Wie ich zum Saab Fan wurde…
Kurz zu meiner Person, ich heiße Ken-Daniel Sikuta, bin 21 Jahre alt, wohne in Wien und bin Fan seltener Automarken, darunter natürlich auch Saab. Meine Autoleidenschaft begann schon mit 3 Jahren als ich eine große Sammlung an Matchboxautos erhielt, jedoch war unter der Vielzahl an Autos leider kein Saab dabei.
Wenn ich mit meinen Eltern an Garagentoren vorbeiging und ein Auto einfahren wollte, musste ich immer stehen bleiben und abwarten bis das Auto hineinfuhr und in den Tiefen verschwand. Die Bilder in den Autozeitschriften studierte ich auch eifrig und an Buchstabentagen in der ersten Klasse in der Volksschule nahm ich immer ein Matchboxauto des betreffenden Buchstabens der betreffenden Marke mit. Also zum Beispiel Buchstabentag S= Saab, beziehungsweise Subaru. So entwickelte sich mein Interesse für Autos kontinuierlich weiter und ich bemühte mich stetig mehr Autowissen anzueignen.
Zu Saab kam ich dann mit meinen Eltern vor fast 9 Jahren. Gesucht habe ich nie speziell nach einem Saab, ich war damals 12 und suchte schon damals immer wieder im Internet in Konfiguratoren oder in den bekannten Autoportalen einfach Hobbymäßig nach Autos. Vielleicht ein wenig animiert durch meinen Vater, hatte ich die Tendenz nach japanischen Autos zu suchen. Da meine Mutter ursprünglich aus Japan kommt, fuhren meine Eltern bis dahin immer japanische Auto
Doch dann entdeckte ich eines Tages in den Semester/Energieferien eine kleine Annonce in der Zeitung. Ein Saab 9-5 SE 2,3 Turbo 170PS Schaltgetriebe Baujahr 1999 wurde annonciert. Preis stand keiner dabei. Ich zeigte die Annonce meinen Eltern und es verging noch einige Zeit, bis wir uns einen Besichtigungstermin ausmachen konnten. Es stellte sich dann heraus, dass die Kupplung des Fahrzeugs am Ende war und die Besitzer bald nach Japan zurückziehen würden und so konnten wir das Fahrzeug zu einem sehr günstigen Schnäppchenpreis übernehmen. So wurde das Auto dann in die Werkstatt unseres Vertrauens abgeschleppt und die notwendigen Reparaturen durchgeführt.
Wir erhielten dann ein Fahrzeug, dass noch einiges an optischer Pflege von uns erhielt und dann nach und nach noch aufgehübscht wurde. Mit diesem Fahrzeug, unternahmen wir viele schöne lange Reisen und erfreuten uns über den hohen Langstreckenkomfort, die kräftigen Fahrleistungen, den moderaten Verbrauch und damit auch eine hohe Reichweite für einen Benziner.
8 Stunden drinnen sitzen, verspürte man dank der Supersitze nicht. Leider konnte ich damals dieses Auto noch nicht selbst fahren, aber auch das Mitfahren machte große Freude
Leider stellte sich jedoch nach und nach heraus, dass die zahlreichen Vorbesitzer des Autos, 6 an der Zahl nicht besonders sorgsam mit dem Auto umgingen und das Auto das dementsprechend auch an uns quittierte. So hatten wir dann doch ein altes Auto, dass einige Probleme hatte, der Turbolader, Zylinderkopf und noch einiges mehr mussten erneuert werden, zudem kam es gelegentlich beim Starten, egal ob im Sommer oder im Winter, immer wieder zu einer starken Rauchbildung aus dem Auspuff, aber auch nicht immer, so dass sich keine Werkstatt ein genaues Bild machen konnte.
Manchmal jedoch waren die Rauchwolken so stark, dass die Nachbarn schon die Feuerwehr rufen wollten. Nach ungefähr 100m jedoch, war der Rauch dann aber weg und das Auto fuhr, also ob nichts wäre. Das gesperrte Radio (auf dem SID stand Radio Looked) konnte in den 1 ½ Jahren keiner decodieren bzw entsperren.
