NEVS – SAAB wächst weiter.

Saab startet gut in das neue Jahr. Seit Mittwoch letzter Woche ist die Zahl der “Kollektivanställda” im Werk Trollhättan um 26 aus 258 angewachsen. Das teilte die Gewerkschaft IF Metall in einer Pressemeldung mit. Saab ist damit der zweitgrößte Arbeitgeber für IF Metall- Mitglieder im Bezirk Norra Älvsborgs. Mehr Arbeiter beschäftigt nur GKN Driveline, früher Volvo Aero, in direkter Nachbarschaft zum Saab Werk.

Saab Werk Mitarbeiterparkplatz
Saab Werk Mitarbeiterparkplatz © 2014 saabblog.net

NEVS ist schnell gewachsen, sagt Gewerkschaftsmann Håkan Skött. Und NEVS wächst weiter. In der zweiten Hälfte des Monats Februar werden es bereits 320 Arbeiter im Werk sein. Das wären dann immerhin zwischen 20 bis 25 % der früheren Belegschaft im Fertigungsbereich. NEVS Saab ist auch der zweitgrößte Arbeitgeber für Ingenieure im Gewerkschaftsbezirk, allerdings sind diese bislang nicht in einer eigenen Gewerkschaftsgruppe organisiert.

Wir kennen Håkan Skött als Saab Veteran und Verbindungsmann der IF Metall bei der Saab Automobile AB, der immer für die Belange der Mitarbeiter und der Marke zu kämpfen bereit war.  Jetzt, angestellt bei der Gewerkschaft, ist er die Verbindung zwischen NEVS und der IF Metall. Seine Beziehung zum Werk und zu den neuen Eigentümern ist eng, er war einer der VIP Gäste beim Produktionsstart im Dezember 2013.

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Allerdings verändert er sich momentan beruflich, seine Zeit mit Saab geht wahrscheinlich zu Ende. Aus den Reihen der IF Metall-Mitglieder im Werk soll ein neuer Verbindungsmann kommen, der momentan gesucht wird. Eine Gewerkschaftsgruppe, in Schweden “Klubb” genannt, soll in Kürze bei NEVS entstehen. Auch wenn die Gewerkschaft hier bisher nicht richtig voran kommt, wie man offen zu gibt.

Håkan Skött und Paul Akerlund beim Produktionsstart im SAAB Werk
Håkan Skött und Paul Akerlund beim Produktionsstart im SAAB Werk © 2014 saabblog.net

NEVS wird zum Ende des Monats Februar mit externen Mitarbeitern um die 700 Arbeitsplätze in Trollhättan geschaffen haben. Das ist mehr, als manche Kritiker – die von wenigen 100 Jobs ausgingen – in der Vergangenheit vorhersagten. Das Wachstum wird weitergehen, und vielleicht überspringt man in einigen Monaten die 1.000er Marke. Während am Werk die Mitarbeiter-Parkplätze immer voller werden, steht die Anzahl der produzierten Fahrzeuge immer noch in einem merkwürdigen Missverhältniss dazu.

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Damit keine Illusionen aufkommen: In der Stallbacka ist man immer noch in einer Aufbauphase, die Monat für Monat viel Kapital verschlingt. Das Aufbauprogramm von NEVS scheint ambitionierter als wir es dachten. Wie lange dauert es, um eine Marke erfolgreich am Markt zu etablieren? In der Autobranche geht man von 10 Jahren aus. Bei Audi, das erfolgreiche Premiumvorbild aus Ingolstadt, dauerte es sogar 15 Jahre. Das erfordert einen langen Atem.

Text: tom@saabblog.net

Bild: saabblog.net

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Peter
Peter
10 Jahre zuvor

Ich denke mit Audi oder Alfa kann man da gar nichts vergleichen . Diese Marken waren nie wirklich weg . Saab war komplett weg über 2 Jahre und ist es noch mit Ausnahme von Schweden. Aber Tom hat schon recht wenn er sagt das da was kommen muß das die Begierde der Kunden weckt , ein richtiger Knaller also . Wäre schön wenns so wäre , aber mit der Ankündigung ein Elektroauto für China bauen zu wollen ? Wen möchten die damit hinter dem Ofen hervor locken ? Ich denke aber auch , dass der Knaller möglichst bald kommen muß , und der Knaller kann nur etwas Neues sein und nicht das 5. oder 6. Facelift von was Altem . Vielleicht sollte NEVS sich auch mal nach einem Stategischen Partner (Großserienhersteller) umschauen , wie z. Bsp. Tesla in Daimler einen gefunden hat . Man muß ja nicht jeden Türgriff selbst neu erfinden . Bei manchen Dingen ist es eben doch von Vorteil , wenn man sich aus einem Baukasten bedienen kann , den da lassen sich Entwicklungskosten und Zeit sparen und man bekommt ein neues Auto schneller auf die Strasse und zum Kunden . Da allerdings kann man sich Audi und Alfa schon als Vorbild nehmen , denn die haben ein Konzernregal in das sie greifen können.

