Zwei Jahreswagen von Saab. Sie haben die Auswahl!

Selten sind sie geworden, die Saabs mit niedrigen Kilometerständen. Im Moment stehen gleich zwei interessante Exemplare im Jahreswagen Zustand zum Verkauf. Einer davon ist auf dem Weg zum Klassiker. Der andere ein praktischer Individualist für jeden Tag. Die Chance, noch viele Jahre einen Saab zu fahren, bieten beide Fahrzeuge.

Saab 9-3 Vector Sportkombi 1.8t 2009

Im schönen Wien wird ein Saab 9-3 Sportkombi aus dem Jahr 2009 angeboten. Erstbesitzer war Saab Österreich, dann wurde er in einer privaten Sammlung weggestellt. Der Eigentümer berichtet von einer klimatisierten Garage, was gut für den Erhalt der Substanz ist. Der Jahreswagen Zustand wird versichert und ist bei 19.900 Kilometern, oder weniger, auch glaubhaft.

Für den Antrieb sorgt der bekannte 2.0 Liter Turbo Motor. Aus Marketing Gründen mutierte er bei den Schweden zum 1.8t, hat aber dennoch immer 2 Liter Hubraum. Der Vierzylinder leistet von Haus aus 150 PS, mit einer durchgeführten Hirsch-Leistungssteigerung kommt er jetzt auf 196. Das Aggregat ist  angenehm zu fahren, hat eine schöne Leistungsentfaltung, und geht genügsam mit dem fossilen Kraftstoff um. Theoretisch könnte man sogar pflanzlichen Kraftstoff einfüllen.

Denn der 9-3 ist eine seltene BioPower Version, die bevorzugt Ethanol verfeuern würde. Welches es in Deutschland, aufgrund von unverständlichen Entscheidungen der Regierung, aber so gut wie gar nicht mehr zu kaufen gibt. BI-Xenon Kurvenlicht und eine schöne Ausstattung, die eigentlich keine Wünsche offen lässt, machen den Saab zum interessanten Angebot.

Wäre da nicht der Preis. Fast 20.000 € sind eine ambitionierte Vorstellung. Zu teuer? Die Beurteilung liegt im Auge des Betrachters. Für 20.000 € tut sich auf dem Jahreswagenmarkt viel. Man bekommt einen Opel Astra Sportstourer oder koreanische SUVs mit faktisch null Kilometern als Neuwagen mit einem Briefeintrag. Aber eben keinen Saab.

Saab 900 2.0i 1997

Unaufhaltsam bewegen sich 900 II und 9-3 I in Richtung Klassiker. Die Wertschätzung steigt und damit auch die Preise. Sie sind die letzten Saab mit dem klassischen Fließheck, das in der Heimat als Halbkombi bezeichnet wurde. Ein Schweden-Import im Jahreswagen Zustand wird in Leverkusen angeboten.

Ein Saab 900 2.0i in der Basis-Ausstattung. 131 PS müssen genügen, statt Leder winkt zeitgenössisches Velours. Schlecht ist das nicht, denn es reicht für den Alltag und Klassiker-Genuss völlig aus. Außerdem ist die Technik robust, der 900 II ein spätes empfehlenswertes Baujahr. Im Zusammenspiel mit der Außenfarbe, die Mitternachtsblau sein könnte, ergibt sich ein harmonisches Bild.

Die Stärke ist der Kilometerstand und der daraus resultierende Zustand, der in Richtung Neuwagen gehen könnte. 14.600 Kilometer, kein Rost. Das könnte stechen, denn 900 II im guten Zustand sind selten geworden.

Ja, der Preis. 8.900 € sind aufgerufen und mancher Saab Fan verfällt dann in ein automatisiertes “viel zu teuer” Mantra. Auf den ersten Blick mag das zutreffen. Auf den zweiten nicht. Es gibt günstigere Angebote, aber nicht in dem angepriesenen Zustand. Und ein Karosseriebauer zur Instandsetzung ist teuer, sodass sich der geforderte Preis schnell relativieren dürfte.


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9 thoughts on “Zwei Jahreswagen von Saab. Sie haben die Auswahl!