Wir machten uns dann aber doch Gedanken und trafen die Entscheidung für einen Wechsel auf ein jüngeres Fahrzeug und da fiel schnell die Entscheidung auf einen neueren Saab, denn von der Marke waren wir überzeugt. Ich machte mich also auf die Suche nach neueren Saabs und fand ein Model das uns zusagte, bei einem steirischen Saabhändler. Auch wenn es schon das Jahr 2010 war, konnte man noch sagen, bring dein altes Auto zum selben Hersteller oder Markenhändler und du wirst mehr für dein altes Auto kriegen, was ein weiteres Argument war, bei Saab zu bleiben. So war es dann auch, wir gaben den 9-5 in Zahlung und konnten uns einen 4 Jahre alten roten Diesel 9-3 mit 47000km kaufen. Die Ausstattung Linear, mag in erster Linie eher langweilig klingen, aber bei genauerer Betrachtung unseres Fahrzeugs glaubt man in höheren Ausstattung zu sitzen, wenn man von den fehlenden Ledersitzen und der Sitzheizung, die man bei den Stoffsitzen aber nicht unbedingt braucht, absieht. Großes Infotainment mit Navi, Schiebedach und automatisch öffnender Heckklappe verfügt das Fahrzeug.
Oktober 2015, ich hatte den eigenen Führerschein erst seit einem Monat, vorher bin ich schon mit meinen Eltern, mit der L Tafel Saab gefahren, kann also, als einer von wenigen Saab Fans sagen, dass ich auf Saab Autofahren gelernt habe, L Tafel das ist ungefähr so vergleichbar, wie das begleitende Fahren mit den Eltern in Deutschland, erlebte ich die erste Panne. Ich fuhr mit meinem Vater auf die Autobahn auf – plötzlich zeigt das SID an „Motor übersitzt. Sicher anhalten.“ Etwas geschockt für einen Führerscheinneuling, schaffte ich es noch in eine Baustellenausfahrt zu rollen und das Fahrzeug sicher abzustellen. So mussten wir dann den ÖAMTC Pannendienst rufen der uns von dort rauszog und mussten dann auf der Autobahnraststätte auf den Abschlepptransporter warten. Die Wasserpumpe ging hoch, wäre ich auch nur bis zur ersten Ausfahrt weitergefahren, ich hätte höchstwahrscheinlich einen Motorschaden gehabt. Während der Reparatur erhielten wir als Ersatzauto einen Saab 9-5 3,0 V6 Automatik. Mit diesem herrlichen Auto konnte man die Tage ohne unseren eigenen Saab gut überbrücken.
Vergangenes Jahr wurde der legendäre Becherhalter nachgerüstet, die Softlacktasten komplett erneuert und ein abblendbarer Innenspiegel umfassen nun die Ausstattung. Noch vor den Upgrades kam ein roter 9-3Sportcombi Biopower Xwd, den ich wieder im Internet entdeckte und der von einem netten Saab Fan inseriert wurde, aber dieses Auto nicht mehr brauchte, in unseren Fuhrpark und löste unser Zweitauto, einen japanischen Hersteller, der sich in der Rally Welt einen Namen mit Allrad und Boxermotoren gemacht hat, ab. Ja richtig Subaru. Durch großes Glück, aber auch Geschicklichkeit konnten wir den Subaru Legacy noch am selben Tag, wenige Stunden nach der Abholung des Allradsaabs verkaufen. Sowas gelingt einem auch nicht alle Tage und wäre mit einem Golf und Konsorten sicher nicht möglich gewesen.
Mit dem Sportcombi legten wir jetzt in 1 ½ Jahren über 20 000km zurück, und sind immer noch von den Vorzügen des Autos begeistert, schöner Motorklang, bequeme Ledersitze, tolles Fahrverhalten in jeder Situation, Top Traktion im Schnee und der große und leicht beladbare Kofferraum erleichtert uns so manche Aufgabe. Eine Zeitlang diente uns als „Transportauto“ nur die Saab Limousine, weil man beim Subaru Legacy die Rücksitzlehnen nicht umlegen konnte, aber das ist jetzt Gott sei dank vorbei. Letztes Jahr waren wir für den Combi besonders Dankbar, als wir einige Umbauarbeiten im Haus hatten und das Baumaterial und auch Europaletten leicht selbst transportieren konnten So sind wir jetzt mit zwei Roten Saabs unterwegs, bei Dunkelheit immer mit Nightpanel, diese geniale Funktion, das angenehme Grüne Licht, löst bei Mitfahrern immer wieder Erstaunen aber auch Unverständnis aus, bis sie es Live auf einer Bundesstraße, Autobahn, aber auch im Stadtverkehr erlebt haben, dann sind sie von der Funktion begeistert und würden sich das in ihren Autos auch wünschen.
