf seine fragwürdigen Kapitalgesellschaften bisher nicht viel zu bieten – allerdings hat er die Chinesen ursprünglich mit ins Boot geholt. Dies sollte man bedenken.

Das die nun das Ruder ganz übernehmen wollen, ist zwar nicht die feine englische Art, birgt aber nach meiner Ansicht mehr Vorteile als Nachteile. Für die SAAB-Gemeinschaft ist es einfach von großer Wichtigkeit, dass genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen – nur damit kann bekanntlich wirklich etwas bewegt werden. Meiner Meinung nach würde die chinesische Seite auch Geschick hinsichtlich der Produktionsstandorte zeigen – Trollhättan bliebe mit Sicherheit dabei. Nur so dürfte man künftig den Namen SAAB weiterverwenden und würde damit auch die skandinavische Herkunft verkaufsfördernd beibehalten.

D. R.

Marcus
Marcus
12 Jahre zuvor

das heil von saab liegt sicher nicht in einer 100% übernhame durch die chinesen. dazu snd deren langfristigen ziele viel zu undurchsichtig – man wir dies auch nich bei volvo sehen.
ein vm ist ein saab-mann mit ganzem herzen und saab ist wie wenige andere marken, hochemontional.
für mich ist fakt: mein neuer 9-5 wird mein letzter saab sein, sollten die chinesen mit der linken tour durchkommen.
vm hat gekämoft wie niemand sonst, hat auch fehler gemacht, aber das hate er nicht verdient.
für moch ist ein hedge-fond mit einer involvierten person weitaus eher eine gute sache, als die andere option.
ein guy lafok hat seinen job gemacht, wie viele andere auch – ein gewissen süielt hier keine rolle, genausowenig emotionen.
saab ohne emtionen? unvorstellbar und ganz einfach: unnötig!

Julie
Julie
12 Jahre zuvor
Reply to  Marcus

Autohersteller die weltweit vertreten sind unterliegen sehr großem Konkurrenzdruck und sind gezwungen “mit den Wölfen zu heulen” – regelmäßig neue Modelle werden von den Interessenten / Käufern einfach erwartet.

Dies erfordert riesige finanzielle Einlagen, die von Muller und seinen “Investoren” nicht dauerhaft erbracht werden können – die finanziellen Muskeln sind einfach zu schwach.

Es ist einfach Fakt, dass die großen chinesischen Unternehmen über enorme Finanzkraft verfügen.
Zu diesen Riesen gehört Youngman-Lotus – will man künftig finanziell klarkommen, führt kein Weg daran vorbei. Alle anderen bisher aufgebotenen Geldgeber bieten einfach keine langfristige Perspektive und sind somit ungeeignet eine Firma mit fast 4000 Arbeitnehmern über Wasser zu halten. Auch VM dürfte dies noch einsehen – SAAB ist einige Nummern zu groß für seine Pläne.

Viele Grüße aus Schleswig-Holstein
Julie

Harry
Harry
12 Jahre zuvor

Eine Firma die ihre Schulden nicht mehr zahlen kann gehört im Endeffekt den Gläubigern. Der Administrator oder, wenns zum schlimmsten kommt, der Insolvenzverwalter arbeitet also in gewissem Masse für die Gläubiger. Je nach rechtlichem Rahmen muss ein Insolvenzverwalter den Verkauf von Aktiva (Saab ist ja ein Aktiva von Swedish Automobile) den Gläubigern oder dem Gericht das ihn ernannt hat vorlegen. Es ist auch vorstellbar, dass der Administrator beim Antrag die Rekonstruktion zu beenden schon einen kompletten Plan für Insolvenz von SWAN und Verkauf von Saab vorlegt welcher dann in einem Zug vom Gericht bewilligt wird. Der genaue Ablauf hängt allerdings vom Rechtsrahmen in Schweden ab.

gust
gust
12 Jahre zuvor

Wer entscheidet – eigentlich Guy Lofalk.
VM hat ein riesen Problem, er kann nur kurzfristige Finanzierungen anbieten (dies gilt auch für den amerikanischen Hedge Fond), die aber keineswegs die Zukunft von Saab sichern können. VM verfolgt offenbar einen anderen Plan für den er aber mehr Zeit bräuchte, die er nicht hat und versucht mit kurzfristigen Finanzierungen Zeit zu gewinnen. Guy Lofalk auf der anderen Seite hat mit dem Verkauf an die Chinesen zur Zeit die besseren Karten und als Administrator der Rekonstruktion auch das Recht dazu diese zu spielen.

Was für Saab alla long besser ist bleibt schwer zu beurteilen, da die Pläne von VM nicht wirklich am Tisch liegen, aber Hedge Fonds sind als Finanzierer eine gefährliche Sache. Hier geht es in erster Linie um Gewinnoptimierung und nicht um die Rettung einer Marke; und wie wird man die Geister die man rief wieder los?

Der Verkauf an die Chinesen birgt auf der anderen Seite die Gefahr, dass über kurz oder lang in China produziert wird und nicht mehr in Schweden, was SAAB meines Erachtens nach die Identität nehmen wird und auch den Arbeitern in Trollhätten nicht helfen würde. Aber das es geht, beweißt man bei Volvo.

Wenn ich wählen müsste würde ich dennoch die Chinesen bevorzugen, allerdings nur unter der Bedingung das weiterhin in Trollhätten Produziert wird.

tini
tini
12 Jahre zuvor

Hallo leute
Wer entscheidet dann schlussendlich über den verkauf von saab an die chinesen oder an die us investoren?
Gruss

Peter
12 Jahre zuvor

Der Holländer hat verloren. Auch wenn damit die Chinesen komplett das Sagen bei Saab haben werden , so sind es wenigsten Autoleute und keine Finanzspekulanten . So kommt endlich Ruhe in die Sache , und Volvo geht es bisher unter chinesischer Herrschaft ja auch nicht so schlecht. Ich seh die Sache positiv.

Joachim
Joachim
12 Jahre zuvor
Reply to  Peter

Bleibt nur zu hoffen, dass “hinter den Kulissen” die wesentlichen Punkte zwischen Lofalk und der chinesischen Seite – eischließlich dortiger Administration (hier steht bekanntlich noch die letzte Genehmigung aus) – hinreichend geklärt sind.

Wenn dies alles in den berühmten “trockenen Tüchern” ist, hätte Muller tatsächlich das Nachsehen. Ihm bliebe aber sein anderes Spielzeug erhalten – bei Spyker soll er den Berichten nach weiterhin als Chef fungieren.

Sollte für SAAB-Automobile alles so kommen wie nunmehr vermutet, wäre Lofalk sogar ein echter Glücksgriff – endlich wäre der Spuk vorbei!

Joachim

Püssel
Püssel
12 Jahre zuvor
Reply to  Peter

Das sehe ich ganz genau so. Das ganze Hin und Her und die diversen unausgegorenen Pläne A,B,C,D funktionieren auf Dauer nicht. So kann man keine Automarke zum Erfolg führen, die für sich in Anspruch nimmt, ehrlich und geradlinig zu sein.