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    Wie bitte?
    Zum Glück nicht, wenn es mit den Bezeichungen so chaotisch wäre, wie es bei anderen Herstellern zustande gekommen ist!
    Nein leider ist Deine Erklärung nicht ganz korrekt, denn die Bezeichung 1.8 entspricht tatsächlich dem Hubraum-Inhalt von 1769ccm, d.h. 1.8 ist tatsächlich 1.8, den es nur für das Modell 9-3 gab und glücklicherweise nichts mit 2.0 zu tun hat.
    Und es stimmt, diesen 1.8 gab es nur für vereinzelte Märkte auch als Sauger mit der i-Bezeichung oder praktisch auf alle Märkte als Niederdruckturbo mit einer Garrett-Turbine mit der t-Bezeichung (kleines t = LPT). Es gab auch den 2.0 der einen Hubraum von 1998ccm aufweist, wobei dieser mit einer Mitsubishi-Turbine mit T-Bezeichung (grosses T = FPT) als Vollturbo im Angebot war. Nicht zu verwechseln mit dem Modell 9-5, wo es auch den 2.0 nur als LPT mit der t-Bezeichung gab; wobei hier das Motorenpaletteangebot nicht mehr identisch dem 9-3 war.

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      Korrektur: durfte mich von meinem noch aktiv tätigen mechanischen Auslandsarbeitskollege belehren lassen, wie Tom schon erwähnte “aus Marketinggründen”, in der Tat sei die Modellbezeichung 1.8t aus kommerziell/technische Begründungen marktabhängig verschieden verwendet worden, es gab diese je nach Marktangebot sowohl als 1.8 wie auch als 2.0 Motorisierung, wobei dann die Basis-PS-kWh-Leistung unterscheidet, die gegenüber dem Modell 2.0t schwächer war. Für Werkstätten sowie Mechaniker ist in diesem Falle der Motorcode Z18X oder B207x massgebender oder gar die Karosserienr, sofern der Motor noch original ist, dann gibt sicher es Klarheit, um allfällige Missverständnisse zu vermieden.

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    Capri73

    Das Dr Indra daran beteiligt war, wusste ich gar nicht. Wieder was neues gelernt. Übrigens gab es vor kurzem ein sehr interessantes Interview mit Ihm.

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    Der Motor (im 900) ist auch gut.

    Ich kenne ihn aus dem 9-3 I. Dank Kette ist auch völlig egal, wie alt das Auto ist. Anders als bei einem Riemen, der auch im Stand altert.

    Der 9-3 I (EZ 98) hat mir 11 Jahre lang, mit Ausnahme des oberen Kühlerschlauchs (nach 10 Jahren getauscht), stets klaglos und pannenfrei treu seinen Dienst geleistet.

    Und auch ohne Turbo kommt man gut und sogar zügig durch den Verkehr.

    Es gibt noch immer zahlreiche Neuwagen in dieser Gewichtsklasse, die 1. schwächer und 2. aerodynamisch schlechter sind.

    Wenn man bei diesem Angebot (falls gealtert und erforderlich) die Betriebsflüssigkeiten, Schläuche und Reifen tauscht, hat man einen Saab Neuwagen von 1997.
    Ziemlich cool …

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    Der 900 ist genial. Er hat das „große“ Radio, an das sich problemlos ein CD Wechsler anschließen lässt (wenn er den nicht schon eingebaut hat) und man hat ein tolles entspanntes Langstreckenauto!
    Die Qualität der 97er ist top.

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    Wenn es Interessenten für den 900er gibt, welche zu weit weg wohnen, ich komme aus LEV und könnte mir den Wagen gerne mal anschauen 😉

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    Richtig, der 1,8 i ist ein Opel Motor, der auch im Vectra und Zafira verbaut wurde.
    Der 2 Liter gehört zur L850 Familie von GM ,die noch unter Dr. Fritz Indra entwickelt wurde.
    Angeblich benutzt Saab aber nur den Block , der
    Rest ist von Saab auch die Gemischaufbereitung , hier arbeitet schon die Trionic 8 .

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    @Volvaab: Es gab noch den 1.8i. Der war der wirkliche und einzige 1.8. Wenn ich mich erinnere ein Opel Motor. Der 1.8t ist immer Turbo und immer 2 Liter 🙂

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    Da werde ich ja schon nervös …

    Ich mag sie beide und mir fällt spontan zu beiden Preisen kein Auto in so einem Zustand ein, das ich lieber als einen dieser beiden hätte.

    Und wieder was gelernt. Ich dachte immer, der 1.8t sei ein 1.8 Liter Motor …

    Sind alle 1.8 in allen 9-3 II in Wahrheit der 2.0er? Oder gilt das nur für den t und beim t vielleicht auch nur für jüngere MY?

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