Eigenblendung zu vermeiden wird immer wichtiger. Ich möchte den Nightpanel nicht mehr missen und frage mich wie man die teils sehr grelle Instrumentenbeleuchtung mit Virtual Cockpit, trotz Dimmfunktion in anderen Autos aushält. Bei anderen Saab Fahrern wir schon als „die mit den 2 roten 9-3s“ bekannt. Ich wechsle mit meinen Eltern je nach Fahrbedarf ab, der Diesel wird nach Möglichkeit immer für die längeren Strecken genutzt, die Reichweiten von 900km sind einfach herrlich und um den Dieselmotor zu schonen, den wir selbst vor 3 Jahren etwas leidvoll erfahren mussten vertragen sich Kurzstrecken und Diesel nicht besonders. Also wenn ich eine längere Strecke fahren muss, fahre ich mit dem Diesel, wenn meine Eltern nur eine kurze Wegstrecke zurücklegen müssen, machen sie das mit dem Benziner oder eben umgekehrt.
Gewartet werden unsere beiden Saabs natürlich von den Saabspezialisten von Saab Himberg. Dort fühlen sich die Autos und die Kunden wohl. Selbstverständlich sind auch auf beiden Autos die Saab Blog Aufkleber und die Made in Trollhättan Aufkleber geklebt. So, dies war mein Weg zu Saab, gerne würden wir, wenn wir den Platz hätten, den Saab Fuhrpark erweitern, ein 9-5NG oder für uns als Österreicher der Saab aus heimischer Produktion, wären noch so unsere Traumfahrzeuge, aber es scheitert an den fehlenden Abstellplätzen.
Erwähnen möchte ich noch, dass man durch und mit Saabs immer wieder viele nette Leute kennen lernt und man sich dann auch abseits von Saabthemen trifft. Hoffe meine Saab Story hat euch gefallen.
Danke an Daniel-Ken für seine Saab Story! Dafür geht eine unserer exklusiven Saab Bordmappen auf die Reise. Habt auch Ihr etwas zum Thema Saab zu erzählen?
Was immer es ist, schreibt uns. Wir freuen uns darauf!
Gut geschriebene Story! Ist ja schon fast identisch mit meiner Saab “Vergangenheit” und Gegenwart. Das Alter, das Jahr mit dem Führerschein und sogar die (eher außergewöhnliche) rote Farbe stimmen.
Nur beim Modell, müsste ich den 9-3 gegen einen 9000 CD eintauschen. Aber ansonsten würde die Beschreibung auch auf mich passen.
Schätze mich auch jedes mal glücklich, das ich nach dem bestehen des Führerscheins direkt Saab fahren durfte.
Es gibt einfach nix besseres.
Top auf jeden Fall, das es noch andere “junge Leute” gibt, die was für Saab übrig haben. Das macht Hoffnung für die Zukunft.
Beste Grüße aus Hamburg.
Danke für die schöne Geschichte! Ich finde es toll zu hören das sich die SAAB Szene aus ganz unterschiedlichen Altersgruppen zusammensetzt.
Der Faible für SAAB und Subaru ließe sich prima in einem Auto kombinieren. Nämlich mit dem SAAB 9-2x – dem sogenannten Saabaru – einem Subaru Impreza im SAAB Gewand. Wurde leider nur in Amerika verkauft – aber ab und zu mal schafft es doch einer nach Europa.
naja, ein Auto zu paaren, das ist nicht so meines. Entweder Saab oder Subaru, beide sind auf ihre eigene Art etwas besonderes, aber beides in einem gefällt mir jetzt nicht, wenn der 9-2x auch eine absolute Rarität wäre.
Eine schöne Saab Geschichte.
Erinnert mich irgendwie an meinen Saab Beginn.
