Saab News China: Scheitert der Hawtai Deal ?

Hatwai Motor Group
Hatwai Motor Group

Saab hat ein 30 Millionen € Darlehen von Gemini bekommen, damit sehen wir vieles etwas entspannter. Denn seit dem Wochenende kommen sehr wiedersprüchliche Signale was die Partnerschaft Hawtai und Saab betrifft bei uns an. Zum einem sind es Nachrichten, die besagen dass die Chinesen nur an der Technologie, aber weder mittel- noch kurzfristig an dem Werk in Trollhättan interessiert sind. Denn, so die Meldungen, die chinesische NDRC – Entwicklungs und Reformbehörde, hat das Interesse an Technologie aber nicht an ausländischen Firmen im Automobilsektor in letzter Zeit deutlich werden lassen und damit andere Joint Ventures bereits aufs Eis gelegt.

Zum anderen berichten diverse Publikationen über die Erfolglosigkeit des Partners Hawtai, der mit seiner neuen repräsentativen B11 Limousine sehr schlechte Absatzzahlen erzielt. So wurden nach dem Verkaufstart im Dezember im Januar nur 450 Wagen verkauft. Zwar steigerte man sich im März auf 868 und April auf 860 Einheiten, aber für chinesische Verhältnisse scheint dies zu wenig zu sein. Hawtai scheint zudem der einzige Partner gewesen zu sein, der wirklich an Saab interessiert war.

Es wurden zwar Gespräche mit Greatwall, Youngman und Jiangsu Yueda geführt, auch BAIC war dabei, aber keiner soll an einer Partnerschaft interessiert gewesen sein. Die Alternative wäre ein 100 % Übernahme von Saab durch einen Hersteller, in diesem Fall BAIC gewesen. Die Gespräche sollen recht schnell in nur 9 Verhandlungstagen (andere Quellen berichten von 3 Tagen) geführt worden sein. Mit besonders negativen Aspekten wird die Gründung eines Vertriebs Joint Ventures gesehen. SAIC produziert bereits in China den Opel Insignia unter dem Buick Label. BAIC wollte mit Opel ein Vertriebs Joint Venture gründen um den Opel Insiginia. made in Rüsselsheim, in China zu vertreiben. Dieses Joint Venture wurde von der NDRC kassiert – gleiche Technologie – gleiche Plattform – anderes Label, welchen Sinn macht das für die Volksrepublik, so die Argumentation. Dummerweise trifft diese Auslegung auch den Saab 9-5. Für die aktuellen Produkte scheint damit der Weg ins Reich der Mitte erstmal verschlossen zu sein.

Positiver wird die Zeit nach 2012 bewertet, wenn der neue Saab 9-3 Nachfolger in China (mit Saab eigener Technologie) vom Band laufen könnte. Saab könnte dann das Hawtai Händlernetz nutzen um Stückzahlen zu verkaufen. Denn das GM eigene frühere Saab Netz in China ist seit Ende 2010 für die Schweden tabu.

Hawtai Vice President, Zhang Rui Jun scheint zuversichtlich 100.000 bis 200.000 Saab in China verkaufen zu können. Die Frage ist, wie Hawtai die mächtige NDRC überzeugen kann, die Partnerschaft zu genehmigen. Und wie schnell diese Partnerschaft genehmigt wird, denn selbst der optimistische Victor Muller rechnet mit einer Dauer von 3 Monaten.

Die langfristigen Aussichten könnten gut sein für beide Seiten. Das Problem liegt in der Gegenwart. Vielleicht aber sind Gemini und Antonov die zukünftigen Saab Retter – nicht Hawtai ?

Text: admin/saabblog.net