Steve
Steve
10 Jahre zuvor

Ich habe einen der ersten Sport Kombis des 9-3 II BJ 10/05. Das erste Facelift mit dem neuen Kühler hat mich nicht begeistert (Da war wohl die Designabteilung krank). Der Gripen schon wieder eher. Leider war der 9-4 für mich zu teuer und der 9-5 NG zu viel GM/Opel. Somit hatte ich auf den 9-3 III gewartet als Victor SAAB gegen die Wand fuhr. Ich denke immer noch es wäre damals besser gewesen Personal abzubauen und an allen Ecken zu sparen, einen GM freien 9-3 III auf den Markt zu bringen und dasselbe mit dem 9-5 NG, sowie 9-4 zu machen. Aber war noch ein Haken: Victor fehlte ein potenter Partner um glaubwürdig zu erscheinen. Wie auch immer: wie sagt der Franz ? Schau ma mal … – Freue mich über jede gute Nachricht.

Heiko
Heiko
10 Jahre zuvor

Es müssen wirklich schnell neue aufregende Modelle her. Nur leider geht das nicht von Heute auf Morgen. Viel eigenes ist ja bis jetzt noch nicht gekommen. Das Update muss ein Knaller werden. Woran ich aber zweifel hab.
Ein neuer Motor muss rein und die Bauzeit ist begrenzt. Also wie so Unmengen investieren. Bleibt zu Hoffen das NEVS nicht zwischen drin der Atem ausgeht und wir das endgültige Ende miterleben müssen.

Ziehmy
Ziehmy
10 Jahre zuvor

SAAB hat einen entscheidenden Vorteil:
Sicherlich muss das Image neu aufgebaut, der gute ruf wieder hergestellt werden. Aber immerhin ist die Marke SAAB in vielen Köpfen noch durchaus positiv verankert.
Es wird sogar viele potentielle Kunden geben, die sich an die Pre-GM-SAAB-Zeiten erinnern!
Und nun ist GM raus aus SAAB, so dass das negativ besetzte GM-Zeitalter zur Vergangenheit gehört.
Das könnte für SAAB eine echte Chance sein – die gilt es nun aber auch zu nutzen: Qualität, Innovation, individuelles Design aus Schweden und eben keine GM-Gleichteilpolitik.
Diese nahezu einmalige Chance darf nicht durch Qualitätsdiskussionen vertan werden!

Franken Troll
Franken Troll
10 Jahre zuvor

Ist mal definitiv nix für schwache Nerven! Wie hoch sind die Personalkosten pro Monat? Würde mal um die 3 bis 4 Mio Euro rechnen. Bei so gut wie Null Umsatz braucht es ein dickes Polster und Nerven wie Drahtseile. Ich gehe mal davon aus daß die wissen was sie tun 😉

thylmuc
10 Jahre zuvor

Die Situation ist nicht mit Audi vergleichbar, die ihr Image erst neu aufbauen mussten, sondern eher mit Alfa in den 90ern, finde ich. Da jammerten auch alle irgendwie rum. Und dann kam der 156 und schlug ein wie eine Bombe. Offensichtlich hatten die Alfa-Fans nur darauf gewartet, dass endlich mal wieder etwas tolles von Alfa kam. Und so könnte es bei Saab auch sein. Ein überzeugendes Auto kann die ganzen miesen GM-Jahre vergessen machen. Wie das elektrisch gehen soll, weiß ich allerdings derzeit auch nicht.

Gallix
Gallix
10 Jahre zuvor
Reply to  Tom

……………..les´ ich da etwa einen tiefgründigen Zweifel heraus?
Meiner (Zweifel) betrifft eher die dann dazugehörigen Händler und Werkstätten.

Gruß Gallix

Gallix
Gallix
10 Jahre zuvor
Reply to  Tom

Da hast du wohl recht.
Die Richtigen sind nur leider oft nicht die Nächsten. Oder die Bamberger richten einen bayernweiten “Hol und Bring – Dienst” ein !
Im Vortrag eines Futurologen vor Automobilherstellern bzw. deren Top-Mitarbeitern wurden 2 – 5 neue Automobilhersteller aus branchenfremden Kreisen vorhergesagt. ( im Zusammenhang u.A. mit E-Autos )
Samsung oder Apple wurden erwähnt.
Was wieder zu der Idee führt, Saab eine Identität bzw. einen technischen und optischen Auftritt ähnlich der I-Mac´s oder I-Phones zu geben.
Mir scheint, nur wenn so etwas gelingt, hat SAAB in der weltweiten Wahrnehmung eine Chance.

Matthias aus der Oberpfalz
Matthias aus der Oberpfalz
10 Jahre zuvor
Reply to  thylmuc

… und was ist mit Alfa jetzt? Wieviele Jahre kann man einen Alfa wirklich im Alltag mit Wintereinsatz fahren? Die meisten der früher schönen 156er sehen mittlerweile ziemlich alt aus. Verarbeitungsqualität und Langzeithaltbarkeit waren noch nie Alfas Stärken. Das Image muss stimmen, dass sieht man meiner Meinung nach z. B. auch positiv am Mini von BMW. Auch Fiat hat mit dem Fiat 500 auch sehr viel richtig gemacht. Audi hat damals in den späten 80ern mit dem Audi 80 eines des besten Autos der Epoche gebaut, dies wirkt immer noch nach. Wichtig sind meiner Meinung nach auch, dass die Modellbezeichnungen beibehalten werden.

Schönen Gruss!

Matthias

Bergziege
Bergziege
10 Jahre zuvor

…..das erfordert einen langen Atem….! Sowohl vom Blogger, den Fan´s, den Vertragshändlern und vom Investor!!!!
Ein Monat ist schnell vorbei, und alle Mitarbeiter rechnen weiterhin mit den Kronen auf dem Konto! Zur Zeit gibt es zarte positive Signale. Das erfreut mich und lässt mich weiter an die Marke SAAB glauben.