Bei mir war es 2012 mit einem 9.5 Linear 2003. Der fast an den Arc ran kam. Ganz selten, habe ich z.B. Vollelektrische Stoffsitze.
Pflege deine Saab, egal welche Ausstattung. Denn leider wird es nie wieder solche Fahrzeuge geben.
Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und wenig Pannen mit den roten S.
Saabige Grüße
Eric
Tolle Story!
Davon lebt der Blog. Ich hoffe ich komme über die Festtage auch mal dazu meine Saabstory bis heute zu vervollständigen.
Viele Grüße an alle Saabfahrer
Gute Idee 😉 31.12. ist Deadline, wir werden in den nächsten Tagen noch mal darauf hinweisen. Die exklusiven Service Mappen werden langsam knapp.
Ich kann dem Verfasser bezüglich des Nightpanels und der Unbrauchbarkeit moderner Fahrzeugcockpits anderer Marken nur zustimmen. Als ich letzten Herbst einen Q7 fahren “durfte” habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als ein großes Stück schwarzen Karton, eine Schere und etwas Klebeband…
Oh ja, die Story gefällt.
Und man erkennt sich darin wieder. Das (grüne) Nichtpanel, die Sitze und andere Vorzüge. Vielen Dank dafür ! ! !
Blöd nur, dass man mit 21 Jahren vermutlich noch keine Rückenprobleme hat? Auch blöd, dass es in 20 bis 30 Jahren vermutlich keine SAABs ohne durchgesessene Sitze mehr geben wird …
Denn sie sind genial. Sind eine echte Kur!
Das Hotel war gebucht. Ich hatte mich am Vortag verhoben, einen Hexenschuss im Herbst, konnte mich kaum bewegen, kam am Tage der geplanten Reise trotz morgendlichen Blasendrucks vor Schmerzen kaum aus dem Bett. Meine Frau, die die Reise gebucht und spendiert hatte, surfte frustriert im Netz und telefonierte wild nach offenen Ärzten, besorgte Salben und Wärmepflaster aus der Apotheke.
Auch dort sagte man ihr, der Gemahl solle sich nicht weiter quälen, sich in eine der offenen Praxen bringen und spritzen lassen …
Der Gemahl entschied sich dagegen. Wollte in den Urlaub, wollte in dem hervorragend geformten SAAB-Sitz während der Anfahrt regenerieren. Und, was soll ich sagen …
Es hat tatsächlich funktioniert ! ! !
Ich stieg am Zielort besser aus dem Auto aus, als ich mich 3,5 bis 4 Stunden zuvor unter übelsten Schmerzten hinein gequält hatte. Es war ein gelungenes verlängertes Wochenende. Erst haben die Form des Fahrersitzes und die Sitzheizung ihren Job gemacht und dann die Strandspaziergänge ihr Übriges getan.
Kein Wunder also, dass SAAB-Fahrer an ihren Fahrzeugen festhalten und sie teils – wider jeglicher Wirtschaftlichkeit – pflegen, hegen, erhalten und den Fahrzeugen anderer Marken und einem Neukauf vorziehen.
Was sonst sollte man auch tun? SAABs sind einzigartig!
Tolle Story, vielen Dank. Und die roten Saab gefallen ganz besonders! Sie sind leider sehr selten, warum auch immer. Alle wollen schwarze und silberne Autos, ist doch eigentlich ziemlich langweilig. ( habe selber 2 Saab in Silber, aber man muss halt nehmen was der Markt noch hergibt…. )
Allzeit gute Fahrt und Gruss aus der CH
Danke für die emotionale SAAB-Story! Weiterhin viel Fahrfreude mit den beiden roten SÄÄBen!
Das Foto mit der Entladung der Europaletten ist cool, zeigt es doch die Möglichkeiten! Perfekte Werbeinfo! 😉
Sind beim Sportkombi die Rückleuchten “geschwärzt”, oder liegt es an der Aufnahme?
Ja, dass mit Europaletten hat mich selbst erstaunt, die Literangabe bei Saab ist ja niedirg und zu ehrlich. Ja das habe ich vergessen zu erwähnen, die Rückleuchten beim Combi sind “lasiert”, haben den aber schon so übernommen.